Test: BiXS Lane Rock
Etwas hoch fühlt sich der Twentyniner auch beim aufsitzen an. Doch fühlen sich bereits die ersten Pedalumdrehungen gut an und das Gefühl des hohen Sitzens sich während der Fahrt schnell. Das massige Lane Rock fährt sich zunächst unauffällig, ja fast ein wenig behäbig. Nach dem Terrain-Wechsel von Asphalt auf Schotter verfliegt das leicht schwerfällige Gefühl und man kommt gut voran. Noch besser fühlt es sich berghoch an. Dort klettert das knapp 13 Kilogramm schwere Allmountain-Gefährt verhältnismässig leicht. Hier kommt auch die Seitensteifigkeit des Rahmens zum tragen. Kurz aus dem Sattel gehen und im Wiegetritt eine Rampe hoch-kicken, stellt für das Lane kein Problem dar. Es erwidert die Antritte mit sattem Vortrieb. Über Wurzeln und Steine und auch in steileren Passagen überzeugt das Lane und behält die Bodenhaftung – auch ohne, dass der Absenkmodus der Gabel betätigt wird. Geht es länger hoch ist der Absenkmodus der Pike-Dual-Position-Federgabel ein nettes Stück Luxus – nicht nötig, aber doch angenehmer als ohne. So klettert es sich mit dem Lane auch längere Zeit kraftsparend.
Das Monarch-RT3-Federbein von Rock Shox fährt sich berghoch am besten im «Pedal»-Modus. So bremst es die Pedaleinflüsse und absorbiert dennoch genügend Schläge. Auf flachen Trails lässt man es dem Komfort wegen besser offen. Dann entfaltet es dafür seine ganze Feinfühligkeit und spricht auf jede noch so kleine Unebenheit an. Bergab kann das Fahrwerk richtig auftrumpfen. Es reagiert weiterhin sehr sensibel und kommt auch mit schnellen Schlagabfolgen sehr gut klar. Das Fahrwerk schafft zudem hervorragend den Wechsel von schnellen kleinen auf grobe Schläge. Dabei werden die 140 Millimeter Federweg gut genutzt und trotzdem ist genügend Endprogression vorhanden, um das Bike kraftvoll aus den Kurven zu drücken.
Im Weiteren zeichnet sich das Lane durch eine hohe Laufruhe aus. Dies kommt auf schnellen, aber auch ruppigen und kurvigen Abfahrten zum tragen. Steile Passagen bergab lassen sich mit dem Lane sicher meistern, selbst wenn es einige «Stolpersteine» darin hat. Hier schaffen die 29-Zoll-Laufräder ganz klar die entscheidenden Reserven.
Was dem Lane ein wenig fehlt, ist die Agilität. Während im flowigen Terrain das Handling noch flink von statten geht, bedarf es in engen Spitzkehren ein bisschen mehr Lenkgefühl. Auch bei schnell aufeinanderfolgenden Kurven, im Slalomstil, ist man als Fahrer ein wenig mehr gefordert. Mit ein wenig Routine lässt sich diese leichte Trägheit jedoch bald kompensieren, so dass es den Fahrspass in keiner Weise schmälert.
Fazit: Das Lane Rock von BiXS ist das was wir unter einem Allmountainbike verstehen – überall stark mit einem Extra an Spass bergab. Das Bike bietet viele Reserven und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl, weswegen man über die fehlende Agilität hinwegsehen kann. Ein wenig schade ist, dass bei diesem erstklassig spezifizierten Bike ausgerechnet bei den Laufrädern auf die preiswertere Variante der DT-Swiss-Spline-Laufräder geht. Der hochwertigere 1501er-Spline-Laufradsatz wäre bei dieser Top-Ausstattung angemessener gewesen.
Spezifikationen
Rahmenmaterial: | Carbon |
Preis: | CHF 5'900.00, (ab CHF 3'500.00) |
Gewicht: | 12.8 kg (Grösse L, mit Pedalen) |
Federweg: | 160mm vo./ 140mm hi. |
Gabel: | Rock Shox Pike RCT3 Dual Position Air |
Federbein: | Rock Shox Monarch RT3 |
Schaltung: | Sram XX1 Trigger |
Bremsen: | Sram Guide RS 200/180 |
Kurbelgarnitur: | Sram XX1 Q168mm, 28T |
Felgen: | DT SWISS SPLINE M-1700 |
Naben: | DT SWISS SPLINE M-1700 |
Reifen: | Schwalbe Hans Dampf Evo Line, Snake Skin, Tl-Ready 29x2.35 |
Sattel: | Selle Italia Novus Ti |
Sattelstütze: | Kind Shock LEV Integra, 125mm |
Griffe: | - |
Vorbau: | Syntace Mega Force 2 |
Lenker: | Syntace Vector 7075 High10, 760 mm |
Hersteller: www.bixs.com