Fanger und Zaugg gewinnen Raid Evolenard | Ride MTB

Fanger und Zaugg gewinnen Raid Evolenard

Martin Fanger hat am Sonntag erstmals des Raid Evolenard – FMV gewonnen und wird neuer Leader der Bike Marathon Classics. Auf seiner Siegfahrt hat der Wahl-Genfer dem zweitplatzierten Urs Huber mehr als acht Minuten abgenommen. Dritter wird Fangers Teamkollege Emilien Barben. Bei den Frauen siegt auf dem schweren Kurs bei heissem Wetter überraschend Carmen Zaugg vor Esther Süss und Antonia Bünter.

Martin Fanger hat nicht lange mit Urs Huber gefackelt. Im Wissen, dass der dreimalige Raid Evolenard-Sieger am Vortag den Südtirol Dolomite Hero im 550 km entfernten Wolkenstein bestritten hatte (Huber war 4. geworden), drückte Fanger bereits in der ersten Steigung so aufs Tempo, dass Huber abreissen lassen musste. Fortan hatte Fanger den Streckenrekord von Johann Tschopp im Fokus, den der Romand anlässlich der Schweizer Meisterschaften 2015 aufgestellt hatte. Doch die Bestmarke blieb unangetastet. Fanger verpasste sie um vier Minuten, da auch ihm das heisse Wetter mit zunehmender Distanz zu schaffen machte.

Dennoch baute er seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Urs Huber bis ins Ziel auf rekordverdächtige 10:16 Minunten aus. Im Ziel sagte Fanger: «Ich wusste natürlich um das Pensum von Urs Huber und war entsprechend frischer. Aber besonders forciert habe ich nicht. Ich bin einfach mein Tempo gefahren. Als Urs nicht mehr mithalten konnte, bin ich auf den Streckenrekord gefahren.» Alleine sei es jedoch schwierig gewesen, das Tempo über die Distanz hochzuhalten. Dennoch freue er sich, das er sich vor den Walliser Teamsponsoren mit diesem Sieg habe präsentieren können, erklärte Fanger.

Urs Huber nahm`s gelassen: «Nach 20 Minuten habe ich gemerkt, dass ich das Tempo von Fanger heute nicht weiter mitgehen kann. Deshalb musste ich ihn ziehen lassen. Ich habe damit gerechnet, dass es heute schwer werden wird, zu gewinnen. Über alles gesehen bin ich dennoch zufrieden mit meiner Leistung über gesamte Wochenende gesehen.»

Gross war die Freude von Fangers Teamkollege Emilien Barben, der den dritten Platz erreichte. Er sagte: «Damit konnte ich nicht zwingend rechnen. Xavier Dafflon hat mir mächtig eingeheizt. Dass es am Schluss zu meinen Gunsten aufgegangen ist, freut mich natürlich umso mehr.»

Gross war die Freude auch bei Frauensiegerin Carmen Zaugg, die wie Fanger einen Start-Ziel- Sieg realisierte: «Da ich als Notfallärztin in einem Spital Schicht arbeite, war zunächst nicht geplant den Raid Evolenard zu fahren. Ich wusste aber, dass ich fit bin. Umso mehr freut mich nun dieser Sieg.» Die 29-jährige Hägendorferin kommt ursprünglich vom Triathlon. Wegen Achillessehnenproblemen, die ihr beim Laufen zu schaffen machten, wechselte sie aufs Bike, da Velofahren ohnehin ihre liebste Sportart sei. Leider schränke sie ihr Dienstplan am Wochenende oft ein. Sonst würde sich noch mehr Bikerennen bestreiten. Ihr Grundlagentraining holt sich die Medizinerin hauptsächlich, indem sie ihren Arbeitsweg von Hägendorf nach Zofingen mit dem Velo zurücklegt. Auf 10 bis 15 Stunden beziffert Zaugg ihr wöchentliches Trainingspensum, dass sie zum Ausgleich betreibt.

Esther Süss, die inzwischen ohne Rennlizenz fährt, trug ihre «Niederlage» mit Fassung. Die Aargauern plagten Fussschmerzen. Sie sei dennoch glücklich mit ihrem Resultat. Das Fahren habe Spass gemacht und das sei für sie die Hauptsache.
 
Auf der Mitteldistanz hat Felipe Ramos ebenfalls mit grossem Vorsprung auf den zweitplatzierten Nicolas Lüthi gewonnen. Bei den Frauen war Sonja Campos die Schnellste vor Anne Lovey.

Resultate

Männer (62 km):
1. Martin Fanger (Genf) 3:14:16.
2. Urs Huber (Mettmenstetten) 10:17.
3. Emilien Barben (Chez-le-Bart) 10:28.
4. Xavier Dafflon (Fribourg) 13:55.
5. Damien Perrin(Bern) 18:28.
6. Fabien Monnier (Ayent) 19:52.
7. Fabian Heinzer (Schwyz) 22:27.
8. Christoph Sauser (Yvorne) 23:26.
9. Pascal Kiser (Giswil) 23:31.
10. Tobias Lüthi (Walliswil bei Wangen) 25:21.

Frauen (62 km):
1. Carmen Zaugg (Hägendorf) 4:21:49.
2. Esther Süss (Küttigen) 5:51.
3. Antonia Bünter (Bern) 12:45.
4. Sandra Stadelmann Hushi (Courtetelle) 23:37.
5. Stefanie Zahno (Bürchen) 25:19.

Männer (36 km):
1. Felipe Ramos (Sembrancher) 1:38:22.
2. Nicolas Lüthi (St. Blaise) 10:38.
3. Peter Andres (Uttigen) 13:39.
4. Luis da Cunha (Gland) 14:08.
5. Jean-Yves Bruchez (Fully) 15:06.

Frauen (36 km):
1. Sonja Campos (Vétroz) 2:19:12.
2. Anne Lovey (Vallorbe) 3:31.
3. Alexandra Fadeev (Ayent) 3:38.
4. Romaine Pillonel (Cheyres) 6:31.
5. Marion Kilchoer (Marsens) 12:13.

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