Schweiz gewinnt EM-Gold im Team Relay | Ride MTB

Schweiz gewinnt EM-Gold im Team Relay

Im tschechischen Brno (Brünn) holt sich die Schweizer Auswahl dem Europameistertitel im Team Relay zurück. Dramatisch war die Schlussphase und das Duell zwischen dem Schweizer Schlussfahrer Andri Frischknecht und seinem italienischen Kontrahenten Luca Braidot. Titelverteidiger Italien holt Silber, Dänemark Bronze.

In den Staffelrennen, die nur an Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen werden, zeigt sich das hohe Niveau der Schweizer Cross-Country-Elite jeweils besonders deutlich. Erfreulicherweise etabliert sich aber Italien als ebenbürtiger Gegner. Die Squadra verhinderte 2018 die Titelverteidigung der Schweizer und auch an den Europameisterschaften 2019 in Brünn machten die beiden Nachbarländer den Sieg unter sich aus.

Entscheidend für den Rennverlauf ist jeweils, in welcher Reihenfolge die einzelnen Nationen ihre Junioren, U23- und Elite-Fahrer und Fahrerinnen ins Rennen schicken. Wobei in der Schweizer Staffel dieses Jahres Sina Frei als U23-Fahrerin sogar noch stärker ist, als die Elite-Fahrerin Ramona Forchini. Die Schweiz beginnt mit U23 Fahrer Joel Roth, der an Junior Dario Lillo übergibt. Dieser lanciert Ramona Forchini, worauf Sina Frei auf Platz drei vorfährt. Die Schlussrunde ist Andri Frischknechts Job, der mit einem kleinen Vorsprung auf Luca Braidot ins Rennen geht. Er lässt den Italinener aufschliessen, gemeinsam kämpfen sie sich an Belgien und Österreich vorbei an die Spitze und es läuft auf eine Entscheidung auf den letzten Metern hinaus.

Harte Bandagen zwischen Frischknecht und Braidot

An der Einfahrt zum einer Steingarten-Passage berühren sich die beiden, Frischknecht gerät von der Strecke. «Ich hatte keine andere Wahl, sonst wären wir beide gestürzt», so Frischknecht. Er kommt auf die Strecke zurück und weil Braidot anhalten musste, hat der Schweizer fünf Sekunden Vorsprung mitgenommen. Allerdings ist durch die Berührung von Braidot sein Schaltwerk so demoliert, dass er nur noch einen Gang benutzen kann.
«Ich glaube schon, dass er das gesehen hat, aber vielleicht ist er nicht mehr voll gefahren, weil er glaubte, dass wir disqualifiziert werden», meint Frischknecht.

Frischknecht fährt als Erster ins Ziel, wo sogleich die Diskussionen beginnen. Entscheidend ist die Aussage des Chefs der Streckenposten, der die Szene beobachtet hat. Das Urteil vom deutschen Chef-Kommissärs Ulf Luik lautet: «Ein normaler Rennunfall, bei dem sich der Schweizer durch das Verlassen der Strecke keinen Vorteil verschafft hat.» Die Schweiz ist zum achten Mal Europameister im Team Relay.