Kurt Sorge wird zum Rampage-Rekordsieger gekrönt | Ride MTB

Kurt Sorge wird zum Rampage-Rekordsieger gekrönt

Der Kanadier Kurt Sorge gewinnt als einziger Freerider zum dritten Mal die Red Bull Rampage. Auf der anderen Seite macht die Jury bei einigen Fahrern mit fraglichen Bewertungen von sich reden. Trotzdem, es war die wohl spannendste Rampage seit Jahren, bei der es Ausnahmsweise keine schweren Stürze gab.

Es ist der Mitfavorit Cam Zink der im ersten Lauf schon mal alles auf die Waagschale wirft und sich mit 90.33 Punkten deutlich an die Spitze setzt und auch eine ganze Weile bleibt. Die Tricks werden zwar immer komplexer und die Fahrten, doch kommt niemand an Zink heran, wenn auch immer näher. Brett Rheeder und Thomas Genon rücken dem Amerikaner mit 89.33 und 89 Punkten am dichtesten auf den Leib. Ihre Läufe wären zwar insgesamt besser gewesen, aber Zinks Flatdrop Backflip von riesigen Drop muss es den Unterschied wohl ausmachen.
 
Doch Zinks Bestmarke fällt noch im ersten Lauf, als Kurt Sorge einen draufsetzt. Zwei fette Whipps im oberen Teil, zwei aufeinanderfolgende Backflips – einen über ein Gap, der andere über den grossen Drop – plus einen Flatspin machen die gewinnbringenden 92.66 Punkte aus.
 

Fragwürdige Bewertung und ein zweiter Lauf

In den vergangenen Jahren war der zweite Lauf oft abgebrochen oder gar nicht gestartet worden, da der Wind meist zu stark wurde. Dieses Mal war nicht viel Wind da und die Organisatoren strafften auch den Zeitplan. So wurde der zweite Lauf gleich anschliessend an den ersten gestartet. Einige Fahrer versuchen nochmals sich zu verbessern, und so auch Ethan Nell, der dank einer Wildcard zu seiner ersten Rampage teilnahme kam. Nell hielt sich nicht zurück, kam oft etwas haarig daher, aber überzeugte die Jury mit einem Flatspin auf dem Grat, Suicide Nohander beim Drop, Backflips und einem weiteren Flatspin am letzten Sprung. Nell macht damit verdient einen grossen Sprung nach vorne und auf den dritten Schlussrang hinter Sorge und Zink. Letzterer versucht sich im zweiten Lauf nochmals den Sieg zu holen, stürzt aber kurz vor dem Ziel. Kurt Sorge verzichtet daraufhin im zweiten Lauf nochmals alles zu geben und cruiset seine Linie lässig ab, als gäbe es nichts einfacheres.
 
Zu Reden machen die Bewertungen der Jury. Andreu Lacondeguy und Antoine Bizet die ebenfalls super Fahrten mit schwierigen Tricks ablieferten, wurden vielen Stimmen nach ungenügend bewertet. Lacondeguy zum Beispiel haute nach seiner eh schon spektakulären Fahrt, im unteren Teil einen Superman Backflip mit Seatgrab raus: Für den Sieg hätte sein Run nicht gereicht, aber Rang elf mit nur 83 Punkten ist da etwas zu mager. Ebenso Antoine Bizet der einen doppelten Backflip und danach einen Frontflip stand, reiht sich gleich hinter Lacondeguy ein.
 
Stirnrunzeln macht auch die Bewertung von Tom Van Steenbergens Run. Er setzte in Sachen Schwierigkeit und Kreativität im zweiten Lauf nochmals einen drauf – eine deutlich sichtbare Verbesserung also. Die Jury sah das anders und so gab es kaum mehr Punkte für Steenbergen.
 
Wenn es die Jury bei der hohen Leistungsdichte nicht einfach hatte, fielen einzelne Bewertungen definitiv ungenügend aus, was dem Event einen etwas faden Nachgeschmack gibt.
Dank der hohen Leistungsdichte und dem grossen Repertoire an Tricks war die Red Bull Rampage 2017 trotzdem die spannendste seit langem, wenn nicht sogar die beste Austragung in ihrer Geschichte.
 

Rangliste Red Bull Rampage 2017

  1. Kurt Sorge 92.66
  2. Cam Zink 90.33
  3. Ethan Nell 90.00
  4. Brandon Semenuk 89.66
  5. Brett Rheeder 89.33
  6. Thomas Genon 89.00
  7. Carson Storch 87.66
  8. Kyle Strait 87.33
  9. Tyler McCaul 87.00
  10. Tom van Steenbergen 84.33
  11. Andreu Lacondeguy 83.00
  12. Antoine Bizet 81.66
  13. Darren Berrecloth 81.00
  14. Vincent Tupin 78.00
  15. Pierre Edouard Ferry 76.33
  16. Logan Binggeli 69.66
  17. Bas van Steenbergen 68.66
  18. Ryan Howard 67.66