Marzocchi’s Bomber Z1 kehrt auf die Trails zurück | Ride MTB

Marzocchi’s Bomber Z1 kehrt auf die Trails zurück

Bei den Downhill-Fahrern war sie in den 90er-Jahren die Federgabel der Begierde – Die Bomber Z1. Nun legt Marzocchi den Klassiker neu auf, nicht mehr für den reinen Downhill-Gebrauch, aber sehr breit einsetzbar, preiswert und mit der Technologie von Fox. Mit der Doppelbrückengabel Bomber 58 werden aber auch die Freunde des reinen Abfahrtsports bedient.

Im Jahr 1997 brachte Marzocchi mit der Bomber Z1 eine Federgabel die sich technisch und optisch vom Gros abhob. Kein Leichtbau oder untaugliche Feder- und Dämpfungselemente, sondern ein dickes Chassis, Stahlfederung und eine robuste Öldämpfung waren Trumpf, um damals neue Massstäbe beim Fahrkomfort und Gripp zu setzen. Bei der neuen Z1 setzt Marzocchi auf die gleichen Eigenschaften, natürlich aber mit neuen Technologien.
 
Die Bomber Z1 wird nicht mehr im Downhill angesiedelt, doch soll die Gabel von der leichten Trail-Fahrt bis zum Bikepark-Ausflug alles mitmachen. Sie ist als 27.5- und als 29-Zoll-Version erhältlich und bietet in Zehnerschritten Federwege von 150 bis 180 Millimeter, respektive von 130 bis 170 Millimeter. Im Gegensatz zu damals erstrahlt die Forke nicht mehr im metallischen Orange sondern in glänzendem Rot oder mattem Schwarz.
 

Fuchs im Marzocchi-Pelz

Da Fox im Jahr 2015 Marzocchi übernommen hatte, verwundert es auch nicht, dass das Innenleben der Z1 aus dem Hause des US-Federungsspezialisten kommt. So verspricht Marzocchi, dass die Gabel wie damals, wieder sehr gute Fahrleistungen bietet. Sie besteche mit einer sensiblen Luftfederung und einer bewährten Dämpfung aus der Grip-Serie, verbaut in robuste 36-Millimeter-Rohre aus 6000er Aluminium.
 
Richtig interessant wird es beim Verkaufspreis, denn dieser ist mit 699 US-Dollar – die Preise in Schweizer Franken folgen noch – schon fast ein Schnäppchen. Für dieses Geld gibt es allerdings nur beschränkte Einstellmöglichkeiten. Doch obwohl preiswert, sind die Innereien keinesfalls schlecht: Die neue Fit-Grip-Dämpfung mit Rebound- und Compression-Verstellung sowie Evol-Luftfederung mit anpassbarem Volumen, lassen sich sehen. Trotz des niedrigen Preises soll die Z1 auch sehr langlebig sein, also keine Mogelpackung.
 

Bomber 58 für Abfahrer

Mit der Doppelbrückengabel Bomber 58 bietet Marzocchi auch für Downhiller eine preiswerte Alternative zu den Spitzenmodellen von Fox und Co. Für knapp 1000 Dollar gibt es aber auch hier viel High-end: Die Bomber 58 verfügt über 40 Millimeter dicke Standrohre in denen sich der neue Fit-Grip-Dämpfer sowie die bewährte Evol-Luftfederung verbergen.
 
Die Dämpfung lässt sich an Rebound und Compression verstellen, die Federung neben dem Luftdruck auch beim Luftvolumen.
 
Marzocchis Downhill-Forke gibt’s nur als 27.5-Zoll-Version mit 20x110 Millimeter Steckachse und bietet 203 Millimeter Federweg. Die Farbvarianten sind wie bei der Z1 «Matte Black» und «Gloss Red».
 

Die erste Fahrt mit der Z1

Einerseits gilt Marzocchi als die preiswerte Federgabelmarke von Fox und doch wird erklärt, dass die Z1 wie im Jahr 1997 auch heute eine ausgezeichnete Performance abliefern soll. Günstig und trotzdem gut? Mit etwas Skepsis und doch mit dem Hintergedanken, dass es auch teure Federwerke gibt, die enttäuschend arbeiten, geht es in Richtung Trail. Beim rumhopsen auf der Anfahrt fühlt sich die Gabel schon sehr vielversprechend an.
 
Der erste Trail ist dann wie eine Offenbarung, denn den die Z1 verarbeitet die feinen, schnellen Schläge wie ein Dampfbügeleisen. Die nachfolgenden Wurzelpassagen sind ebenfalls kein Problem. Die Gabel schluckt grosse Schläge sauber weg, lässt einem aber die Endprogression gut spüren, die wiederum beim Überwinden von Hindernissen und beim Springen wichtig ist. Ebenso bei steilen Abfahrten bei denen man in den Bremsen hängt, steht die Gabel hoch genug im Federweg, dass sie noch Reserven für weitere Einwirkungen hat.
 

Fazit

Auch wenn sie mit ihren 2.24 Kilogramm nicht gerade leicht ist, die Bomber Z1 überzeugt auf der ersten Ausfahrt ohne negative Auffälligkeiten. Ebenso gefallen die minimalen Einstellmöglichkeiten. Sie sind effektiv und man muss kein Federungsguru sein, um die Gabel auf seine Bedürfnisse abzustimmen. Dazu klebt auf der Rückseite der Z1 einen Aufkleber mit Setup-Empfehlungen, die selbst Unwissenden Bikern auf die Sprünge helfen. Der Klassiker scheint also ein echter Kauftipp zu sein. Ob sie allerdings auch so robust und langlebig ist, wie Marzocchi verspricht, das wird sich im Langzeittest zeigen.
 
www.marzocchi.com