Swiss Epic: Die Schweizer auch ohne Sieg mit überraschenden Leistungen | Ride MTB

Swiss Epic: Die Schweizer auch ohne Sieg mit überraschenden Leistungen

Michele Casagrande und Fabian Rabensteiner sichern sich den Gesamtsieg des Swiss Epic. Bei den Frauen holen Adelheid Morath und Bettina Janas den Sieg bei der Erstaustragung in Graubünden. Die Schweizer Überraschungen sind Casey South und Noah Blöchlinger, sowie Marc Stutzmann und Michael Stünzi mit den Rängen zwei und drei in der Schlusswertung, ebenso das Duo Kupfernagel/Baumann auf Rang fünf.

Die heutige Zieleinfahrt in Davos markierte den Schlusspunkt des Swiss Epic 2019 in Graubünden. Das Trek Selle San Marco A Team holt sich den Gesamtsieg, währenddem sich das Devonbosch Stellenbosch Team den Etappensieg holt. Michele Casagrande und Fabian Rabensteiner mussten heute nicht mehr ihr ganzes Potenzial abrufen und überquerten die Ziellinie in Davos mit drei Minuten Rückstand auf Claes/Nissen als viertes Team. Der Luxemburger Nissen und der Belgier Claes retteten mit dem Etappensieg eine bisher enttäuschend verlaufende Woche. 
 
Die 65 Kilometer lange Schlussetappe führte von der Lenzerheide via dem alten Zügenweg und dem Rinerhorn-Gebiet nach Davos. Zum Abschluss des Swiss Epic in Graubünden wurden die Fahrer mit 2‘300 Höhenmetern nochmals auf die Probe gestellt. 
 
Die Etappe bot zu Beginn keinen Spielraum für Attacken, da die Fahrer anfangs eine Runde um den Heidsee sowie der Singletrail zum Landwasser Viadukt erwartete. Nach 25 Kilometern setzte sich das Team Superior XC/bischibikes.ch mit Martin Gluth und Simon Vitzthum erstmals in Szene. Der Deutsche und der Schweizer konnten schnell einen Vorsprung von 25 Sekunden herausfahren, doch mit dem Verpassen einer Abzweigung fanden sich die beiden in der Verfolgergruppe wieder.  
 
Das Unvermögen von Gluth/Vitzthum spielte dem Devonbosch Stellenbosch Team in die Karten. Claes und Nissen nutzten das Momentum und konnten beim längsten Anstieg des heutigen Tages eine Lücke aufreissen. Die beiden Trek Selle San Marco Teams mit Casagrande/Rabensteiner und Porro/Ferraro folgten den beiden, realisierten jedoch schnell, dass Claes/Nisson mit über einer Stunde Rückstand im Gesamtklassement keine Gefahr darstellten und liessen sie ziehen. 
 
«Es gab für uns heute keinen Grund, Risiken einzugehen,» so Rabensteiner nach dem Sieg. «Nach der letzten Abfahrt drosselten wir unser Tempo und überquerten die Ziellinie im Quartett – ohne Risiko. Es war schön, zusammen mit Porro/Ferraro das Ziel in Davos zu erreichen. Es war ein unglaublich tolles Rennen und es fühlt sich super an, als Sieger dazustehen,» so der neugebackene Swiss Epic Sieger.
 
Im Gegensatz zu den Trek Selle San Marco Teams ging Devonbosch Stellenbosch heute All-in. Nissen erreichte das Ziel aufgrund eines Sturzes auf der letzten Abfahrt mit einem zerrissenen Shirt und einem blutenden Arm. «Einige Leute stechen sich IRONMAN oder Absa Cape Epic Tattoos, aber ich dachte ich muss etwas anderes machen, um eine Erinnerung an das Swiss Epic zu behalten,» meinte er lachend. Der Sturz tat seiner Freude allerdings keinen Abbruch. «Die Woche startete mit zwei Top-5 Plätzen solid, aber auf der Königsetappe (3. Etappe) zogen wir einen rabenschwarzen Tag ein. Wir hatten einen Kettenbruch und gerieten in Panik. Wir haben so viel Zeit verloren, dass wir uns gestern entschieden haben, die Sache ruhig anzugehen – damit wir heute voll angreifen konnten,» so der luxemburgische Cross-Country Meister Nissen. «Ich habe bereits gestern gesagt, dass wir heute versuchen werden, den Etappensieg zu holen,» fügte Teamkollege Claes hinzu.
 
Die Siegerzeit von Claes und Nissen betrug 2 Stunden, 54 Minuten und 5.8 Sekunden. Noah Blöchlinger und Casey South vom jb BRUNEX/Fischer BMC Team wurden mit einer Minute und 24 Sekunden Rückstand zweiter, was gleichzeitig auch ihrer Klassierung im Gesamtklassement entspricht. Den dritten Platz bei der heutigen Etappe holten sich Daniel Geismayr und Vinzent Dorn vom Centurion Vaude Team. Da sich die fünf bestklassierten Teams gemeinsam auf die letzte Abfahrt neun Kilometer vor dem Ziel aufmachten, war es am Ende keine Überraschung, dass es keine Änderungen mehr in der Gesamtwertung gab. Somit geht das Trek Selle San Marco A Team in 16 Stunden und 6 Sekunden als erster Sieger des Swiss Epic in Graubünden hervor.
 

