Alessandra Keller fährt im Short Track ein kluges Rennen, zeigt sich an der Spitze, ohne aber zu viel Kraft zu investieren. Als Jolanda Neff vier Runden vor Schluss attackiert folgt Keller und in der Vorschlussrunde übernimmt sie das Kommando von Neff. Rasch nimmt sie der Konkurrenz ein paar Meter ab und fährt unaufhaltsam ihrem ersten Weltcupsieg in der Elite entgegen. «Ich habe mich von Runde eins an sehr gut gefühlt, auch in den technischen Passagen. Ich dachte, ich gehe mal als Erste in die Abfahrt und bin dann weg gekommen. Erster Weltcupsieg, ich bin noch U23, das ist genial», kommentiert Keller ihren Erfolg.

Jolanda Neff wird noch von der dreifachen Short-Track-Siegerin Annika Langvad passiert und Barbara Benko passiert. Die Weltmeisterin glaubt nicht, dass ihre Attacke zu früh gekommen ist. «Wenn ich bessere Form hätte, dann hätte ich durchziehen können. Aber mit dem aktuellen Formstand geht das noch nicht. Die vorne haben das sicher verdient. Die nächste Chance ist am Sonntag.»
 
Vor der Höhenlage von rund 1900 Metern im Bikepark haben die Fahrerinnen offenbar Respekt, bzw. bremst die Fahrerinnen, denn insgesamt wirkt das Geschehen sehr verhalten.

 
Erster brasilianischer Weltcupsieg – Schurter kraftsparend auf Rang vier 

Die Höhenlage bremst auch bei den Herren das Geschehen etwas ein. Avancini sieht man häufig an der Spitze, doch richtig Druck macht der Südamerikaner nicht. So bleibt bis vier Runden vor Schluss eine zehnköpfige Gruppe zusammen. Dann übernimmt Gerhard Kerschbaumer, wird aber von einer Attacke durch Mathieu Van der Poel abgelöst. Der Niederländer reisst eine kleine Lücke auf, doch bevor es in die Schlussrunde geht, sind wieder zehn Fahrer zusammen.

Es ist Avancini, der in der Schlussrunde noch Reserven hat. Er geht erneut an die Spitze und holt vor der Zielgeraden ein paar Meter Vorsprung heraus. In 19:53 Minuten fährt er zum ersten brasilianischen Weltcupsieg überhaupt.

Eine Sekunde dahinter holt sich Van der Poel den zweiten Rang vor Gerhard Kerschbaumer. Zeitgleich wird Nino Schurter Vierter. «Ich bin zufrieden. Mein Ziel war Top Acht und das ging gut auf. Ich habe mich gut gefühlt und nicht gross Körner liegen lassen. Speziell hier in der Höhe wollte ich so viel Kräfte wie möglich sparen. Avancini hat sehr viel Arbeit gemacht und hat den Sieg verdient. Für Sonntag bin ich zuversichtlich», erklärt Schurter.

Der nächste Schweizer ist Florian Vogel auf Rang elf (+0:18). Lars Forster, der eine Zeit lang in der Spitze mitgefahren ist, wird es am Ende Rang 16 (+0:26), drei Ränge hinter Mathias Flückiger (+0:13), der sich diesmal zurückhält.