In der Jungfrauregion ist noch kein Platz für Biker | Ride MTB

In der Jungfrauregion ist noch kein Platz für Biker

In der Jungfrauregion seien Mountainbiker nicht willkommen, findet Louis Eisenhut. Tatsächlich sind legale Strecken rar gesät und wilde Trails sorgen für dicke Luft. Mit seiner Petition will der junge Berner die Position der Biker verbessern.

Wie es um das Mountainbiken in der Jungfrauregion steht, lässt sich gut aus einer Serie von Artikeln der Jungfrau Zeitung herauslesen. Da ist der Förster, der erzählt wie er schaufelnde Jungs auf frischer Tat ertappt habe. Diesen habe er aber keine Busse aufgebrummt, sondern ihnen erklärt, dass jeder Fleck Wald jemandem gehöre. Er habe sie dann nach einem Tag Frondienst im Forst springen lassen. Ein Leserbriefschreiber bittet darauf um Verständnis für die Jungen, die wenigstens ihre Zeit in der Natur verbringen, statt mit Gamen.

Einen Monat später besucht Journalist Ben Abegglen dann Louis Eisenhut, einen ambitionierten Gravity Biker und Instagrammer. Er steht für die wachsende Zahl von Mountainbikern in der Region, die gerne Trails fahren und dies halt auch gerne in den Wäldern und Bergen tun würden, die ihre Heimat sind. Die illegalen Trails seien der Ausdruck dafür, dass es keine legalen Angebote gebe, gibt Eisenhut zu Protokoll und klingt dabei wie ein routinierter Trail-Lobbyist.

Es folgt ein Leserbrief von einem Waldbesitzer von altem Schrot und Korn, der keinerlei Verständnis dafür aufbringt, dass jemand im Wald etwas anderes tut als holzen, wandern oder Pilze sammeln. Die Gesetze weiss er auf seiner Seite.

1000 Unterschriften sind erst der Anfang

Wollen die Mountainbiker also nicht für immer gemäss dem elften Gebot biken (Lass dich nicht erwischen!), dann müssen sie sich für eine legale Strecke einsetzen. Louis macht nun mit einer Petition den Anfang und hat innert weniger Wochen online über 1000 Unterschriften gesammelt. Der Zeitgeist spricht für das Vorhaben – Mountainbiken ist eine der beliebtesten Sportarten der Schweiz und seit 2018 steht in der Bundesverfassung, dass die öffentliche Hand neben Wanderwegen auch Veloinfrastruktur anzubieten habe.

Dennoch werden Louis Eisenhut und seine Sportsfreunde einen langen Atem brauchen, bis sie auf dem umkämpften Rugen oder einem anderen Hügel der Jungfrauregeion über einen behördlich bewilligten Trail rollen können. Und der Jungfrau Zeitung wird der Stoff für brisante Geschichten aus dem Wald nicht ausgehen.
 


Weitere News zu diesem Artikel