Schurter legt sich mit Trump an und bekommt es mit der Armee zu tun | Ride MTB

Schurter legt sich mit Trump an und bekommt es mit der Armee zu tun

Es schien eine Frage der Zeit, bis Nino Schurters Butt Pic vor dem Weissen Haus eine Sanktion nach sich zieht. Allerdings erfolgt diese nun nicht – oder noch nicht – durch die US-Regierung sondern durch die Schweizer Armee.

Als Nino Schurter zusammen mit Lars Forster, Flo Vogel und Mechaniker Kurt Gross vor dem Weissen Haus die bleichen Backen präsentierte, war der Weltmeister offiziell im Militärdienst. Spitzensport-Zeitsoldat Schurter bezog an jenem Tag Sold und Erwerbsersatz. Auf der Durchreise von der WM in Mont-Sainte-Anne zum Weltcup-Finale in Snowshoe legte die Truppe vor dem Amtssitz des Präsidenten jene ominöse Pause ein. Wie der Tages-Anzeiger herausfand, wird er nun von der Schweizer Armee sanktioniert. Art und Ausmass der Strafe sei nicht öffentlich erklärte Armee-Sprecher Daniel Reist gegenüber der Zeitung.

Schon vorher hatte sich Schurter bei Swiss Cycling entschuldigt und den Post schon wenige Stunden nach der Veröffentlichung aus seinem Instagram-Profil gelöscht. Trotzdem dürfte ihm und seinen Mitentblössern die Zustimmung eines nicht unwesentlichen Teils ihrer Fans gewiss sein.

Dass Schurter von der Armee bestraft wird – die Rede ist von einem Verweis – scheint ein eleganter Ausweg zu sein, sodass weder Swiss Cycling, noch Swiss Olympic, nicht sein Team und schon gar nicht die zivile Schweizer Justiz etwas unternehmen müssen. Der Straftatbestand der Beleidigung eines fremden Staates ist laut Rechtsexperten nur anwendbar, wenn er in der Schweiz erfolgt. Unangenehm könnte es für Schurter werden, wenn die USA doch noch rechtlich reagieren. Im ungünstigsten Fall könnte er Probleme bekommen, in die USA einzureisen. Da trifft es sich gut, dass 2020 in dem Land, von dessen Regierung er so wenig hält, kein Weltcup-Rennen stattfinden wird. Gegebenenfalls, und hier verabschieden wir uns definitiv ins Reich der Spekulation, kann der Rekordweltmeister 2021 auf die Begnadigung durch eine neue Präsidentin hoffen.