Huber und Süss gewinnen BerGiBike | Ride MTB

Huber und Süss gewinnen BerGiBike

Urs Huber wird seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt zum ersten Mal das Marathonrennen «Groupe e Celsius BerGiBike» vor Vorjahressieger Adrien Chenaux und Hansueli Stauffer der den Wettkampf im Jahr 2016 für sich entschieden hatte. Bei den Frauen triumphiert mit Esther Süss ebenfalls die Favoritin vor Ilona Chavaillaz und der jungen Deutschen Verena Huber.

Das diesjährige «Groupe e Celsius BerGiBike» startet hektisch. Bereits ausgangs Freiburg in der steilen Loreto-Steigung zieht Hansueli Stauffer das Tempo an und initiiert die erste Fluchtgruppe, der auch BiXS-Teamkollege und Schweizermeister Konny Looser sowie Vorjahressieger Adrien Chenaux und Urs Huber angehören. Als Folge splittet sich das Peloton in mehrere Verfolgergruppen auf, die sich bei Kilometer 20 aber nochmals zusammenschliessen. Erst in der Hauptsteigung zum La Berra formiert sich erneut das Quartett Stauffer, Looser, Huber und Chenaux, das aber bald zum Duo Huber/Chenaux wird. Looser erwischt in der Abfahrt einen Platten, muss einen Schlauch einlegen und gibt den Wettkampf später auf. In der Schlusssteigung zum Gibloux kann sich Huber von Chenaux lösen und verteidigt seinen Vorsprung bis ins Ziel. Zweiter wird Chenaux vor Stauffer. 
 
«Als Hausueli zu Beginn das Tempo anzog, hatte ich Mühe, bin dann aber immer besser ins Rennen gekommen. Die Zusammenarbeit mit Adrien hat gut geklappt. Es war für mich wertvoll, dass er bei mir war, denn er kennt die Strecke wesentlich besser als ich. Ich bin im Jahr 2012 das bisher einzige Mal hier gestartet, hatte damals aber ein Problem mit dem Sattel und musste aufgeben», resümiert Huber. Er dachte zunächst, dass es zu einer Sprintentscheidung kommen würde. Doch in der Steigung zum Gibloux habe er gemerkt, dass Chenaux Mühe bekundete, seinem Tempo zu folgen. «Da habe ich meinen Rhythmus durchgezogen. Doch Adrien gibt nie auf. Das ist sehr bewundernswert. Im Finale auf den langen Geraden blieb ich stets in seiner Sichtweite und musste deshalb aufpassen, dass er die Lücke nicht mehr schliesst», sagt der neue Swiss-Bike-Classics-Leader Huber anerkennend.
 
Auch Chenaux spart nicht mit Lob für seinen Kontrahenten: «Hinter Urs Zweiter zu werden, ist wie ein Sieg für mich! Für mich war es wichtig, die Steigung zu La Berra vor Huber zu fahren, denn das ist für mich als Freiburger gewissermassen der Hausberg. Entsprechend gross ist die Symbolwirkung dieses Bildes. Das habe ich geschafft. Am Schluss fehlte mir die Kraft, um am Gibloux das Hinterrad von Huber zu halten. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden.» Stauffer sagt: «Das BerGiBike war für mich ein Zwischenziel. Nächste Woche findet in Frankreich die Ultrabikemarathon-EM statt. Da möchte ich den Titel holen.» Bei den Fun-Fahrern triumphiert wie schon am Ortler Bike-Marathon Norbert Amgarten, der seine Führung in der Bike-Marathon-Classics damit weiter ausbaut.
 

Süss momentan unschlagbar

Bei den Frauen realisiert Esther Süss einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Die Marathon-Weltmeisterin 2010 sagt: «Ich bin im Moment etwas erkältet. Deshalb wusste ich nicht, ob die Kraft bis zum Schluss für den Sieg reicht. Es lief dann aber erstaunlich gut und ich konnte sogar die herrlichen Trails und die schöne Aussicht vom Berra aufs Greyerzerland  genissen.» Für die 44-Jährige läufts derzeit wie am Schnürchen. Ausser am Marathon in Singen stand sie bisher in dieser Saison an jedem Rennen zuoberst auf dem Podium.
 
Die zweitplatzierte Ilona Chavaillaz ist nicht wirklich enttäuscht, dass sie wie im Vorjahr wieder Zweite wird: «Hinter Esther Zweite zu werden, ist für mich wie ein Sieg.» Das Feld sei mit Süss, Cornelia Hug und Andrea Ming so hochkarätig besetzt, dass sie nicht damit gerechnet habe, wieder zweite werden zu können. Überraschend schnappt sich die Deutsche Verena Huber den dritten Platz – wenige Sekunden vor Andrea Ming. Die 24-jährige Huber bestreitet erst seit zwei Jahren Bike-Marathons und bekundet in den Abfahrten noch etwas Mühe mit dem ruppigen Terrain. «Aber es läuft mit jedem Rennen besser», freut sich die Offenburgerin, die ihre Brötchen als technische Zeichnerin verdient für seit diesem Jahr für das jb-Felt-Brunex-Team von Lisa und Joe Broder startet. «Extra für die Marathons», wie sie betont.

Auf der Mitteldistanz triumphiert Fadri Barandun, der sich damit auch das Classics-Leadertrikot sichert wie Michèlle Wittlin bei den Frauen.
 

Resultate Männer 79 km

1. Urs Huber (Mettmenstetten) 3:20:46.
2. Adrien Chenaux (Fribourg) 0:24.
3. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 4:51.
4. Andreas Moser (Madiswil) 9:31.
5. Emilien Barben (Chez-le-Bart) 11:38.
6. Arnaud Rapillard (Saillon) 11:39.
7. Marc Stutzmann (Rüfenacht, BE) 12:03.
8. Roger Jenni (Jenaz) 14:25.
9. Anthony Grand (St-Légier) 14:25.
10. Rémy Dénervaud (Les Sciernes-d`Albeuve) 20:00.
 

Frauen 79 km

1. Esther Süss (Küttigen) 4:02:05.
2. Ilona Chavaillaz (Sommentier) 5:49.
3. Verana Huber (De) 12:14.
4. Andrea Ming (Neerach) 13:07.
5. Cornelia Hug (Unterlangenegg) 18:28.
6. Janine Schneider (De) 23:23.
7. Céline Farner (Schönenwerd) 38:41.
8. Alessia Nay (Zizers) 49:56.
9. Laure Baudois (Charmey) 50:24.
10. Sarah Merminoud (Fribourg) 50:31.
 

Männer 36 km

1. Fadri Barandun (Samedan) 1:24:55.
2. Marc Slinger (Bulle) gl. Zt.
3. Pascal Kiser (Giswil) 0:40.
4. Stefan Wüthrich (Uttingen) 0:57.
5. Joaquim Carmo (Zug) 1:18.
 

Frauen 36 km

1. Michelle Wittlin (Liestal) 1:31:29.
2. Tanja Blickensdorfer (Horgen) 9:12.
3. Marinette Martin (Les Moulins) 10:57.
4. Alexandra Lehmann (Oey) 11:16.
5. Susanne Tanner (Luzern) 13:37.
 
 
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