Fanger verhindert Hubers 9. Eiger-Bike-Triumph | Ride MTB

Fanger verhindert Hubers 9. Eiger-Bike-Triumph

Das epische Duell zwischen Martin Fanger und Urs Huber endet auf den letzten Metern der Eiger Bike Challenge erneut zugunsten von Fanger. Dritter wird der Berner Oberländer Hansueli Stauffer. Bei den Frauen gewinnt erstmals die Französin Estelle Morel vor Seriensiegerin Esther Süss, die damit neue Leaderin der Bike Marathon Classics wird. Dritte wird Alexandra Zürcher.

Kein gemütliches Einrollen an der diesjährigen Eiger Bike Challenge: Schon auf den ersten Kilometern schlagen die beiden Bulls-Teamfahrer Hansueli Stauffer und Urs Huber ein derart hohes Tempo an, dass sich bereits beim Dorfausgang von Gindelwald eine nur noch fünf Mann starke Spitzengruppe gebildet hat. Bald kann aber nur noch Classics-Leader Martin Fanger mit den beiden mithalten. Das Trio schenkt sich über die gesamten 82 Kilometer nichts. Erst in der letzten Steigung hinauf ins Ziel auf dem Bärplatz in Grindelwald fällt die Entscheidung. Fanger behält das bessere Ende für sich. Zweiter wird ein sichtlich ratloser Urs Huber, der unterwegs erfolglos alles versucht hatte, um seinen Widersache abzuschütteln. Nicht ganz unglücklich ist Hansueli Stauffer als Dritter.

Auf die Frage, was Huber nächstes Mal anders machen würde, antwortete der Mettemnstetter: «Keine Ahnung. Ich habe in der Steigung zur Kleinen Scheidegg dreimal angegriffen und bin nicht weggekommen. Da habe ich gewusst, dass das Finale hart werden wird.» In der Abfahrt zurück nach Grindelwald habe er dann viel riskiert und sei tatsächlich ein paar Sekunden weggekommen. Doch Fanger konnte den Kontakt wieder herstellen, just als es in die Schlusssteigung ging. «Ein Kilometer vor dem Ziel, an einer Stelle, wo ich bei früheren Austragungen zwei andere Konkurrenten stehen lassen konnte, habe ich es nochmals mit einem Antritt versucht», rekapituliert Huber. Doch Fanger sei drangeblieben und habe ihn schliesslich ausgekontert.

«Als sich Urs im ersten Teil der letzten Abfahrt auf einer Kiesstrasse leicht absetzen konnte, dachte ich einen Moment, jetzt hat er gewonnen. Doch ich habe nicht aufgegeben und mich auf die Abfahrt konzentriert. Plötzlich ist er wieder ins Blickfeld gerückt», freute sich Martin Fanger. Zufrieden zeigte sich auch Hansueli Stauffer: «Ich hatte heute sehr gute Beine. Aber Martin und Urs waren einfach stärker. Der dritte Platz geht für mich in Ordnung, denn ich hatte diese Saison bisher noch keine zählbaren Resultate. Das heutige Rennen hat mir gezeigt, dass es formmässig wieder aufwärts geht.»

Der Wettkampf der Frauen endete mit einem Start-Ziel-Sieg von Estelle Morel, die zum ersten Mal in Grindelwald gestartet war. «Das war hart! Sehr lange und teilweise auch steile Aufstiege. Aber ich fand einen guten Rhythmus.» Die zweitplatzierte Esther Süss erreichte das Ziel kopfschüttelnd. Sie sagte: «Zuerst hatte ich Krämpfe, dann begannen auch noch die Füsse zu schmerzen. Damit konnte ich die Abfahrten nicht mehr geniessen und musste auch Tempo rausnehmen, weil man da ja auf den Pedalen steht und so die Füsse auch nicht entlasten kann. Es war ein Teufelskreis.» Deshalb sei sie zufrieden über den zweiten Platz.

Die drittplatzierte Alexandra Zürcher litt noch unter einer Rippenprellung, die sie sich bei einem Sturz von zwei Wochen zugezogen hatte. Sie sagte: «Ich habe das Risiko in der Abfahrt vom Feld bewusst reduziert und deshalb den Anschluss zu Esther verloren. Eigentlich hatte ich noch gute Beine aber heute lag einfach nicht mehr drin. Ich bin happy mit dem dritten Platz.»

Bei den Fun-Fahrern realisierte Tobias Lüthi bereits seinen dritten Sieg und liegt in der Classics-wertung zwei Rennen vor Schluss uneinholbar in Führung. Auf der Mitteldistanz gewannen Irina Lützelschwab und Emilien Barben. Classics-Leader bleiben Peter Andres und Alexandra Musy.

Resultate

Männer (82 km):
1. Martin Fanger (Genf) 4:31:16.
2. Urs Huber (Mettmenstetten) 0:16.
3. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 4:33.
4. Jeremias Marti (Willisau) 24:10.
5. Pascal Nay (Zizers) 30:41.
6. Damian Perrin (Bern) 32:29.
7. Tobias Lüthi (Walliswil bei Wangen) 34:23.
8. Andreas Kleiber (De) 35:23.
9. Pascal Kiser (Giswil) 40:31.
10. Fabian Heinzer (Schwyz) 50:13.

Frauen (82 km):
1. Estelle Morelle (Fr) 5:47:50.
2. Esther Süss (Küttigen) 10:16.
3. Alexandra Zürcher (Oey) 19:12.
4. Evelyne Trepte (Horgen) 50:56.
5. Beatrice Herrmann (Rotkreuz) 1:16:35.

Männer (50 km):
1. Emilien Barben (Chez-le-Bart) 2:35:38.
2. Micha Klötzli (Tramelan) 2:22.
3. Livio Camenzind (Schwyz) 4:14.
4. Simon Brändli (Winterthur) 5:55.
5. Lukas Bertle (De) 6:30.

Frauen (50 km):
1. Irina Lützelschwab (Wallbach) 3:16:31.
2. Letizia Strimer (Scuol) 2:37.
3. Daniela Höfler (Fläsch).
4. Stefanie Zahno (Bürchen) 16:38.
5. Sue Tanner (Stans) 16:48.

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