Test: Tune Blackburner 27.5 AM/Enduro – Ein leichter Laufradsatz nimmt es gegen das Grobe auf. | Ride MTB

Test: Tune Blackburner 27.5 AM/Enduro – Ein leichter Laufradsatz nimmt es gegen das Grobe auf.

Gut eine Saison lang war Tune’s Black-Burner-Laufradsatz in der Enduro-Ausführung im Einsatz. Von alpinen Touren bis Renn- und einzelne Bikepark-Einsätze mussten die Leichtgewichte mit Carbon-Felgen alles über sich ergehen lassen.

Der Enduro-Laufradsatz «Black Burner» von Tune wiegt gerade mal 1520 Gramm. Das Leichtgewicht verdankt er der Kombination von Tunes King- und Kong-Naben, der Black Burner AM/Enduro-Carbon-Felgen und den Sapim D-Light-Speichen die zusammen mit Sappims Aluminium-Nippeln das Ganze zusammenhalten. Felgen und Naben kommen mit 28 Speichenlöcher aus. Die Neugier, über Fahreigenschaften und Haltbarkeit im harten Gebrauch, ist deswegen ziemlich gross. Das maximale Fahrergewicht ist zwar auf 100 Kilogramm festgelegt, aber da liege ich mit Ausrüstung noch 20 Kilogramm darunter.
 

Setup und Terrain

Als Testumfeld dienten Enduro-Rennen auf Madeira und in La Thuile sowie alpine Touren, aber auch Abfahrten in Bikeparks: Also alles was es für einen umfassenden Test braucht, und das während einer ganzen Saison – raue Fahrweise garantiert.
Eingespannt wurde das leichte Rollmaterial in ein Devinci Spartan, einem vertrauten Enduro-Geschoss, das mehr einstecken mag, als seinem Fahrer lieb ist.
 
Die Blackburner-Felgen verfügen über 35 Millimeter Aussen- und 29 Millimeter Innenbreite, was heute unter einer gängigen Felgenbreite zu verstehen ist. Bereift werden sie anfänglich mit Maxxis-Minion-Gummis in 27.5 x 2.5 Zoll mit Exo-Karkasse und in der Wide-Tire-Ausführung für Felgen ab 30 Millimeter. Von der Felgenbreite her, ist das zwar etwas grenzwertig, aber funktioniert noch gut. Für die Rennen kommen die Onza-Reifen Ibex, Citius und später Aquillas mit 2.4 Zoll Breite zum Einsatz. Alle in der robusteren EDC- oder gar der Downhill-Karkasse.
 

Damit lebt sich’s leicht

Das Enduro-Bike ist mit den Blackburner-Laufräder ganz schön leicht geworden: Knapp 13.2 Kilogramm steht das Bike fahrfertig da, allerdings noch mit den leichten Maxxis-Reifen. Das geringere Gewicht ist im Vergleich zu einem nur 200 Gramm schwereren Laufradsatz bereits gut spürbar, und das macht auf lange Aufstiege was aus.
 
Dasselbe gilt beim Beschleunigen: Das geht damit ordentlich leicht – selbst mit robuster und schwererer Bereifung. Das Gewicht ist bei Antritten und Sprints aber nicht alleine für den guten Vortrieb entscheidend. Der Laufradsatz überzeugt mit einer sehr guten Seitensteifigkeit angesichts der nur 1.65 Millimeter dünnen Speichen. Auf Trails mit vielen Richtungswechseln ist das eine nicht unwichtige Eigenschaft. Leicht und präzise lässt sich das Bike mit den Black-Burner-Laufräder manövrieren, und auch bei harten Bremsmanövern bleibt das Vorderrad in der Spur.
 
Die harten Abfahrten von Madeira haben die Black Burner trotz einiger schmerzhaft klingender Durchschläge gut überstanden. Lediglich Kratzer zeugen von der unsanften Fahrweise im rauen Gelände. Mit den weiteren Touren- und Park-Einsätzen über die Sommer- und Herbstmonate verteilt, wurden sie weiter stark strapaziert und kein Bisschen geschont. Das resultierte in drei gelösten Speichen, respektive gelösten Nippeln. Trotz dessen fiel der Achter sehr gering aus, und das Hinterrad überstand so auch noch zwei weitere lange, alpine Abfahrten. Nach dem Nachspannen- und Zentrieren hat das Hinterrad bereits wieder mehrere Einsätze überstanden und läuft noch immer gerade. Dieselben Nippel lösten sich jedoch erneut, worauf die «Übeltäter» jeweils mit einem Tropfen Schraubensicherungsmittel ruhiggestellt wurden. Das Naben-Gebrüderpaar King und Kong musste durch Schlamm, Staub und zahlreiche Wäschgänge. Die Lager laufen noch fast gleich fein wie im Neuzustand und auch der Freilauf leistet noch immer tadellose Arbeit.
 

Fazit

Die Enduro-Ausführung des Black-Burner-Laufradsatzes überzeugt durch gute Fahreigenschaften und robuster Carbon-Felge. Dass sich ein solch harter Einsatz bei einem solch leichten Laufradsatz auf die Dauer nicht folgenlos bleibt, war absehbar. Trotzdem bekommt er dafür gute Noten. Der Black Burner ist aus unserer Sicht für den gewichtsbewussten Enduro-Rennsportler gedacht, lässt sich aber genauso gut als robuster Touren-Laufradsatz einsetzen. Für das wochenendliche Bikepark-Geschletze ist er dann doch zu schade.
 
www.tune.de