Nino Schurter siegt aus der dritten Reihe - vier Schweizer Top-10 | Ride MTB

Nino Schurter siegt aus der dritten Reihe - vier Schweizer Top-10

Offensichtlich war die Startposition 17 für Nino Schurter kein Hindernis. Der Bündner setzt sich bereits in der Startrunde an die Spitze und setzt sich im zweitletzten Umgang entscheidend von Stephane Tempier ab. Mathieu Van der Poel wird Dritter. Dahinter belegen die Flückiger-Brüder die Ränge sechs und acht. Nicola Rohrbach knackt erstmals die Top-10.

Vor einer Ohren betäubenden Zuschauerkulisse entwickelt sich in Albstadt ein höchst interessantes Rennen. Immer wieder gibt es Attacken, die auch Nino Schurter zum Handeln zwingen. Matthias Flückiger macht einen sehr starken Eindruck, doch er holt sich in Runde drei einen Reifendefekt. Flückiger merkt, dass er Luft verliert und attackiert deshalb. «Ich dachte, ich kann mich ja dann in der Technischen Zone ausruhen», erklärt Flückiger, wie es zu den zehn Sekunden Vorsprung kommt.

Die sind nach dem Wechsel natürlich wieder weg und vor ihm liegen jetzt fünf Fahrer. Die zersplittern sich bald danach. Mathieu van der Poel kann nicht mehr ganz wie er will, weil seine Schuh-Schnalle kaputt gegangen ist. Und so ist es nur noch Stephane Tempier, der einer Tempoverschärfung des Weltmeisters folgen kann. «Ich wollte nicht zu früh die Karten auf den Tisch legen, aber ich habe dann gemerkt, dass Mathieu nicht mehr folgen konnte und auch Maxime Marotte Mühe hatte. Deshalb habe ich attackiert. Allerdings war ich überrascht, dass dann Tempier zurückkam», erklärt Schurter, wie er die Gruppe auseinander fahren konnte.

Tempier verbraucht allerdings etwas viel Energie, um seinen Rückstand vom Anfang zu kompensieren. So spielt Schurter am zweiten Anstieg der vorletzten Runde seine Qualitäten aus und reisst eine Lücke von etwa 30 Meter. «Die gegen Nino wieder zu schliessen, ist fast unmöglich», gesteht Tempier. Obschon er sich nicht völlig abhängen lässt, er kann den 27. Weltcupsieg von Nino Schurter nicht verhindern. «Ich denke, heute hat die Wahl des Materials eine wichtige Rolle gespielt. Und vermutlich habe ich durch meine Aufgabe am Freitag auch ein wenig Körner gespart. Es ist schön hier zum dritten Mal zu gewinnen. 2020 ist hier die WM, das gibt mir ein gutes Gefühl. Die Kulisse hier war wie immer toll», erklärt Schurter.   
 
Mathias Flückiger hat es nach seinem Defekt schwer, weil er alleine unterwegs ist. «Das war dann alles zu viel. Ich meine, es war mein Fehler einen Defekt zu holen. Aber ich hatte super Beine. Vorher habe ich nicht so viel erwartet, aber im Rennen dann schon. Platz sechs ist okay, aber es wäre heute mehr möglich gewesen», sagt Flückiger. Das bestätigt im Übrigen auch Nino Schurter. «Puh, Mathias war super stark. Ohne Platten, wäre das richtig hart geworden.»

Lukas Flückiger sieht seinen achten Rang als «einen riesigen Schritt nach vorne», wie er sagt. «Das ganze Wochenende eigentlich. Ich bin fast da wo ich hin will. Was noch fehlt ist das Selbstvertrauen, obwohl ich auch da im Short Race einiges mitgenommen habe», sagt Flückiger.