Test: Rose Thrill Hill 4 – die Rennmaschine aus Bocholt | Ride MTB

Test: Rose Thrill Hill 4 – die Rennmaschine aus Bocholt

Rose ist nicht nur seit über 100 Jahren im Fahrradbereich tätig, sie haben auch eine lange Tradition im Rennsport. Ende August wird die vierte Generation des Marathon-Fully Thrill Hill lanciert. Ride konnte die waschechte Rennmaschine aus dem hohen Norden als erstes Magazin weltweit testen.

In Bocholt, wo Rose ihren Hauptsitz hat, sind Berge ein Fremdwort und «Erhöhungen» über 50 Meter eine Unbekannte. Ideales Terrain für ein Bike mit 100 Millimeter Federweg. Aber ein Marathon-Bike muss natürlich auch alpines Gelände bewältigen und in genau diesem haben wir das Thrill Hill ausgefahren.

Mike Maurer, Rose Country Manager Schweiz, nennt folgende drei Vorzüge des Bikes:

-    Das niedrige Gewicht des Karbonrahmens mit circa 1800 Gramm.
-    Dank den flexenden Sitzstreben ist ein weiteres Gelenk am Hinterbau überflüssig – das spart Gewicht und Wartungsaufwand.
-    Es sind hochwertige und langlebige «Enduro Bearings»-Kugellager verbaut.

Ausstattung

Das Rose Racebike ist optisch eine Wucht. Die Maxxis-Skinwall-Reifen in Kombination mit dem matten Mintgrün des Rahmens sind eine Augenweide. Die hochwertigen Parts runden das Gesamtpaket ab. Neben Shimanos XTR-Komplettgruppe kommen diverse Anbau-Parts aus der kleinen, edlen Teileschmiede Newmen zum Einsatz. Als Radsatz fungiert der XR4501, der hochwertigste Cross-Country-Aluradsatz aus dem Hause DT Swiss. Die Federelemente von Fox sind ebenfalls State of the Art und stammen von der Top-Linie Factory. Leider hat die Gabel keinen Schnellspanner und das Vorderrad kann nur mit dem Inbusschlüssel entfernt werden, da geht im Renneinsatz wertvolle Zeit verloren. Hier steht klar das Gewicht im Vordergrund. So auch bei der Sattelstütze: Es wird auf eine Teleskopstütze verzichtet.

Verarbeitung & Details

Die hochwertige Lackierung kommt mit dezenten Grafikelementen und «versteckten» Botschaften daher. Die innen verlegten Kabelzüge sind bei den Übergängen zum Hinterbau geschickt verbaut. Das Unterrohr und die Kettenstreben sind durch Gummimatten vor Beschädigung geschützt. Der Rahmen aus Karbon wird mit einer schön gefrästen Wippe kombiniert. Sämtliche Lager sind grosszügig bemessen und mit edlen Aluschrauben versehen. Die hintere Bremse ist gut geschützt im Hinterbau integriert. Die Verarbeitung ist hochwertig und stimmig.

In der Ebene

Die Sitzposition ist rennmässig gestreckt, aber angenehm. Der Geradeauslauf ist gut und bei Sprints im Wiegetritt verhärtet das Fahrwerk ideal. Allgemein wippt dieses kaum und die Blockierfunktion mit Fernbedienung könnte dadurch auf die Federgabel beschränkt werden. 

Berg hoch

Der Vortrieb des Thrill Hill ist gut, aber durchschnittlich. Die Geometrie ist ausgewogen und man hat genügend Druck auf beiden Rädern, sei es noch so steil. Obschon das Heck sehr straff ist, klettert es gut über ausgesetzte Singletrails. Zudem gibt es direktes Feedback vom Hinterrad.

Berg runter

Wie oben erwähnt ist das Fahrwerk straff und race-mässig. Es braucht etwas Zeit, bis man es gut abgestimmt hat, dann absorbiert es Schläge effizient und hat eine hohe Endprogression. Die Gabel bietet etwas weniger Komfort als das Heck. Das Bike fährt sich spurtreu, aber leicht nervös. Hohe Tempi sind kein Problem, solange der Untergrund nicht zu ausgesetzt ist.

Fazit

Das Rose Thrill Hill ist ein Marathon-Fully, wie es im Buche steht: straff, schnell und auf Leistung getrimmt. Dieses Bike will auf der Rennstrecke gefahren werden, für die Feierabendrunde gibt es geeignetere Kandidaten. Wer damit keine Rennen gewinnt, hat einfach zu wenig Pfupf in den Beinen. Am Bike liegt es sicher nicht. Das ist schnell und schön.

Empfehlung

Cross-Country- und Marathonfahrer sind das Zielpublikum dieser Maschine. Ein Wechsel auf einen Schnellspanner an der Front ist empfohlen und je nach Vorliebe auch auf eine leichte Teleskopstütze.

Spezifikationen

Rahmenmaterial: Karbon
Preis: CHF 4750.00 (ab CHF 2750.00)
Gewicht: 10.7 kg (Rahmengrösse M, mit Pedalen)
Federweg:  100 mm vorne / 100 mm hinten
Federgabel: Fox Factor 32 Evol SC
Federbein: Fox Factory Evol
Schaltung:  Shimano XTR
Bremsen:  Shimano XTR Race, 180/160 mm
Kurbelgarnitur:  Shimano FC-MT900
Laufräder: DT Swiss XR 1501
Reifen:  Maxxis Ikon EXO, 29 x 2.2
Sattel: Selle Italia SLR
Sattelstütze: Newmen Advanced
Vorbau: Newmen Evolution SL, 80 mm 
Lenker: Newmen Advanced SL 318.0, 740 mm, 0 mm Rise

 

Hersteller/Vertrieb

www.rosebikes.ch
 
Testbericht erschienen in Ausgabe 04/2019 von Ride Magazin.
 


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