Mitterwallner und Koretzky dominieren in Les Gets
Im Rennen der Damen-Elite macht Mitterwallner (Cannondale Factory Racing) ihren zweiten Weltcup-Olympiasieg in Folge perfekt, indem sie auf den staubig-glatten Wurzeln von Les Gets ihre Klasse zeigt. Die österreichische Staatsmeisterin kämpft in den letzten Runden des Cross-Country-Weltcups souverän mit der Führenden und 21-jährigen Puck Pieterse (Alpecin-Deceuninck).
In der sengenden Hitze der Haute Savoie zeigt Mitterwallner ihr Selbstvertrauen und attackiert die Niederländerin sowohl in den Abfahrten als auch in den Anstiegen. Die zweifache Cross-Country-Marathon-Weltmeisterin geht mit einem Vorsprung von 18 Sekunden in die letzte von sechs Runden und überquert schliesslich die Ziellinie mit 38 Sekunden Vorsprung auf Pieterse.
Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot (Ineos Grenadiers), die das Short-Track-Rennen am Freitag krankheitsbedingt verpasst hatte, kämpft hart, und das mit Erfolg. Vor dem begeisterten Heimpublikum belegt die Französin den dritten Platz. Die Schweizerin Nicole Koller zeigt ein starkes Rennen, in dem sie in Runde drei auf Position neun vorstösst und zeitweise auf der Sieben fährt. In der letzten Runde verliert sie zwar etwas, belegt aber mit Platz neun ihr bestes Weltcup-Resultat.
Koretzky mit dem Doppel
Bei den Männern gibt es einen vielbeachteten Heimsieg für Victor Koretzky (Specialized Factory Racing). Der Franzose attackiert nach der Hälfte des Rennens, um die Spitzengruppe mit seinem Landsmann Joshua Dubau (Rockrider Ford Racing Team) und dem Schweizer Nino Schurter (Scott-SRAM MTB Racing Team) zu sprengen.
Koretzy, der am Freitag den Short-Track-Weltcup gewonnen hatte, begeistert das lautstarke Heimpublikum, als er nach einer zentimetergenauen Fahrt auf dem rutschigen, technischen Kurs mit 17 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie fährt. Schurter, der den Short Track krankheitsbedingt verpasst hatte, kämpft sich vom 25. Startplatz aus an die Spitze des Rennens. Dann aber kostet ihn ein Reifenschaden fast 30 Sekunden, so dass er sich zurückkämpfen muss. Wenn auch nichts mehr aus dem Sieg wird, Schurters Effort wird mit Platz zwei belohnt.
Der Rumäne Vlad Dascalu (Trek Factory Racing) überholt in der letzten Runde den Schweizer Marcel Guerrini (Bixs Performance Race Team) sowie den Franzosen Dubau und belegt den dritten Platz. Ein beherztes Rennen zeigt auch Joel Roth. Der Team-Kollege von Guerrini fährt zeitweise auf Rang vier, verliert gegen Rennende, belegt mit Rang zehn aber sein bestes Weltcup-Resultat.
Schurter behält nach der sechsten von acht Runden die Führung in der Serie.
Boichis und Maxwell dominieren die U23-Rennen
Die U23-Fahrerinnen fuhren am Morgen zwischen den Flatterbändern, wobei Weltmeisterin Samara Maxwell die Regenbogenstreifen, die sie in Schottland gewonnen hatte, mit einem überzeugenden Sieg bestätigte.
Die Kiwi setzte sich in der ersten von fünf Runden von Ronja Blöchlinger (Liv Factory Racing) ab, die Schweizerin konnte Maxwell in den Anstiegen nicht halten. Die Weltmeisterin kam mit 24 Sekunden Vorsprung vor Blöchlinger ins Ziel, obwohl sie in der letzten Runde einen Ausrutscher hatte, der ihren Vorsprung schmälerte. Dritte wurde die Schweizerin Ginia Caluori (Thömus Akros Youngstars).
Die Dänin Sofie Heby Pedersen (Wilier Pirelli Factory Team XCO) kam als Vierte ins Ziel und behält das Trikot des Gesamtführenden.
Bei den Männern war es erneut der Franzose Adrien Boichis (Trinity Racing MTB), der vom Start weg die Führung übernahm und das Rennen dominierte. Nur der US-Amerikaner Riley Amos (Trek Factory Racing XC) konnte in der ersten Runde mit dem Tempo des Franzosen mithalten, doch ein Sturz zwang den Amerikaner, sich durch das Feld zurückzukämpfen und seinen zweiten Platz mit 23 Sekunden Rückstand auf Boichis zurückzuerobern.
Dritter wurde der Kanadier Carter Woods (Giant Factory Off-Road Team XC), der damit das Short-Track-Podium vom Freitag wiederholte. Boichis behält zwei Runden vor Schluss die Führung in der Gesamtwertung.