Test: Trek Top Fuel 9.8 – ein Rennpferd fürs Technische | Ride MTB

Test: Trek Top Fuel 9.8 – ein Rennpferd fürs Technische

Trek hat mit der neuen Top-Fuel-Serie wieder eine coole Palette an vollgefederten Cross-Country-Bikes geschaffen. Mit dem 9.8er haben wir auch das passende Modell für den Test gefunden. Doch erfüllt diese Rennfeile unsere Erwartungen und kann sie auch in schwierigem Terrain überzeugen?

Trek hat mit der neuen Top-Fuel-Serie wieder eine coole Palette an vollgefederten Cross-Country-Bikes geschaffen. Mit dem 9.8er haben wir auch das passende Modell für den Test gefunden. Doch erfüllt diese Rennfeile unsere Erwartungen und kann sie auch in schwierigem Terrain überzeugen?

Das 9.8er aus Treks Top-Fuel-Serie ist in den zwei Farbvarianten «Matte Dnister Black/Gloss Black» und «Powder Blue» wovon Letztere deutlich attraktiver ist und mehr heraussticht. Der Rahmen besticht optisch aber auch durch seine kompakte Bauweise und die dynamische Linienführung. Die Kabel und Leitungen werden intern geführt. Etwas Augenschmerz verursacht hingegen die Lockout-Leitung des Federbeins, auch wenn diese beim aktuellen Stand der Technik wohl nicht anders montiert werden kann. Hingegen lassen sich beide Rock-Shox-Federelemente per hydraulischer Fernbedienung gleichzeitig vom Lenker aus blockieren. Wie die Stossfänger kommt auch der X1/X01-Mix von Schaltung und Antrieb aus dem Hause Sram. Bei den Bremsen vertraut Trek allerdings auf Shimanos XT-Stopper.
Wie bei Trek üblich, kommen auch am Top Fuel die hauseigenen Bontrager-Komponenten zum Einsatz. Diese ziehen sich von der kompletten Steuereinheit über Sattelstütze und Sattel bis hin zu den leichtrollenden Reifen. Die Twentyniner-Laufräder hingegen sind von DT Swiss.
 

Test: Trek Top Fuel 9.8
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Fotos ©Philipp Ruggli

Vortriebstark und agil
Das Top Fuel 9.8 ist ein rennsportorientiertes Bike. Einerseits erkennt man das in den Komponenten wieder, anderseits ist auch die Geometrie darauf ausgelegt, dass die Kraft optimal in Vortrieb umgewandelt wird. Die sportlich gestreckte Sitzposition ist aber keinesfalls unangenehm. Neben dem es bergauf tatsächlich flott voran geht, fühlt man sich auf diesem Bike auch wohl. Der Komfort kommt also nicht zu kurz. Egal ob stundenlange Anstiege oder kurze Rampen, beides macht dieses Bike gerne mit. Der Rahmen ist auch für Attacken im Wiegetritt genügend Seitensteif, so dass kaum Kraft verloren geht. Treks Ingenieure haben das Top Fuel mit allem ausgestattet was ein Cross-Country-Fully braucht. So ist es auch agil genug, um in technischen Aufstiegen zu bestehen. Sogar bergauf um Spitzkehren windet es sich erstaunlich gut.

So lange man sich im Gelände und auch auf groben Schotterstrassen bewegt, lässt sich das Trek problemlos mit geöffneten Federelementen fahren. Das Wippen des Monarch-XX-Federbeins hält sich sehr in Grenzen, so dass man selbst auf Schotterstrassen kaum was davon merkt. Im Wiegetritt gibt dieses dann doch etwas mehr nach, was sich mit dem Remote auf Knopfdruck hydraulisch unterbinden lässt. Dass sich Fedegabel und Federbein gleichzeitig blockieren lassen, ist sehr angenehm und im Rennsport ein Plus. Allerdings entfällt dadurch die Zwischenstufe, wie sie bei den Trail-Federbeinen zwischen offenem und geschlossenem Modus zu finden ist.

 

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Foto ©Philipp Ruggli

Mit Sattel im Bauch steil bergab
Die Agilität des Top Fuel 9.8 kommt auch bergab zu tragen. Wo Spitzkehren schon bergauf verhältnismässig einfach erscheinen, sind sie bergab noch einfacher zu meistern. Hier ist die Twentyniner Rennfeile top. Selbst in steilen und verwinkelten Abfahrten und mit dem Sattel im Bauch, bleibt das Trek spurtreu und meistert jede noch so enge Kurve. Wer auch bei diesem Racebike nicht auf eine Variosattelstütze verzichten will, kann eine solche, mit intern verlaufender Leitung, problemlos nachrüsten. Die Top-Fuel-Rahmen sind dafür vorbereitet.

Das agile Lenkverhalten des Top Fuel spiegelt sich auch in der Spielfreude des Bikes wieder. Trotz dessen es ein Cross-Country-Bike ist, bereitet es ordentlich Spass damit herumzuhüpfen und während der Fahrt kleine Kanten als Absprünge nutzen. Auch schnelle Lenkbewegungen erwidert das Top Fuel direkt und hält dabei sicher die Spur. Auch das Fahrwerk trägt zur Spurtreue bei. Wenn auch zu Beginn etwas gedämpft, arbeitet dieses auf den 100 verfügbaren Millimetern gut und schluckfreudig. Allerdings wird es in ruppigen Abfahrten mit zunehmender Geschwindigkeit etwas unruhig. Dies ist jedoch von der Art des Bikes gegeben und demnach ganz in Ordnung.

Fazit: Das Trek «Top Fuel 9.8» erfüllt die Erwartungen an den Vortrieb vollkommen. Dazu erstaunt es, wie gut es sich in technisch anspruchsvollen Abfahrten fährt. Es ist das ideale Bike für diejenigen die sich meist im Mittelland bewegen und gerne ab und zu ein Rennen fahren. Abgesehen von wenigen Details die nicht hundertprozentig schön gelöst wurden, gibt es an diesem Bike keine Mängel zu beklagen. Wem die Kletterqualitäten wichtiger sind als diejenigen bergab, wird im Top Fuel 9.8 auch ein tolles Tourenbike finden.

Spezifikationen

Rahmenmaterial: OCLV Carbon
Preis: CHF 5'299.00, (ab CHF 3'249.00)
Gewicht: 11.3 kg (Grösse SM, mit Pedale)
Federweg: 100 mm vo./ 100 mm hi.
Gabel: Rock Shox SID XX, Solo Air
Federbein: Rock Shox Monarch XX, Full Sprint Remote Lockout
Schaltung: SRAM X1/X01 1x11
Bremsen: Shimano XT 160/180
Kurbelgarnitur: SRAM X1, 32T
Felgen: DT Swiss X 1700 Spline Two
Naben: DT Swiss X 1700 Spline Two
Reifen: Bontrager XR1 Team Issue TLR 29x2.0
Sattel: Bontrager Montrose Elite Ti
Sattelstütze: Bontrager Rhythm Elite
Griffe: Bontrager Race Lite
Vorbau: Bontrager Race X Lite, 100 mm
Lenker: Bontrager Race X Lite, OCLV Carbon, 680 mm

Hersteller:  www.trekbikes.com

Testbericht erschienen in Ausgabe 01/2016 von Ride Magazin.

 


Alles Wissenswerte zu Trek gibts im Ride-Brandguide für Trek