First Ride: Shimano SLX und Deore XT – 12-fach-Schaltgruppen fürs Volk und neue Bremsen | Ride MTB

First Ride: Shimano SLX und Deore XT – 12-fach-Schaltgruppen fürs Volk und neue Bremsen

2018 hat Shimano mit der XTR-Gruppe die 12-fach-Schaltung eingeführt. Überraschenderweise folgt nun nicht nur die Deore-XT-, sondern auch gleich die SLX-Gruppe mit zwölf Gängen. Im Rahmen eines Press Camps in Spanien konnten wir beide Gruppen testen und einen ersten Eindruck erhalten.

SRAM bietet schon seit geraumer Zeit die 12-fach-Technologie bei verschiedenen Gruppen an. Nun zieht Shimano nach und offeriert diese für die beliebte XT und die preislich attraktive SLX. Bisher war diese Technologie nur für die hochpreisige XTR-Gruppe erhältlich, jetzt wird sie für die Massen erschwinglich. Neben der neuen Schaltung erhalten die 4-Kolben-Bremsen ein Update, ebenso die Deore-XT-Naben.
 
Mehr Details zu den neuen Gruppen gibt es hier: Link

Verarbeitung & Details

Die Verarbeitung beider Gruppen ist wie gewohnt tadellos. Rein optisch wirken beide sehr hochwertig. Sie haben ein unterschiedliches Oberflächendesign und in den Details sind einzelne Unterschiede erkennbar, mehrheitlich daher, weil die SLX weniger Technologie der XTR erhalten hat als die Deore XT. 
 

Im Einsatz – XT-Schaltung

Während bei der XTR die Schaltvorgänge butterzart und kaum spürbar vonstattengehen, sind diese bei der Deore XT schön knackig. Auch unter hoher Last – im Sprint oder bei sehr steilen Anstiegen – wechseln die Gänge präzise und schnell. Die Spannung des Schaltwerks ist hoch und die Kette gut unter Zug. Nichts rasselt oder lottert. Die gummierten Schalthebel machen sich gerade bei widrigen Wetterbedingungen durch guten Grip bemerkbar, ein angenehmes Detail, das bei der SLX fehlt.
 

Im Einsatz – SLX-Schaltung

Unter normaler Last schaltet die SLX ähnlich präzise wie die teurere Schwester, einzig eine Verzögerung ist bemerkbar. Die Deore XT wechselt die Gänge spürbar schneller. Unter hoher Last zeigen sich grössere Unterschiede beim Schaltvorgang. Die SLX quittiert hohe Last mit lauten und rauen Geräuschen, wechselt die Gänge jedoch tadellos.
 
Anmerkung: Da nur Testbikes mit 1-fach-Schaltung zur Verfügung standen, kann zur 2-fach Schaltung keine Stellung genommen werden.
 

Im Einsatz – Bremsen

Ganz ehrlich, es wäre vermutlich ein Blindtest nötig, um Unterschiede im Bremsverhalten der XTR-, XT- oder SLX-Produkte zu spüren. Und man müsste die drei Bremsen unmittelbar nacheinander fahren. Beide der neuen Gruppen fahren sich identisch. Die Bremskraft ist hoch, ohne dass man selbst unnötig stark zupacken muss. Da die Abfahrten im Press Camp jeweils maximal 500 Höhenmeter ausmachten, kann keine Aussage zur Standhaftigkeit gemacht werden.
 
Unterschiede zeigten sich klar von der 2- zur 4-Kolben-Bremse. Letztere lässt sich etwas feiner dosieren, während die 2-Kolben-Variante etwas direkter zupackt. Die Bremskraft scheint gleich zu sein.
 

Im Einsatz – Naben

Nach zweieinhalb Tagen testen kann zu den neuen Deore-XT-Naben noch keine relevante Aussage gemacht werden. Sie laufen spürbar ring und verlieren spät an Schwung, alles andere ist unauffällig und macht seinen Dienst.
 

Fazit

Die Deore XT- unterscheidet sich spürbar von der XTR-Gruppe. Letztere ist ganze 365 Gramm leichter und verfügt verständlicherweise über mehr Performance und Technologie. Gerade mal 148 Gramm machen den Unterschied von XT zu SLX aus sowie ein etwas raueres Schalten bei der günstigeren Version und der Kaufpreis.
 

Empfehlung

Vielfahrer sind mit der Deore XT sicher besser bedient, primär durch die schnelleren Schaltvorgänge. Doch wer ein ordentlichen Batzen sparen möchte, erhält mit der SLX gute Qualität zu einem fairen Preis, ohne wirklich relevante Beeinträchtigungen.
 

Preise: 

  • Deore XT 1x12, ab CHF 1208.90
  • Deore XT 2x12, ab CHF 1325.90
  • SLX 1x12, ab CHF 721.60
  • SLX 2x12, ab CHF 775.60

 
 
Hersteller/Vertrieb:  www.bike.shimano.com / www.fuchs-movesa.ch
 


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