Red Bull Rampage – das Krasseste zum Schluss | Ride MTB

Red Bull Rampage – das Krasseste zum Schluss

Die Mountainbike Event-Saison neigt sich dem Ende zu und doch steht ein letztes Highlight noch bevor: Am 27. Oktober ist beim Zusehen der Atemstillstand vorprogrammiert wenn sich die weltbesten Mountainbike-Freerider an der Red Bull Rampage zum zwölften Mal Utah’s Steilwände runterstürzen.

Die Red Bull Rampage ist nicht einfach ein Freeride-Event, sie ist die grösste Herausforderung in dieser Sparte. Schmale und extrem steile Linien, tiefe Drops und riesige Sprünge gilt es in diesem anspruchsvollen Gelände zu meistern, und das am besten mit Tricks, Stil und ordentlich Geschwindigkeit. Es sind schon wenige Athleten die überhaupt einen solchen Kurs bewältigen können. Noch weniger Fahrer sind es, die das wirklich gut können, und 21 davon werden zur Rampage eingeladen – zehn Vorqualifizierte und elf Athleten die dank einer Wildcard starten dürfen.
 

Red Bull Rampage Athleten und Favoriten 2017

Antoine Bizet FRA    
Andreu Lacondeguy ESP    
Brandon Semenuk CAN    
Carson Storch USA    
Kurt Sorge CAN    
Kyle Strait USA    
Pierre Edouard Ferry FRA    
Tom Van Steenbergen CAN    
Thomas Genon BEL    
Tyler McCaul USA    
       
Wildcard      
Ryan Howard USA    
Brett Rheeder CAN    
Cam Zink USA    
Conor MacFarlane NZL    
Darren Berrecloth CAN    
Ethan Nell USA    
Graham Agassiz CAN    
James Doerfling USA    
Logan Binggeli USA    
Reed Boggs USA    
Vincent Tupin FRA    

 

Von den insgesamt 21 Athleten stehen bei uns knapp die Hälfte davon auf der Liste der möglichen Sieger. Auf den Spanier Andreu Lacondeguy und den Kanadier Brandon Semenuk liegt aber ein besonderes Augenmerk. Im Weiteren hoffen wir, dass dieses Mal keine Teilnehmer mit Verletzungen aus dem Wettbewerb scheiden, obschon das fast jedes Jahr der Fall ist. Ein Fahrer steht jetzt schon auf der Kippe, allerdings nicht von Gesundheitswegen. Der in Kanada lebende Franzose Rémy Métailler wurde die Einreise in die USA verweigert, da ihm vorgeworfen wurde, ohne Arbeitsbewilligung einer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu wollen. Métailler hoffte bis vor kurzem, doch noch ein Touristenvisum zu bekommen – ohne Erfolg. An seiner Stelle startet nun der junge Franzose Vincent Tupin aus Evian am Genfersee.

Die Fans des harten Freerides müssen auch auf Brendan Fairclough verzichten. Der Brite mit seinem unverkennbaren Stil hat sich am Schienbein eine grosse Platzwunde zugezogen, die mit 40 Stichen genäht werden musste. An seiner Stelle startet dafür Ryan Howard aus den USA, der umso motivierter ist, sein bestes zu geben.
 

«Angst beim Zuschauen»

Einer der sich schon als Wildcard-Gewinner aber auch als Vorqualifizierter Athlet an der Rampage die Steilwände runterstürzte, ist der Schweizer Ramon Hunziker. Seit seiner Teilnahme im Jahr 2014 stand kein Schweizer Freerider mehr am Start der Red Bull Rampage. Mögliche Gründe dafür nennt uns Hunziker im Kurzinterview.
 
Du hast bisher als einziger Schweizer Fahrer an der Rampage teilgenommen. Vermisst du es seither, an diesem verrückten Event dabei zu sein?
Ich war vier Mal mit dabei, und natürlich vermisse ich es wieder nach Utah zu gehen. Die Rampage ist wirklich ein einmaliger Event der alles von einem Fahrer abverlangt. Auf der anderen Seite bin ich auch ein bisschen froh das Ganze von Zuhause aus zuzusehen.
 
Würdest du trotzdem nochmals teilnehmen, wenn du die Möglichkeit bekommen würdest?
Im Moment würde ich eher verzichten. Aber wer weiss was die Zukunft bringt.
 
Was verspürt man als Fahrer, wenn man durch das Starttor in seinen Run fährt?
Sobald man losfahren kann ist alles gut. Die Zeit vor dem Start war für mich jeweils ziemlich schlimm. Ich war sehr nervös. Nach dem rein-droppen war ich nur noch auf meinen Run konzentriert und erlöst, dass ich endlich biken kann!
 
Warum sind keine Schweizer mehr mit dabei? Liegt es am Können, an der Risikobereitschaft oder generell am Interesse sich überhaupt für eine Wildcard zu bewerben?
Das weiss ich selber nicht so genau. In meinem Umfeld gibt es viele super Freerider die das Zeug hätten, einen Rampage Run zu fahren. Die meisten wollen aber gar keine Events fahren oder können nicht mit dem Contest-Druck umgehen. Da neu nur noch wenige Fahrer teilnehmen dürfen, ist es auch sehr schwer überhaupt eingeladen zu werden. Ich denke ein grosses Problem in der Schweiz ist, dass eine Karriere als Profisportler auch zu wenig geachtet wird. Durch das machen viele Talente eine Ausbildung, anstatt sich auf das Biken zu konzentrieren. Ich rate den Jungen Bikern da draussen sich voll reinzuhängen. Eine Ausbildung kann man auch noch später machen. Meine Ausbildung als Automatiker bringt mir heute nichts und war schade für die Zeit.

Wer ist dein Favorit für den diesjährigen Rampage-Sieg?
Das ist sehr schwer zu sagen. Es gibt so viele Fahrer die gewinnen können. Ich freue mich aber sehr den Livestream zu schauen. Übrigens habe ich beim Zuschauen fast gleich viel Angst wie beim selber fahren.
 

Live mitfiebern!

Die Red Bull Rampage wird natürlich wieder live übertragen. Der Live-Stream startet um 18.00 Uhr Schweizer Zeit. Den Link dazu gibt’s hier.
www.redbull.tv/live/red-bull-rampage

www.redbull.com/events/rampage