«Ich habe mir damit einen Traum erfüllt», kommentiert Stöckli seine Monstertour. Was für alle anderen ein Alptraum und eine Tortour wäre, bewirkt bei Stöckli glänzende Augen. 230 Kilometer, 10'062 Höhenmeter, 15.36 Stunden Fahrzeit, 3 Stunden Pause. Zum Vergleich: Wer beim Swiss Bike Masters oder beim Grand-Raid die grosse Runde geschafft hat, müsste diese gleich nochmals in Angriff nehmen, um auf Stöcklis aussergewöhnliche Tourenwerte zu kommen.

Rund um den Vierwaldstättersee

Stöcklis Rekord-Tour führt um den gesamten Vierwaldstättersee. Von Obwalden ins Urnerland, weiter in den Kanton Schwyz, in den Kanton Luzern und zurück nach Obwalden. Gestartet ist er um drei Uhr morgens von seinem Wohnort Stans, alleine. Andere Mountainbiker, sind sie noch so trainiert, sind für ein solches Vorhaben nicht zu finden. Bereits um 4.45 Uhr steht er auf dem Stanserhorn. «Für den erhofften Sonnenaufgang war ich etwas zu früh – aber ich hatte keine Zeit um diesen abzuwarten», kommentiert Stöckli den ersten Gipfel. Kurz vor sieben Uhr erreicht er die Ochsenweid, zwei Stunden später steht er auf der Klewenalp. Über Emmetten und Seelisberg fährt er später ins Urnerland nach Flüelen und darauf bis auf den Fronalpstock. Von Seewen aus bricht Stöckli schliesslich zum Aufstieg zur Rigi auf, die er um halb fünf Uhr erreicht. Bis jetzt hat er 8000 Höhenmeter in den Beinen.

Über den Dietschiberg erreicht er später Luzern, steigt zur Fräkmüntegg auf und fährt runter nach Stansstad. Andere gucken zu dieser Zeit die Tagesschau, Lukas Stöckli ist noch immer unterwegs. Der Heimweg nach Stans führt schliesslich über den Bürgenberg, wo er die 10'000-Höhenmeter-Marke knackt. «Ein denkwürdiger Punkt, denn von hier sah ich alle Berge, die ich heute bezwungen habe», meint Stöckli zu diesem Abschnitt. Zurück zu seiner Familie schafft er es gerade noch bei letztem Tageslicht.

Gar kein Rekord geplant

Eingesetzt hat Stöckli für diese Tour ein ultraleichtes Cannondale Flash. «Ohne dieses Bike wäre die Tour wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen. Noch nie bin ich mit einem Bike so leicht gestiegen, noch nie bin ich mit einem Bike so steile Trails hochgefahren». Geplant war eigentlich gar keine Rekordtour: «Ich wollte einfach eine Tour kreieren, auf welcher alle prägenden Gipfel der Vierwaldstättersee-Region überquert oder angefahren werden». Doch wenn sich Stöckli etwas in den Kopf setzt, hat dies meistens mit einem Rekord zu tun. Alles andere wäre ihm wohl zu einfach.

Die Strecke:

Stans – Kälti – Chalcherli – Ahorn – Rinderalp – Stanserhorn – Rinderalp – Ahorn – Chalcherli – Büren – Niederrickenbachstrasse – Hasenmatt – Niederrickenbach – Bleiki – Ochsenweid – Gibel – Umsetzer – Buochs – Ober Sassi – Steinstössi – Klwenealp – Gottfried-Stutz-Weg – Stockhütte – Emmetten – Sagendorf – Berennwald – Seelisberg – Bauen – Flüelen – Axenstrasse – Sisikon – Riemenstalden – Wannentritt – Stoos – Fronalpstock – Stoos – Ibach - Seewen – Urmiberg – Gätterli – Rigi Kulm – Chänzeli – Küssnacht – Allmig – Tschädigen – Adligenswil – Dietschiberg – Luzern – Krienseregg – Fräkmüntegg – Alpgschwänd – Renggpass – Alpnachersee – Stansstad– Obbürgen – Trogen – Egg – Ätschenried – Stöckmatt – Studenhütte – Stans