Test: BMC Speedfox 01 – ein flinker Fuchs mit reichlich Innovation im Rohr | Ride MTB

Test: BMC Speedfox 01 – ein flinker Fuchs mit reichlich Innovation im Rohr

BMCs letzte Neuigkeit aus der grossen Produktepräsention ist gleichzeitig eine der interessantesten Innovationen der Firmengeschichte. Das Trailsync-System – eine intergrierte Variosattelstütze die mit dem Dämpfer gekoppelt ist. Was die neuste Generation des Speedfox kann und wie sich die revolutionäre Trailsync-Technologie während des Testtages bewährt hat, verraten die nachfolgenden Zeilen.

Das Speedfox Testbike ist für mich in Grösse M reserviert, die Version mit 130 Millimeter Hub und 27.5-Zöllern. Mit einer Körpergrösse von 178 Zentimetern falle ich zwar in zwar in die Medium-Abteilung, fahre aber wegen kurzer Beine und langem Oberkörper meist Large-Rahmen. Ich belasse es beim M und mache mit dem flinken Fuchs auf dem Platz vertraut. Verspielt, komfortabel und seitensteif, das sind die ersten Gedanken über das neue Gefährt. Dieser Eindruck bestätigt sich dann auf den ersten Metern der langen Abfahrt. Wer hat schon einmal einem Fuchs beim spielen zugeschaut – zumindest auf Youtube? Genau, diese süssen Pelztiere sind ungeheuer flink, und genauso fühlt sich das Speedfox an. Super agil meistert es schnelle Richtungswechsel gefolgt von Bunny Hopps über Steine und natürlich Switchbacks. Ein wahrer Genuss!
 
Trotz seiner Agilität wirkt es keinesfalls nervös wenn es schneller und ruppiger bergab geht. Erst bei hohen Geschwindigkeiten, die auf nicht gesicherten Strecken – Wanderwege – nicht mehr ratsam sind, gibt das Hirn dem Bremsfinger den Befehl in Aktion zu treten. Das Fahrwerk überzeugt auf der ganzen Bandbreite. Der Float-DPS-Dämpfer spricht fein an und arbeitet sich danach schluckfreudig durch die Unebenheiten bis ins letzte Drittel des Hubs wo die Progression einsetzt und im letzten Viertel satten Support bietet.
 

Drehen wir das Spiel – es geht bergauf

Leicht und knackig fährt sich das Speedfox. Kurze, steile Anstiege knallt man einfach mal so rauf, wie es sonst eher mit einem Cross-Country-Bike gemacht wird. Den kräftigen Wiegetritt erwidert der steife Rahmen mit reichlich Vortrieb und der Hinterbau wippt kaum – ah Moment, dieser ist bei ausgefahrener Sattelstütze ja eh durch die Plattform gestrafft. Aber auch abgesenkt und offen wippt der Fox-Dämpfer nur minimal. Das ist auch kaum wahrnehmbar und im Gelände erst recht nicht. Technische Passagen berghoch sind mit dem Speedfox schon fast ein Genuss. Ein weltbekannter Street Trial Biker, hätte an diesem Bike wohl seine helle Freude, wäre er nicht schon bei einer anderen Marke unter Vertrag. Auch am Rande der Haftungsgrenze klettert das Bike noch super. Das Vorderrad muss dann, auch angesichts der knappen Rahmengrösse, etwas nach unten gepresst werden.
 

Kurze Fahrt auf 29 Zoll

Wenn es auch ein sehr kurzer war, der Wechsel auf die 29er-Ausführung offenbarte folgende Fahreigenschaften: Er verfügt nahezu über dieselbe Verspieltheit bei etwas besserer Laufruhe. Berghoch ist der grossrädrige Bruder ebenfalls etwas stärker, wie auch bei der Traktion. In Trial-Passagen macht das 27.5er-Füchslein aber deutlich mehr Spass.
 

Und die Trailsync-Technologie?

An die versprochene Einfachheit, die das System bieten soll, muss ich mich erst einmal gewöhnen. Doch es dauert nicht sehr lange und der Multitasking-Hebel – endlich können das auch Männer – betätigt Sattelstütze und Dämpfer tadellos. Es ist wahrlich angenehm, nicht ständig zwischen zwei Remotes wechseln zu müssen.
 
Erst mit Bedenken wegen des Hubs, reichten die 100 Millimeter der Stütze an diesem Bike aus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hingegen die Hubunterteilung. Beim ausfahren bis in die mittlere Position muss man etwas dagegenhalten bis die Mechanik arretiert – passiert aber schneller als es sich liest. Ansonsten gibt es an diesem System nichts zu meckern. Die Stütze arbeitet sehr fein und der Kraftaufwand, um den Remote zu betätigen, ist auch angenehm gering. Ob das System defektanfällig ist oder nicht, liess sich während dieses Tages nicht ermitteln.
 

Fazit

Der neue Speedfox ist ein sehr cooler Wurf – adieu Mauerblümchendasein! Es ist wohl eines der spielfreudigsten und gleichzeitig vielseitigsten Bikes das ich je gefahren bin. Abstriche muss man dabei kaum welche machen – weder berghoch noch bergab. Mit der Trailsync-Technologie hat bei BMC ein fast perfektes und für den Fahrer simples System gebaut. Die etwas gewöhnungsbedürftige Hubunterteilung der Sattelstütze verhindert die Wertung «Perfekt».

www.bmc-switzerland.com
 
 


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