Trek ohne Carbon, dafür mit integrierter Kondition | Ride MTB

Trek ohne Carbon, dafür mit integrierter Kondition

Trek präsentiert ihre neue Powerfly+ und FS- E-Bike-Linie. Diese beinhaltet neben E-Hardtails auch vollgefederte E-Bikes die sich optisch am Fuel EX anlehnen. Mit ihren technischen Innovationen sollen deren E-Fullys das Mass der Dinge auf dem E-Bike-Markt sein.

Vollgefederte E-Mountainbikes sind am kommen. So setzt auch Trek auf den weichen Elektrohobel, geht die Sache aber gleich kompetitiv an. Der US-Mountainbike-Hersteller setzt sich intensiv mit den aktuellen E-Bikes auf dem Markt auseinander. Viele sind einem bestehenden Mountainbike-Modell nachempfunden, sind aber in Sachen Fahrleistungen weit davon entfernt.

Trek versucht die gesamten Erfahrungen aus ihrer Fullsuspension-Palette in ihr neues E-Fully, das Powerfly+ FS, einfliessen zu lassen. Auffällig ist bereits die Motorenaufnahme, welche beim Powerfly+ FS sehr schlank ausfällt. Des Weiteren hält Trek die Kettenstreben mit 465 Millimeter ziemlich kurz, indem sie den Hauptdrehpunkt des Hintebaus leicht über dem 250 Watt starken Bosch-Motor positionieren. Dieser ist mit einer eigens entwickelten Abdeckung geschützt, kann aber auch noch mehr als nur das.

Aufgrund des Motors ist auch schon die erste Änderung gegenüber den «normalen» Fully-Modellen erforderlich. Das «Full Floater»-System an dem das Federbein normalerweise festgeschraubt ist, fällt weg. Aber auch bei der Anlenkung des Federbeins haben Trek's Federungsspezialisten die Finger drin. Da ein E-Bike andere Anforderungen als ein normales Mountainbike hat, ist die Federkennlinie des Powerfly+ FS komplett anders als bei Trek's «normalen» Mountainbikes. Sie fällt viel progressiver aus, um die Einflüsse des Motors zu kompensieren. So erlaubt es einem mit relativ wenig Luftdruck im Federbein zu fahren. Damit will Trek im oberen Federwegbereich ein feines Ansprechverhalten, im unteren Bereich jedoch mehr Gegendruck erzielen. Trotzdem sollen die 120 Millimeter Federweg komplett nutzbar sein.
 

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Die Balance halten
Das Gewicht des Powerfly+ FS bewegt sich gegen die 21 Kilogramm. Das Zusatzgewicht kommt von der stärkeren Rahmenkonstruktion, dem Motor, des Akkus und weiteren Kleinteilen. Wichtig ist, dass das Gewicht gut ausbalanciert ist. Trek nennt das «Balanced Geometry», welche die optimale Kombination aus Komfort und Dynamik verkörpert und dem Fahrer die bestmöglichen Fahrleistungen ermöglichen soll.

Dass das Powerfly+ FS in Sachen Handling und Laufruhe möglichst nahe seinem nichtmotorisierten Bruder – dem Fuel EX – kommt, ist der Schwerpunkt tief gehalten. Auch das Unterrohr ist im Verhältnis zu anderen E-Bikes tief gezogen und beschert seinem Besitzer genügend Beinfreiheit für knackige Geländeausritte.

Trotzdessen, dass Trek's neues E-Bike-Flaggschiff in Sachen Fahrleistungen neue Standards setzen soll, sieht deren Marketing-Abteilung nicht primär die Trailbiker als Zielgruppe. Das Powerfly soll Menschen ansprechen, die kräftemässig nicht mehr in der Lage sind, einfache Touren zu unternehmen. Es soll aber auch Leute ansprechen die ein mehr als Geländetaugliche Top-Bike für den Alltag suchen. Deshalb sind die Powerfly-Modelle darauf vorbereitet, um beispielsweise Lichtanlagen zu montieren.

Das Spitzenmodell FS 9, mit Shimanos XT-Bremsen und Sram X1-Schaltgruppe ausgestattet, ist auch das einzige Modell mit einer Vario-Sattelstütze – eine Rock Shox Reverb mit aussenliegender Leitung. Der Rahmen ist primär nicht auf Vario-Sattelstützen mit intern verlegter Leitung konzipiert. Werden die Aufnahmen und internen Kabelkanäle für eine fixe Lichtanlage nicht gebraucht, können diese für die intern verlaufende Leitung dieser Vario-Stützen umgenutzt werden – allerdings auf eigene Kosten.
Das Trek Powerfly+ FS ist ab 3'425.00 Franken erhältlich. Das Spitzenmodell FS 9 rollt für 4'628.70 Franken – Angaben ohne Gewähr – aus dem Bikeshop.

Modell aus dem 3D-Drucker
Um die Kompatibilität aller Teile, wie auch des Elektromotors zu prüfen und an der Detailarbeit zu feilen, druckt Trek einen originalgetreuen Rahmen mittels 3D-Drucktechnik. Ein Ingenieur aus deren Entwicklungsabteilung verrät, dass das Bike mit Warnaufschriften versehen werden musste. Zu gross wäre die Gefahr gewesen, dass sich ein Mitarbeiter auf das nicht fahrbare Modell draufsetzt.

 

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Der originalgetreue Rahmen aus dem 3D-Drucker.

Trek's Griff zum 3D-Drucker dürfte nicht nur zu Modell-Zwecken dienlich sein. Daraus lässt sich auch ein Test interpretieren, künftig fahrfertige Rahmen aus dem Drucker entstehen zu lassen. Diese Interpretation ist zwar noch Zukunftsmusik, wird jedoch in unbestimmter Zeit zur Realität im Rahmen- und Teilebau werden – egal ob bei Trek oder anderen Herstellern.

www.trekbikes.com
 


Alles Wissenswerte zu Trek gibts im Ride-Brandguide für Trek