Ein Trailcenter für Luzern: Biker und Behörden sind sich weitgehend einig | Ride MTB

Ein Trailcenter für Luzern: Biker und Behörden sind sich weitgehend einig

2023 wird im Bireggwald, am Stadtrand Luzerns ein kleines aber feines Trailcenter entstehen. Wenn alles nach Plan läuft. Der politische Wille ist vorhanden, die ersten Beiträge sind gesprochen. Doch es sind noch ein paar Hürden zu überspringen, nicht zuletzt finanzieller Natur.

Der Bireggwald ist das Naherholungsgebiet Luzerns schlechthin, liegen tut er mehrheitlich auf dem Boden der Nachbargemeinde Horw. Hier spazieren, joggen und grillieren die Luzernerinnen und Luzerner seit Jahrzehnten. Etwas mehr als 100 Meter Höhendifferenz direkt am Stadtrand sind auch für Mountainbiker interessant, weshalb immer mal wieder Trails angelegt werden. Dies in einem Kanton, welcher das Fahrradfahren im Wald immer noch sehr restriktiv regelt und nur auf befestigten Wegen erlaubt.
 
Im aktuellen Mountainbike-Boom haben die Behörden eingesehen, dass sie unerwünschte Trails und Abfahrten nur verhindern können, wenn sie den Mountainbikern ein legales Angebot machen. Der Verein Mountainbike Luzern, angeführt vom Architekten und Bike Guide Andy Stalder, hat mit den Zuständigen ein Projekt definiert: Ein Trailcenter im Bireggwald.
 
Dieses ist so weit fortgeschritten, dass die Luzerner Zeitung bereits meldet: «Es wird konkret». Tatsächlich hat der Gemeinderat Horw inzwischen 120'000 Franken gesprochen, die Stadt Luzern steuert 10'000 Franken bei. Die Bewilligungen für das Projekt der beiden Gemeinden stehen allerdings noch aus. Andy Stalder ist zuversichtlich: «Sie haben die Ausgabe schon budgetiert. Wieso sollten sie das Projekt nun nicht bewilligen?»
 
Die Detailplanung ist der nächste Schritt. Vorgesehen sind vier Trails, die in allen Himmelsrichtungen den Hügel hinabführen. Hinzu kommt ein kleiner Skills Track für Kinder und eine Cross-Country-Runde, welche die Abfahrten verbindet und damit auf kleinem Raum den abfahrtsorientierten Bikern Variationsmöglichkeiten bietet. Insgesamt 7,7 Kilometer Strecke sollen dereinst zur Verfügung stehen. Und das schon in der zweiten Jahreshälfte 2023.

Mountainbiker müssen 200'000 Franken aufbringen

Die gesprochenen 130'000 Franken reichen, um das Projekt auszuarbeiten. Der Bau wird einen mittleren sechsstelligen Betrag kosten, schätzt Stalder. Vorgesehen ist, dass sich die Mountainbike-Gemeinde mit 200'000 Franken beteiligt. Stalder und seine Mitstreiter haben die Sponsorensuche aufgenommen. Im Winter werden sie eine Crowdfunding-Kampagne durchführen. «Vergleichbare Projekte haben gezeigt, dass die Community solche Beträge schnell gesammelt hat», lässt sich Andy Stalder in der Luzerner Zeitung zitieren.
 
Die Mountainbikerinnen und Biker werden einen weiteren gewichtigen Beitrag leisten müssen: Sie sollen die Strecke unterhalten. Mountainbike Luzern wird dafür eine Person in einem 10-Prozent-Pensum anstellen. Zusätzlich wird einiges an Fronarbeit nötig sein. Der lokale Verein Freeride Connection hat sich bereit erklärt, die Freiwilligenarbeit zu koordinieren. Diese Organisatio betreibt bereits den Gigeliwald Trail, eine 900 Meter lange Strecke am östlichen Stadtrand von Luzern.
 
So sieht es zurzeit rosig aus für das Trailcenter im Bireggwald. Der Baustart ist im Frühjahr 2023 geplant, die Eröffnung noch in der gleichen Saison.