Sina Frei verstärkt das GHOST Factory Racing Team | Ride MTB

Sina Frei verstärkt das GHOST Factory Racing Team

Das «Ghost Factory Racing Team» verstärkt sich in der kommenden Saison mit zwei neuen Athletinnen. Zu den bereits bekannten Namen um die holländische Olympiateilnehmerin Anne Terpstra, die Dänin Malene Degn und Vizeweltmeisterin Lisa Pasteiner aus Österreich, stossen die ungarische Meisterin Barbara Benko und die amtierende U23 Welt- und Europameisterin Sina Frei aus der Schweiz.

Aus sportlicher Sicht kann das Team auf eine ansehnliche Saison zurückblicken, zu den Höhepunkten zählten sicherlich die erkämpften Meistertrikots in Dänemark (CX), Österreich (XCO) und Holland (XCE), aber auch die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft im Eliminator durch Anne Terpstra oder die Silbermedaille an den Europameisterschaften für das dänische Team um Malene Degn. Nach vier Jahren voll mit gesundheitlichen Problemen, war der 13. Platz von Alexandra Engen beim Weltcup in Nove Mesto in ihrer letzten Saison sicherlich ein besonderes Highlight. Dennoch erhofft sich das Team mittelfristig noch weiter vorne in den Ergebnislisten zu finden zu sein und setzt den bereits im Vorjahr begonnen Umbau konsequent fort, ohne die langfristige Perspektive aus den Augen zu verlieren: «Wir sind seit Firmengedenken im Rennsport vertreten und weiten unser Engagement mit dem aktuellen Setup sogar noch aus, denn für uns ist und bleibt der Cross-Country-Weltcup die Speerspitze und höchste Liga im Mountainbikesport. Wir freuen uns über die zwei neuen Athletinnen, die unser Team perfekt ergänzen und bieten ihnen die Möglichkeit sich in den kommenden Jahren bei und mit Ghost weiterzuentwickeln», so Joost van Schaik, Senior Sales und Marketing Manager bei Ghost.
 
Barbara Benko ist bereits seit ihrer Juniorenzeit auf der internationalen Bühne präsent. Schon als Juniorin gewann sie Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften und auch in ihrer U23 Zeit gehörten Podestplätze im Weltcup zum Alltag. Neben ihrer Olympiateilnahm e in London war die Ungarin auch regelmäßig in den TOP-10 beim Eliteweltcup zu finden, nach insgesamt 27 ungarischen Meistertiteln ist sie aus dem rot-weiss-grün gestreiften Trikot kaum mehr herauszudenken. Auch im Privatleben ist die 27-jährige äusserst konsequent und studierte neben dem Sport noch Optik. Die Priorität ist dennoch klar, sportlich möchte Barbara noch einige Ziele erreichen: «Ich bin hoch motiviert und hoffe, dass ich mit dem professionellen Hintergrund des Teams mein Potenzial noch weiter ausschöpfen kann! Ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr, unser erstes Kennenlernen war der Hammer. Ich habe ein super Gefühl bei allen anderen Mitgliedern im Team und kann es kaum erwarten in den neuen Farben in die Saison zu starten.» Auch auf Team-Seite waren die Sympathien sofort zu erkennen und beim ersten Teamtreffen in Waldsassen zeigte sich auch Tom Wickles begeistert: «Barbi war unsere Wunschkandidatin und wir freuen uns ihr diese Chance geben zu können. Wir glauben, dass sie sehr gut in unser Team passt und dieses sehr gut ergänzt. Sie ist extrem fokussiert und konsequent und wir sind sicher gemeinsam noch einmal einen Schritt nach vorne machen zu können. Wir wollen mit Barbi in eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit starten.»
 
Eine weitere Ergänzung für das Team kommt in Form der amtierenden U23 Welt- und Europameisterin Sina Frei. Die Schweizerin machte in den vergangenen beiden Jahren bei nahezu allen Rennen auf sich aufmerksam. Nachdem sie bereits 2016 den Europameistertitel gewinnen und alle U23 Weltcuprennen für sich entscheiden konnte, setzte sie 2017 mit dem erneuten Sieg bei den Europameisterschaften und auch bei den Weltmeisterschaften in Australien ein Ausrufezeichen. «Wir haben Sina schon länger beobachtet, jetzt war es aber aus unser beider Sicht an der Zeit sich ernsthafte Gedanken über eine Zusammenarbeit zu machen. Nachdem sich Sina im Vorjahr vor allem auf den Abschluss ihrer Ausbildung konzentrierte, wollte nun den Schritt ins Profileben gehen. Wir waren uns einig, dass der Wechsel zunächst viele Veränderungen mit sich bringen wird. Sina soll sich erst einmal im Team eingewöhnen und noch eine Saison im U23 Weltcup starten, ehe sie den Schritt in die Elite wagt. Wir nutzen das Jahr 2018 um uns gemeinsam besser kennenzulernen, danach hat sie immer noch genügend Zeit, gegebenenfalls im letzten U23 Jahr vorzeitig in den Eliteweltcup aufzusteigen», so Teammanager Tom Wickles.
 
