So fördert Trek Trail-Projekte | Ride

So fördert Trek Trail-Projekte

Trek Trail Advocacy finanzielle Unterstützung von Trail-Projekten in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Vor einigen Wochen hat Trek die Gewinner-Projekte bekannt gegeben, die einen Beitrag aus dem Topf der Trek Trail Advocacy erhalten. Drei der zehn Preise gehen in die Schweiz. Zwei Organisationen sind altbekannt, die Dritte hüllt sich in Schweigen.

Guido Anderwert, Marketing-Verantwortlicher von Trek für die Schweiz, Deutschland und Österreich, fasst zusammen: «Das Schöne ist, dass wir 90 Eingaben erhalten haben. Keinen Spass machte, dass wir 80 Gruppen eine Absage schicken mussten.»

Von den zehn Preisträgern sind fünf in Deutschland, drei in der Schweiz und zwei in Österreich aktiv. Die Schweizer Gewinner sind MTB Luzern mit dem Projekt Bireggwald an der Grenze zwischen Luzern und Kriens, Trailnet Biel mit den Trails von Magglingen hinab nach Biel und ein Dritter, der als Pro Bike Aargau angegeben wird. Erst nach einigem Rumfragen stellt sich heraus, dass die Organisation Pro Bike Oberaargau heisst, eine Region im Kanton Bern. In einem der schwierigeren Kantone engagiert sie sich für den Zugang zu Singletrails.

Geld ist nicht die Hauptsache – oder doch?

Der Beitrag, den die einzelnen Projekte erhalten, ist nicht enorm. Andy Stalder von MTB Luzern beziffert ihn mit «2,5 Prozent dessen, was wir selber finanzieren müssen.» Der Betrag liegt im mittleren vierstelligen Bereich, die gesamte Preissumme also im mittleren fünfstelligen – ein stattlicher Beitrag, nicht nur angesichts der wirtschaftlichen Situation der Bike-Branche, sondern weil das Trail-Advocacy-Programm für Trek auch einiges an Arbeitsaufwand bedeutet.

Klar ist aber auch, allein mit dem Geld von Trek lässt sich zumindest in der Schweiz kein Trail-Projekt finanzieren. «Wichtiger als das Geld ist die Publicity», ordnet Stalder ein. Anderwert wirft ein: «In Deutschland sieht das anders aus. Da sind wir bei einigen kleineren, ehrenamtlichen Projekten der Haupt-Geldgeber und die können mit dem Beitrag einiges erreichen.»

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Biel baut aus

Die Trails am Jura-Südfuss von Magglingen hinunter nach Biel sind sozusagen Teil der MTB-DNA der Schweiz. Seit Jahrzehnten ist die Bike Community dort aktiv. Eine Strecke ist offiziell, weitere Singletrails werden mehr oder weniger geduldet. Auf 20 bis 30 Kilometer schätzt Ralph Rüdisüli Laurent von Trailnet Biel das ganze Netz um Magglingen. Und er hat Positives zu berichten «Das Wohlwollen der Burger-Gemeinde, der der Wald grösstenteils gehört, ist eindeutig grösser geworden in den letzten Jahren.» Es würden kaum noch Trails kaputt gemacht und sie hätten sogar die Erlaubnis erhalten, zwischendurch mit schweren Maschinen im Wald zu arbeiten, was früher nie bewilligt worden sei. «Trailnet wird nicht mehr einfach als Downhill- und Dirtjump-Club wahrgenommen, sondern als Infrastruktur-Organisation», beschreibt Rüdisüli.

Der Zustupf von Trek helfe, die bestehenden Trails attraktiver zu machen. Das grosse Ziel von Trailnet sei, möglichst viele Singletrails zu legalisieren. Das werde mehrere zehntausend Franken kosten und einen langen Atem brauchen. Und mehr als Freiwilligen-Arbeit: «Wir werden einen Projektleiter mandatieren, sonst schaffen wir das nicht.»

Ein neuer Player im Kanton Bern

Die jüngste Organisation unter den Preisträgern ist Pro Bike Oberaargau, Anfang 2023 gegründet und im Netz zu finden unter free-trails.ch. Oberaargau ist die Region im Norden des Emmentals, aus der Mathias und Lukas Flückiger stammen. Letzterer hat sich als Vertreter der Arbeitsgruppe Sport der Region Oberaargau bei der Vereinsgründung mit fotografieren lassen.

Der Vorstand reagiert nicht auf die Anfragen von Ride. In einem Statement auf der Website von Trek geben die Verantwortlichen an, dass sie im Oberaargau und dem Emmental 200 Kilometer Singletrails für Mountainbiker zugänglich gemacht hätten. Nächstes Ziel sei zusammen mit dem Bike Village Huttwil einen «MTB Lehrpfad» zu bauen. Diesem Ziel sei Pro Bike Oberaargau dank der Unterstützung durch Trek Trail Advocacy kämen sie ihrem Ziel näher und schneller voran. Respekt gebührt der Organisation für ihr Engagement, denn im Kanton Bern haben es Mountainbiker bekanntlich besonders schwer, Zugang zu attraktiven Singletrails zu erhalten. Trek als Unterstützer angeben zu können, macht sich da sicherlich gut.

Trek wird auch 2024 wieder Beiträge an Trail-Projekte vergeben, hofft Guido Anderwert. Vielleicht wächst die Preissumme sogar. «Wir haben Partner-Unternehmen angefragt, ob sie sich beteiligen. Wir arbeiten darauf hin, im nächsten Jahr eine grössere Zahl von Projekten unterstützen zu können.»

Die weiteren Gewinner-Projekte


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