Das Rennen der Herren Elite ist an Spannung kaum zu überbieten. Vom ersten Meter an wird voll gefahren und keine Rücksicht auf Verluste genommen. Der erste, der es versucht, ist der  Schweizer Nicola Rohrbach. Von Beginn weg drückt er auf die Tube und kann eine schöne Lücke aufreissen. Hinten organisiert derweil der Franzose Steve Chainel die Verfolgung und sorgt mit seiner Tempoverschärfung dafür, das immer wieder Lücken aufgehen.
 
Über lange Zeit sind schliesslich Nicola Rohrbach, Steve Chainel, Fabien Canal und Wietse Bosmans an der Spitze unterwegs. Während viele glauben, dass der Sieger nun aus dieser Gruppe kommen würde, startet weiter hinten der Deutsche Marcel Meisen den Turbo. Nach einem technischen Problem zu Beginn des Rennens liegt er mehr als eine halbe Minute zurück, legt danach aber so richtig los. In den letzten vier Runden sichert er sich jeweils die Rundenbestzeit und schliesst eine halbe Runde vor Schluss zur Spitze auf. Am Schlosshügel setzt er dann seine Attacke und kann die entscheidenden Meter zwischen sich und seine Verfolger legen.
 
«Meine Saison war bisher noch nicht sehr erfolgreich und entsprechend zufrieden bin ich natürlich mit diesem Erfolg hier in Hittnau», fährt der Franzose Fabien Canal auf Platz zwei und der Schweizer Nicola Rohrbach wurde nach einer sehr aktiven Fahrweise starker Dritter. Marcel Wildhaber, der im grünen Leadertrikot an den Start geht, kommt in Hittnau nicht über Platz zehn hinaus. Dies hat aber seinen guten Grund: Wildhaber geht mit deutlichem Schlafmanko an den Start, darf sich dafür aber seit der Nacht vor dem Rennen als glücklicher und frischgebackener Papa nennen.
 

Bei den Frauen geht der Sieg im Eliterennen an die Französin Lucie Chainel. Zusammen mit der Leaderin Pavla Havlikova kann sie sich schon früh vom Rest des Feldes absetzen. Schweizer Meistern Jasmin Egger-Achermann ist zunächst noch einigermassen auf Schlagdistanz, muss die beiden dann immer mehr ziehen lassen. Dennoch reicht es für Egger-Achermann nach Aigle für den zweiten Podestplatz in Folge bei der EKZ-CrossTour.
 
Auch die Tschechin Pavla Havlikova führt ihre Serie fort. Im vierten Rennen wird sie zum vierten Mal Zweite. Nur die Siegerin ist jedes Mal eine andere. Nach Annemarie Worst in Baden, Jolanda Neff in Bern und Helen Wyman in Aigle ist nun Lucie Chainel in Hittnau die Schnellste. Havlikova nimmt es sportlich: «Der zweite Rang gehört offenbar mir», meint sie lachend im Ziel. Als Trost darf sie sich erneut ins grüne Leadertrikot einkleiden lassen und kann ihren Vorsprung in Hittnau sogar noch ausbauen.