Test: Transalpes C2X – King of knackig
Die Schweizer Bike-Manufaktur — wie sie sich nennt — zeichnet sich dadurch aus, dass sich ihre Modelle individuell nach Kundenwunsch aufbauen lassen und auch Custom-Lackierungen möglich sind. Das Testbike kommt in einer der drei Hausfarben daher und ist dezent mit hübschen Details gespickt. So zum Beispiel der goldene Transalpes-Schriftzug, der mit den Decals der Federelemente und dem bronzenen Sram-Antrieb optisch harmoniert. Damit das C2X lange währt, sind an den entscheidenden Stellen am Unterrohr und im Umfeld der Kette zahlreiche Schützer verbaut.
Der Karbonrahmen ist auf den Einsatz einer 140er-Gabel ausgelegt. Er gewährt in der Standardposition der Flip-Bridge (die Umlenkung beim Federbein) 130 Millimeter Federweg am Heck und bietet dabei gemäss Hersteller die beste Performance. Das Umkehren der Wippe verändert die Geometrie und wird nur im Einzelfall empfohlen.
Folgendes Statement hat Transalpes zu ihrem Bike abgegeben:
«Bei der Entwicklung des C2X lag das Augenmerk darauf, das Bike noch kletterfreudiger und agiler zu machen. Das C2X basiert auf dem 2020 gelaunchten und erfolgreich am Markt etablierten C2.
Durch den Einsatz einer speziellen Flip-Bridge an der Unterseite des Dämpfers wird die Geometrie entscheidend zugunsten der Allmountain-Fähigkeiten dieses Bikes verändert:
• Das Sitzrohr wird um 0,7 Grad steiler, was sich in den noch besseren Klettereigenschaften des C2X bemerkbar macht.
• Das Steuerrohr wird um 1,5 Prozent steiler, was sich positiv auf die Agilität auf dem Trail auswirkt.
• Die Überstandshöhe ist mit 740 Millimeter äusserst niedrig, das gibt mehr Sicherheit und Komfort.
• Das Tretlager bleibt mit 335 Millimeter sehr hoch.»
Aussage von: Markus Geiger, Geschäftsführer Trail Supply AG
Besonderheiten
- Flip-Bridge
- Spritzschutz an der Sattelbride
- Gravur des maximalen Drehmoments und des nötigen Werkzeugs auf den Lagerschrauben
- Diverse Schützer im Umfeld der Kette
- Individuelle Lackierung ab Werk möglich
In der Ebene
Der Rahmen fällt lang aus, entsprechend sportlich sitzt man darauf. Das sorgt für einen guten Geradeauslauf. Auf gemässigterem Terrain fährt sich das C2X eher träge, wird es verwinkelt und setzt man den Körper mehr ein, fängt der Spass an. Das Fahrwerk gibt ein gutes Feedback vom Untergrund und das Transalpes lässt sich entspannt lenken.
Berg hoch
Sowohl in der Ebene als auch bergwärts tritt sich das Rad ohne grosse Einflüsse auf die Federung, so als sitze man auf einem Cross-Country-Bike. Man spürt nicht viel vom Fahrwerk, ausser dass es gut funktioniert, wenn es ruppige Singletrails hochklettert. Als wäre es nix, flutscht das C2X über Hindernisse, es ist bestens ausbalanciert und knackige Kletterpartien werden zum Kinderspiel.
Berg runter
In der Abfahrt fühlt sich der Federweg nach mehr an. Sehr laufruhig und lenkpräzise schiesst man damit Trails runter. Vom Fahrwerk kommt sehr wenig Feedback, es funktioniert unauffällig und gut. Es ist sehr linear, gibt schnell viel Federweg frei und schlägt ab und zu durch, aber nie harsch. Leider ist der Pedalrückschlag spürbar und bei scharfen Bremsmanövern verhärtet sich der Hinterbau und gerät ins Schlingern. Das C2X lässt sich stets problemlos auffangen und kontrollieren. Trotz der Länge des Bikes meistert man enge Kurven sowie Spitzkehren gut. Selbst auf groben Trails fährt es nahezu geräuschlos.
Fazit
Vom Fahrcharakter her unterscheidet sich das C2X vom grossen Bruder C2: Es ist ein reinrassiges Trailbike. Mit dieser Maschine über gemässigte und verwinkelte Singletrails zu schiessen, macht ebenso Spass, wie lange, knackige Aufstiege zu meistern. Die Möglichkeit, das Bike mit der Wunschfarbe lackieren und individuell aufbauen zu lassen, macht es zu etwas Besonderem.
Empfehlung
Das Transalpes C2X ist ein Bike für Sensibelchen, die es gerne ruhig haben, und für Hartgesottene, die es ab und zu krachen lassen.
Spezifikationen
Rahmenmaterial: | Karbon |
Preis: | CHF 8950.00 (ab CHF 5450.00) |
Gewicht: | 12.8 kg (Rahmengrösse M, mit Pedalen) |
Federweg: | 140 mm vorne / 130 mm hinten |
Federgabel: | Rock Shox Pike Select Plus |
Federbein: | Rock Shox Deluxe Select+ RT |
Schaltung: | Sram XX1 Eagle |
Bremsen: | Sram G2 RSC, 180 mm |
Kurbelgarnitur: | Sram XX1 Eagle, 175 mm |
Laufräder: | Hope Nabe mit Hoops Carbon 926 Felge |
Reifen: | Onza Porcupine Skinwall, 29 x 2.4 |
Sattel: | Selle Italia SLR Boost |
Sattelstütze: | Kindshock LEV Si, 175 mm |
Vorbau: | Acros Popular, 40 mm |
Lenker: | Deity Skywire, 780 mm, 18 mm Rise |
Geometrie
Alle Daten hier: Link
Hersteller/Vertrieb
Testbericht erschienen in Ausgabe 04/2021 von Ride Magazin.