Die junge Schweizerin zeigte sich zunächst von ihrem neuen Team beeindruckt: «Die Zusammenarbeit mit dem Team ist super professionell, alle wissen genau was die Athleten brauchen und sind mit Leidenschaft bei der Sache. Ich konnte mich jetzt schon seit einigen Monaten mit dem Material vertraut machen und das Paket stimmt zu 100 Prozent.» Neben dem Wechsel in das «Ghost Factory Racing Team», nahm Sina auch noch die Chance wahr, Teil der Spitzensport Rekrutenschule zu sein: «Damit haben wir die idealen Voraussetzungen geschaffen, um den Sport ideal ausüben zu können und das gibt mir die Gelegenheit intensiver und professioneller an mir zu arbeiten. Ich bin natürlich stolz ein Teil des «Ghost Factory Racing Teams» zu sein und mein Leben als Profifahrerin in Angriff zu nehmen. Ich bin überzeugt gemeinsam mit dem Team meine weiteren Ziele zu erreichen, sowie meinen grossen Traum Olympia zu verwirklichen. Ich freue mich unsere gemeinsame Leidenschaft vom Mountainbike mit dem Team zu teilen, gemeinsam um die Welt zu reisen und voneinander lernen zu können.»
 
Die Saison beginnt, wie schon in den Vorjahren, mit der Vorbereitung auf der sonnigen Insel Zypern. Direkt im Anschluss reist das Team geschlossen nach Südafrika zum ersten Weltcup der Saison, ehe sich die Athletinnen bei zahlreichen Rennen in ihren jeweiligen Heimatländern und dem Rest Europas stellen.
 

Zwei «Ghost-Oldies» verlassen das Team

 Lisi Osl zählte das Ghost-Team seit Beginn ihrer Karriere zu ihrer sportlichen Heimat. Die zierliche Österreicherin gewann 2009 drei Weltcup-Rennen und holte sich auch den Gesamtsieg. An diese Erfolge konnte sie danach nicht mehr anknüpfen. Nach zehn Jahren ist Osl’s Ghost-Ära zu Ende, nicht aber ihre Karriere. Wo die Österreicherin künftig fährt, steht noch offen.
 
Beachtliche sechs Jahre hielt die Schwedin Alexandra Engen dem «Ghost Factory Racing Team» die Treue. Zum Jahresende verkündete sie aber nicht nur das Ende dieser Zusammenarbeit sondern auch ihrer Karriere. Nach zwei Weltmeistertiteln und zahlreichen internationalen Erfolgen geriet die Schwedin im Jahr 2014 in gesundheitliche Probleme. Sie brauchte zwei Jahre um sich zu erholen und an einem Comeback arbeiten zu können. Dies führte sie im vergangenen Jahr wieder in die TOP-15 im Weltcup. Dennoch stellte sie fest, dass sie nicht mehr die 100 Prozent in den Sport investieren konnte, wie vor ihrer Krankheit.
 
Auch 2014 startete Alexandra mit Top-5 Eliminator-Weltcupergebnissen und einem Eliminator-Weltupsieg in Australien, ehe sich erste Krankheitssymptome bemerkbar machten und sie die Saison frühzeitig beenden musste. Nach der Diagnose ihres Burnouts war es unklar, ob sich Alexandra überhaupt ernsthaft Gedanken über ein Comeback machen könnte:
«Wir haben Alexandra im Jahr 2014 versprochen, dass wir zu ihr stehen und sie auf jeden Fall einen Platz im Team hat, wenn sie eine Rückkehr versuchen möchte. Keiner wusste wie lange es dauern würde, aber mit Alex’ Kämpfernatur war eigentlich klar, dass sie irgendwann den Schritt wagen würde. Heute sind wir stolz darauf ein Teil dieses Weges gewesen sein zu dürfen», sagt Teammanager Thomas Wickles.
 
Nach zwei Jahren Wettkampfabstinenz und vollem Fokus auf ihre Gesundheit und Regeneration, fühlte sich die Schwedin Anfangs 2016 bereit, wieder in den Rennsport einzusteigen. Stück für Stück konnte sie sich wieder an ihre frühere Form heranarbeiten und kam im Jahr 2017 wieder auf einen 13. Rang beim Weltcup in Nove Mesto. Dennoch stellte sich zum Saisonende die Frage, ob sie weiterhin in der Lage sein würde, ihre Gesundheit nicht zu in Gefahr zu bringen und dennoch 100 Prozent in den Sport zu investieren.
 
«Auch wenn es hart war die Entscheidung zu treffen mit dem Radfahren aufzuhören, fühlt es sich richtig und auch nach dem richtigen Zeitpunkt an. Tom und ich respektieren und kennen uns gegenseitig sehr, deshalb weiss ich, dass ich auch in Zukunft eine gute Tasse Tee bekommen werde, wenn ich an einem Rennen beim Team-Zelt vorbeikomme. Ich denke mit Dankbarkeit und guten Erinnerungen zurück an jedes Jahr im Team und weiss, dass ich diese Chance so wahrscheinlich nirgendwo sonst bekommen hätte», schliesst Engen.
 
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