Produkte-Versteckis im Weltcup: Was kommt da Neues? | Ride MTB

Produkte-Versteckis im Weltcup: Was kommt da Neues?

Der Mountainbike-Weltcup ist nicht nur auf der sportlichen Ebene spannend. Auch die fahrbaren Untersätze der Profis sind äusserst interessant. Von Stangenware bis hin zu Prototypen ist alles zu sehen. Letztere sind wieder einige auf den Rundstrecken unterwegs, gesehen bei den Schweizer Athleten.

Die Weltcup-Strecke in Nove Mesto ist eine klassische Fully-Strecke. Es gibt kaum noch Teilnehmer die hier mit Hardtails unterwegs sind. Nur Jolanda Neff dreht ihre Runden scheinbar auf einem Hardtail – wirklich? Bei ihrem Trek-Bike handelt es sich weder um das Fullsuspension-Modell «Top Fuel» noch um das Hardtail «Procaliber».
 
Der Bereich zwischen Sattelstreben und Oberrohr ist verhüllt. So darf man annehmen, dass Trek ein neues Federungssystem mit obenliegendem Dämpfer im Köcher hat, das sich unter dem schwarzen Mantel verbirgt. Auch wenn das Bike in diesem Bereich eher einem Hardtail gleicht, der Drehpunkt der sich hinter dem Kettenblatt versteckt verrät, dass es sich definitiv um ein vollgefedertes Bike handelt und nicht um eine Softtail-Variante eines Hardtails.
 
Auf unsere Nachfrage wurden keine Konkreten Informationen preisgegeben. Guido Anderwert, Marketing Manager von Trek Bicycle Schweiz sagt lediglich: «Zusammen mit den Teams testen wir immer neue Produkte. Wir informieren sobald es etwas zu teilen gibt.»
Da Trek beim Procaliber zwischen den ersten Sichtungen der Prototypen und dessen Präsentation nicht lange warten liess, ist anzunehmen, dass das neuartige Cross-Country-Fully noch diesen Sommer präsentiert wird.
 

Neue Cross-Country-Gabel von DT Swiss?

Die Racebikes des «Thömus RN Swiss Bike Teams» sind echte Hingucker. Bei Mathias Flückigers Sieger-Hardtail von Albstadt musste allerdings zwei Mal «hingeguckt» werden. Das Team fährt mit Laufrädern und Federgabeln von DT-Swiss. Das Federwerk an Flückigers Bike weicht jedoch deutlich vom Federgabelmodell «OPM O.D.L Race» des Bieler Herstellers ab.
 
Auch wenn unbeschriftet, da die Gabel nicht einem Produkt anderer Hersteller zugewiesen werden kann und die Form der Ausfallenden, die Klemme für die Bremsleitung DT's aktueller Allmountain-Gabel F353 One gleicht, ist es wohl so, dass DT Swiss an einer neuen Gabel tüftelt respektive schon weit über das Tüftel-Stadium heruas ist. Denkbar ist, dass die Bieler eine Cross-Country-Gabel mit der Federungs- und Dämpfungstechnologie der neuen Allmountain-Gabel F353 One bringt. Ob dem so ist, wurde uns nicht bestätigt.
 

Fette Schlappen für schnelle Runden

Auch in Sachen Reifen gab es Interessantes zu sehen: Die Laufräder der Scott-Sram-Teamfahrer tragen Maxxis-Semislicks der jüngsten Generation. Weder benannt noch beschriftet, verfügen die Reifen über ein feines Profil auf der Lauffläche und minimalistisch ausfallende Seitenstollen, ähnlich denen des Reifenmodells «Aspen» Es ist wohl der ideale Short-Track-Reifen. Daraus könnte man die Modellnamen «Aspen SS» für Semislick oder «Aspen ST» für Short Track ableiten. Als Letzteres wird er übrigens auch Team-Intern bezeichnet. Ob der Arbeitsname später auch der offizielle Modellname wird?
 
Mit 2.4 Zoll Breite sind die Twentyniner-Semislicks voluminös genug, dass sie trotz des feinen Profils im Gelände genügend Halt bieten. Aber auch die Karkasse soll ihren Teil dazu beitragen. Es handelt sich dabei um die neue Exo-Karkasse mit Zusatzbezeichnung «One70» was für 170 TPI (Threads per Inch – Anzahl Nylonfäden pro Zoll, üblich sind 60 oder 120 TPI) steht. Dies bedeutet ein feineres und dichteres Karkassengewebe mit dünneren Nylonfäden. Dadurch verringert sich der Rollwiderstand und der Reifen schmiegt sich besser dem Untergrund an. Das bringt auch mehr Gripp sowie Fahrkomfort und obendrein soll diese Karkasse auch noch leichter sein.