Velovignette adieu: droht eine Versicherungslücke? | Ride MTB

Velovignette adieu: droht eine Versicherungslücke?

Am 1. Juni dieses Jahres verschwindet die Velovignette endgültig. Ersetzt wird sie durch die private Haftpflichtversicherung der Radfahrer. Dennoch verfügen gemäss Angaben des Touring Club Schweiz rund zehn Prozent der Radfahrer noch nicht über eine genügende Deckung. Bei einem Unfall müssten diese die Folgekosten selbst übernehmen.

Radfahrer haben noch bis zum 31. Mai Zeit, um eine private Haftpflichtversicherung abzuschliessen, welche Schadenkosten in Folge eines Unfalls deckt. Nach dem 1. Juni verliert die 2011er-Vignette die Gültigkeit und Radfahrer ohne Versicherung müssen selber für die anfallenden Kosten aufkommen.  

Gesalzene Rechnung
Gemäss dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) deckte die Velovignette Schäden bis zu 2 Millionen Franken pro Fall. Der SVV schätzt, dass Radfahrer im Jahre 2010 Schadenkosten von insgesamt 7 bis 10 Millionen Franken verursacht haben. Wie der TCS in einer Pressemitteilung bekannt gibt, ist es angesichts dieser Zahlen für die zehn Prozent der noch unversicherten Radfahrer ratsam, bald eine Haftpflichtversicherung abzuschliessen.

Empfehlung des TCS
Der TCS empfiehlt zudem allen Radfahrern zu prüfen, ob ihre Haftpflichtversicherung Dritten gegenüber verursachte Schäden deckt. Auch gelte es sicherzustellen, dass alle Mitglieder eines Haushaltes durch die Versicherung gedeckt werden.  

Ebenfalls abklären: den Deckungsgrad der Hausratsversicherung
Obwohl Herr und Frau Schweizer meist über gute Versicherungsabdeckungen verfügen, kann sich beim E-Bike unbewusst eine Lücke beim Versicherungsschutz auftun. Denn Elektrovelos sind in den meisten Fällen nicht automatisch beim Hausratversicherer gegen Diebstahl versichert. Bei manchen Versicherungsgesellschaften sind nur die langsamen E-Bikes (bis 25 km/h) automatisch gegen Diebstahl versichert. Die schnellen Elektrovelos (bis 45 km/h) sind in den allermeisten Hausrat-Policen ausgenommen und bedürfen einer eigenen Police. Um beim Diebstahl des E-Bikes keine Überrraschungen zu erleben, empfiehlt es sich, den Versicherungsschutz beim Hausratversicherer abzuklären.  

Korrekte Versicherungssumme
Standardmässing sind in den Hausratversicherungsverträgen Fahrräder bis zu 2000 Franken versichert. Wer mit kostspieligen Fahrrädern unterwegs ist, tut zusätzlich gut daran, den individuellen Versicherungsschutz abzuklären und gegebenenfalls die Hausrat-Versicherungssumme anpassen zu lassen.