Morath und Janas krönen ihre Swiss Epic Woche

Adelheid Morath und Bettina Janas vom KS Trek-Sportograf Team holen sich mit dem vierten Etappensieg in Folge den Sieg beim Swiss Epic in Graubünden. Ariane Lüthi wird mit ihrer Team-Partnerin Samara Sheppard Gesamt-Dritt,gefolgt vom Duo Stirnemann/Gantenbein und den überraschenden Nachwuchsfahrerinnen Lara Kupfernagel und Chrystelle Baumann auf Platz fünf.
 

Die Eroberung der Gesamtführung bei der vierten Etappe war noch nicht das Ende der Fahnenstange für Morath und Jansa. Mit 17 Minuten Rückstand in die zweite Etappe gestartet, krönten die beiden ihre unglaubliche Aufholjagd mit dem vierten Etappensieg in Folge und holen sich den Sieg beim Swiss Epic 2019 in Graubünden.  
 
«Es ist unglaublich, nach dem ersten Tag haben wir keinen Gedanken an den Sieg verschwendet und nun stehen wir als Siegerinnen da,» sagte Jansa überglücklich im Ziel. Die Etappen- und Gesamtsiegerin fuhren mit der Siegerzeit von drei Stunden, 43 Minuten und 24.6 Sekunden in Davos ein. Damit überquerte sie die Ziellinie bei der letzten Etappe zwei Minuten und 12.6 Sekunden vor Ariane Lüthi und Samara Sheppard. Den Vorsprung im Gesamtklassement weiter auszubauen war jedoch nicht das oberste Ziel des KS Trek-Sportograf Teams. «Wir konzentrierten uns auf unsere Leistung,» so Janas über ihre Taktik. «Wir fuhren unsern Rhythmus, gingen nicht über unser Leistungsniveau hinaus und blieben stets cool. Das war schlussendlich der Schlüssel zum heutigen Erfolg,» meinte Janas abschliessend. 
 
Hinter Jansa und Morath entwickelte sich das Rennen zu einem wahren Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ariane Lüthi/Samara Sheppard und Alica Pirard/Stefanie Dohrn. Letztere gingen mit einem Vorsprung von zwei Minuten und rund 20 Sekunden in die 5. Etappe, doch Dohrn hatte auf der 4. Etappe mit einer starken Erklältung zu kämpfen und war zum Zeitpunkt des Starts noch nicht wieder vollständig genesen. So wollte das Centurion Vaude 2 Team so lange wie möglich den Anschluss an Ariane Lüthi und Samarah Sheppard halten.  
 
Mit fortlaufender Dauer des Rennens gelang dies jedoch immer weniger, wodurch Pirard und Dohrn zumindest den Rückstand in Grenzen halten wollten. «Ich habe heute alles gegeben!» so Lüthi sichtlich erschöpft im Ziel. Nach dem zweiten Rang heute warteten Lüthi und ihre neuseeländische Teamkollegin Sheppard sichtlich gespannt im Zielraum auf Dohrn und Pirard, welche die Ziellinie eine Minute und 43 Sekunden später überquerten. 
Mit dem dritten Platz heute konnte das Centurion Vaude 2 Team damit seinen zweiten Gesamtrang verteidigen. «Ich hatte während den letzten zwei Tagen mit einigen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Deshalb lautete unser Ziel den zweiten Schlussrang ins Ziel zu bringen und wir haben es geschafft! Alice hat mich wirklich hervorragend unterstützt,» so die überglückliche Dohrn. Der Abstand zum Wielka Orkiestra Świątecznej Pomocy mit Lüthi und Sheppard betrug am Ende jedoch lediglich 37.6 Sekunden. 
 
Dahinter verlor das Shimano S-Phyre Team mit Stirnemann und Gantenbein, welche während des Rennens zwischenzeitlich die Gesamtführung innehatten, kontinuierlich Zeit. Die Atemprobleme von Stirnemann verschlimmerten sich auf der 5. Etappe weiter. «Heute war kein guter Tag. Mein Zwerchfell fühlte sich an als wäre es aus Stein und ich konnte kaum atmen. Es war ein riesen Kampf es überhaupt ins Ziel zu schaffen,» so Stirnemann. 
 
Somit beenden Stirnemann und Corina Gantenbein nach dem fünften Platz heute das Rennen auf dem vierten Gesamtrang. Für Ramona Kupferschmied und Chrystelle Baumann vom Team ‚Swiss MTB Girls powered by Play up!‘ endete das Rennen genau andersrum – sie wurden heute Vierte und holten sich damit den fünften Rang im Schlussklassement. Die beiden jungen Schweizerinnen konnten beim Swiss Epic 2019 wertvolle Erfahrungen sammeln und sind definitiv ein grosses Versprechen für die Zukunft. 
 

 
Vollständige Resultate

 


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