Test: Magura Vyron Elect 2.0 - Die funkgesteuerte Teleskopstütze ist schneller geworden | Ride MTB

Test: Magura Vyron Elect 2.0 - Die funkgesteuerte Teleskopstütze ist schneller geworden

2016 kam die erste kabellose Funk-Sattelstütze von Magura auf den Markt und sorgte für viel Aufsehen. Zahlreiche Magazine haben sie getestet, so auch wir. Alle waren sich einig, dass die Reaktionszeit gewöhnunsbedürftig ist und sie zu langsam ausfährt. Nun hat Magura nachgebessert und wir haben erneut getestet.

Wie der Test im Ride 02/2016 festhält, hat uns die Magura Vyron grundsätzlich überzeugt und nur wenig Schwächen gezeigt. Nun hatten wir die Möglichkeit, sieben Monate lang den Nachfolger zu testen. Magura versprach 25% höhere Reaktionsgeschwindigkeit und eine schnellere Ausfahrgeschwindigkeit dank neuer Ventiltechnik.
 
Die Stütze gibt es in drei Längen: 100, 125 und 150 Millimeter. Wir haben das mittlere Mass gefahren. Sie wiegt stattliche 595 Gramm und ist auch punkto Kosten kein Leichtgewicht. So viel High-End hat ihren Preis und der beläuft sich auf 519 Franken.
 
Die neue Vyron musste erst dem Davoser Winter und wöchentlich bei bis zu minus 15 Grad Aussentemperatur den Elementen trotzen. Vom Regensturm bis zu staubigen Trails liessen wir nichts aus. Die Funktion war meist tadellos. Während der ganzen Testphase gab es kaum Probleme, und auch dass sie nach ein paar Tagen nicht ganz korrekt funktionierte, kam nur selten vor. Zweimal mussten die Fernbedienung und die Stütze neu verbunden («paired») werden und schon lief sie wieder anstandslos.
 
Als nicht optimal stellte sich heraus, wenn das Bike mit eingefahrener Sattelstütze parkiert wird. Wenn man den Sattel dann einen oder mehrere Tage später ausfahren will, kommt es vor, dass es erstmal klemmt. Etwas Zug am Sattel löst aber die Blockade und die Stütze funktionierte wieder tadellos. Dass der eingefahrene Zustand nicht die ideale «Ruheposition» für die Sattelstütze ist, weiss man auch von anderen Herstellern.
 
Der Grund sind die zahlreichen Dichtungen, die Wasser am Eindringen hindern. Diese Dichtungen ziehen sich nach einer gewissen Zeit etwas zusammen und können so die Stütze verklemmen. Deshalb empfehlen die Hersteller, das Bike stets mit komplett ausgefahrenem Sattel abzustellen. Steht auch in der Gebrauchsanweisung – ich gebe zu, ich hab’s ignoriert. Kommt nicht wieder vor, versprochen!
 
Wie schon der erste Test 2016 festhielt, braucht es zwei bis drei Ausfahrten bis man sich an diese spezielle Technologie der Vyron gewöhnt hat. Anders als bei konventionellen Stützen – wo das System solange verstellbar ist wie man auf den Knopf drückt – gewährt die elektronische Variante nur ein kurzes Zeitfenster für die Anpassung der Sattelhöhe.
 
Gemäss Magura reicht der Akku der Stütze für 400 Hübe. Ob das stimmt, habe ich nicht gezählt. Aber nach meinem Empfinden hält der Akku sehr lange, bis er wieder drei Stunden lang aufgeladen werden muss. Hierfür ist am Stützenkopf ein USB-Anschluss angebraucht. Zum laden muss die Stütze nicht zwingend ausgebaut werden: Ich habe jeweils eine mobile Power-Bank über Nacht angeschlossen.
 
Für ein einfacheres Handling hat Magura die Remote Cap entwickelt. Diese wird einfach über die Fernbedienung geschoben und vergrössert die Tastenfläche. So gelingt bei rasanter Fahrt die Auslösung einfacher.
 
Fazit
Die Neuauflage der Vyron Vario-Sattelstütze hält ihr versprechen und ist markant schneller als ihre Vorgängerin. Sie kann nicht ganz mit dem Tempo anderer Teleskopstützen mithalten, aber das habe ich nie als störend empfunden. Ab und zu muss man den Ladestand des Akkus prüfen, denn leider fehlt eine detaillierte Ladestand-Anzeige. Das ist für mich das einzige Manko, dafür ist die Stütze wartungsarm. Kein Kabel kann reissen und keine hydraulische Leitung Luft ziehen.
 
UVP: CHF 519.00
www.magura.com
 


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