Racer James Anderson verbirgt Behinderung während Jahren | Ride Magazin

Racer James Anderson verbirgt Behinderung während Jahren

James Anderson aus Wales hat es trotz angeborener Lähmungen an seiner rechten Körperhälfte geschafft, Bike Coach und gesponserter Rennfahrer zu werden. Bis er 28 Jahre alt war, verbarg er seine Beeinträchtigung vor allen. Jetzt erzählt er seine Geschichte.

James Anderson hat eine Reihe von Einschränkungen mit unangenehm klingenden Namen wie Monoplegie, Dispraxie und dazu noch Legasthenie. Die ersten beiden Begriffe bedeuten im Wesentlichen eine Lähmung und Störung der muskulären Entwicklung, die, so beschreiben es zwei Ärzte, «es schwierig machen, den eigenen Körper das tun zu lassen, was wir wollen, wenn wir wollen, dass er es tut.»
 
Den Körper Bewegungen präzis und zeitgenau ausführen zu lassen, ist zentral, um in schwierigem Gelände Mountainbike zu fahren. James brauchte Stützräder, bis er acht Jahre alt war. Das Gleichgewicht zu halten, war eine grosse Herausforderung für ihn. Doch sein radbegeisterter Vater half ihm, zu lernen, was er brauchte. Das Mountainbike wurde zur grössten Leidenschaft des Walisers und das Mittel, seine Defizite aufzuholen. Heute ist er Bike Coach und gesponserter Downhill- und Enduro-Rennfahrer.
 
Lange war er nicht stolz, dies trotz seiner Einschränkung geschafft zu haben. Er hielt sie geheim. Weder seine Sponsoren, noch seine Teamkollegen noch sonstwer sollten davon wissen. Dass seine ganze rechte Seite weniger muskulös ist als seine Linke, war nie Thema. Nicht einmal seiner Freundin erzählte er von seiner Diagnose.
 
Dabei fährt er für Orange Bikes, eine Marke, die seit einigen Jahren auch Bikes für Menschen mit Behinderungen baut. Die ehemalige Schweizer Enduro-Rennfahrerin Loraine Truong, seit einer Hirnverletzung stark eingeschränkt, fährt ein «Adaptive Bike» von Orange. «Als Orange das AD3 herausgebracht hatte, wurde mir noch stärker bewusst, was das Mountainbike Menschen mit Behinderungen bietet.» Seine Freundin, anfänglich perplex, dass er diesen Teil seiner Persönlichkeit vor ihr verborgen hatte, motivierte ihn, mit 28 Jahren seine Geschichte zu erzählen und damit anderen Menschen mit Einschränkungen zu inspirieren.

 


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