Startnummern an die Lenker – am Sonntag herrschen harte Waden und schwache Bremsfinger | Ride MTB

Startnummern an die Lenker – am Sonntag herrschen harte Waden und schwache Bremsfinger

Am Sonntag haben Rennsportfans die Qual der Wahl: In Gränichen fahren die Schweizer Cross-Country-Fahrer um die Schweizermeistertitel und in Fort William wird das zweite Weltcup-Downhill-Rennen ausgetragen. Beides wird live übertragen – Gränichen auf MySports und Fort William auf Red Bull TV. Und weiter, wer sind die Favoriten?

Gränichen zum Vierten

Zum vierten Mal werden in Gränichen die Schweizermeistertitel im Cross-Country vergeben. Seit der Erstaustragung im Jahr 2000 schlängelt sich die Kultstrecke um und durch die Kiesgrube am Dorfrand. Sie gehört zu den beliebtesten Rennstrecken der Schweiz und bietet den Teilnehmern Spass und Herausforderung gleichermassen. Kurzum, eine würdige Strecke auf der einige Fahrer ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.
 

Wenn zwei sich «streiten»

Nach den ersten zwei Weltcup-Rennen darf man sicherlich ein heisses Duell zwischen Titelverteidiger Mathias Flückiger und Weltmeister Nino Schurter erwarten. Doch auch Florian Vogel, der beim RC Gränichen sportlich herangewachsen ist und hier seinen ersten Schweizermeistertitel im Jahr 2000 gewonnen hatte, dürfte den beiden Top-Favoriten dazwischenfunken wollen. Schliesslich kennt auch jeder das Sprichwort: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
 
Auch Reto Indergand und Andri Frischknecht befinden sich in einer sehr guten Form. Die beiden Weltcup Top-10-Fahrer dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Zuhause im für gute Resultate sorgte der wiedererstarkte Matthias Stirnemann. So gehört der Lokalmatador am Sonntag zum erweiterten Favorittenkreis.
Thomas Litscher ist in guter Form, scheint aber noch nicht in Top-Verfassung zu sein. Trotzdem ist er immer für eine Überraschung gut.
 
Und Lars Forster? Der amtierende Europameister stürzte in Albstadt mehrere Mal heftig und musste den Weltcup in Nove Mesto auslassen. In Gränichen kehrt er wieder ins Renngeschehen zurück – motiviert aber ohne Erwartungen an ein bestimmtes Resultat. Auf dem Bike bleiben heisst seine Devise, und so ist nach oben alles offen.
 

Neff ohne Frei

Sina Frei für als U23-Fahrerin in Nove Mesto zum ersten Mal aufs Elite-Podium und war sogleich die beste Schweizerin. In Gränichen wird sie sich aber nicht mit Jolanda Neff messen können, da Frei bei den U23 um den Titel fahren muss. Trotzdem wird Jolanda Neff keine freie Bahn haben. Mit Linda Indergand hat die amtierende Europameisterin eine starke Gegnerin und Local Kathrin Stirnemann wird auf ihrer Heimstrecke auch nicht klein beigeben.
 
Ramona Forchini gehört zu den stärksten Schweizerinnen und sie gehört auch in Gränichen zum erweiterten Favoritenkreis.
Sie steht zwar auf der Startliste, wird aber am Sonntag nicht mit um den Titel fahren. Nach ihrem Armbruch in Solothurn ist Alessandra Keller noch nicht einsatzfähig. Sie muss sich aktuell mit monotonem Rollentraining begnügen.
 

Klare Favoriten bei den U23 – deutliche Tendenz bei den Junioren

Wie oben erwähnt, Sina Frei startet in der U23-Kategorie und wenn alles normal läuft, ist sie die haushohe Titelanwärterin. Nicole Koller kann hingegen ohne Druck an den Start gehen und wird versuchen Freis Vorhaben zu erschweren. Als weitere Medaillenanwärterin gilt Lara Kupferschmied.
 
Bei den Männern geht Filippo Colombo als U23-Titelverteidiger an den Start und das als Top-Favorit. Doch auch Joel Roth wird versuchen seinen Heimvorteil zu nutzen. Danach buhlen viele Anwärter um den letzten Medaillenrang.
 
Für das Rennen der Junioren zeigt die Tendenz zu Janis Baumann. Doch auch Luke Wiedmann und Kedup Gyagang hatten in der laufenden Saison starke Leistungen gezeigt, weshalb sie nicht ausser Acht zu lassen sind.
 
Den Titel bei den Juniorinnen werden wohl Jacqueline Schneebeli und Ronja Blöchlinger unter sich ausmachen.
 

Elite im TV – auch im Downhill

Auf dem Sender MySports One werden die Rennen der Elite-Kategorien live übertragen. Um 11.50 Uhr startet die Sendung zum Titelrennen der Frauen, um 13.50 Uhr die Übertragung zum Rennen der Männer.
 
Praktisch zur gleichen Zeit flimmern auf MySports 4 die Live-Bilder des Downhill-Weltcups in Fort William über die Bildschirme. So sind die spektakulären Abfahrtsrennen in Schottland nicht nur auf Red Bull TV zu geniessen.
 

Zweiter Weltcup der Abfahrer

Nach dem Auftakt in Maribor macht die altbekannte Abfahrt am Aonach Mor bei Fort William den zweiten Stopp im Downhill-Weltcup. Die Strecke ist die längste im Weltcup galt oft als «Survival of the fittest». Du diesen gehört zweifelsohne der Südafrikaner Greg Minnaar der das Rennen am meisten gewonnen hatte. Jedoch war sein Saisonauftakt alles andere als wunschgemäss – er verpasste in Maribor sogar den Finaleinzug – und so wird sich zeigen was der erfolgreichste Downhill-Athlet dieses Mal aus dem Helm zaubert.
 
Man muss kein Hellseher sein, um Weltmeister Loic Bruni wieder ein Spitzenresultat zu prognostizieren. Doch ein klarer Favorit kann hier nicht genannt werden. Es gibt zu viele Fahrer die das Zeug zum Siegen haben. Um trotzdem Namen zu nennen, neben Bruni sind Amaury Pierron, Danny Hart, Aaron Gwin und Troy Brosnan die grössten Chancen beizumessen.
 
Bei den Frauen hingegen läuft es auf ein Duell zwischen Tahnee Seagrave und Rachel Atherton hinaus.
 
Für die Schweizer Männern sind einige Top-30-Resultate möglich. Lutz Weber zeigte in Maribor mit seinem 14. Rang in der Qualifikation, dass ein solches Resultat drin liegt. Basil Weber und Schweizermeister Noel Niederberger können das mit einem starken Lauf erreichen und ebenso Wundertüte Jérôme Caroli.
 
Die Frauen prognostizieren wir drei Plätze zwischen Rängen fünf und zehn. Das Zeug dazu haben Emilie Siegenthaler, Schweizermeisterin Carina Cappellari, Europameisterin Camille Balanche sowie Janine Hübscher. Bis zu sechs Schweizerinnen messen wir die Möglichkeiten zu, sich für das Hauptrennen der Top-15 zu qualifizieren.
 
www.mountainbikerace.ch
www.fortwilliamworldcup.co.uk