Downhill-Weltcup Les Gets: Im Zeichen des Schlamms | Ride MTB

Downhill-Weltcup Les Gets: Im Zeichen des Schlamms

Schlammrennen bringen oft grosse Abstände und manchmal auch überraschende Sieger. Nicht so heute in Les Gets, wo es teilweise Hundertstelsekunden über die Platzierungen entschieden und eine bunte Mischung aus Routiniers und Newcomern aufs Podest fuhr. Camille Balanche wurde Dritte.

Die teilweise neu gebaute Strecke von Les Gets forderte in den Trainingstagen und der Qualifikation ihre Opfer und flösste den Fahrerinnen und Fahrern Respekt bis Angst ein. Myriam Nicole war nach der Qualifikation die Top-Favoritin, keine kam mit der Strecke so gut zurecht wie die Französin. Vali Höll verlor als Zweite schon über 7 Sekunden. Am Samstag begann es während dem Rennen der Frauen zu regnen, was bedeutete, dass die Verhältnisse immer schwieriger wurde, je später man startete, bzw. je besser klassiert man in der Qualifikation war. Dies erwies sich im Nachhinein für die Britin Tahnee Seagrave als glückliche Fügung, die in der Qualifikation satte 15 Sekunden auf Nicole verloren hatte. Im Finale setzte sie sich trotz Problemen an die Spitze und Fahrerin um Fahrerin scheiterte an ihrer Zeit. Als Camille Balanche startete, war die Strecke dann schon einiges nasser und als sie in der Übertragung ins Bild kam hatte sie 9 Sekunden Rückstand auf die Führende. Danach aber packte die Neuenburgerin Abschnitt für Abschnitt Bestzeiten auf den Kurs und kam noch bis auf 4.9 Sekunden an Seagrave heran. Vali Höll, die nach ihr startete zeigte eine starke Fahrt stürzte aber in der letzten Steilkurve, gut 20 Meter vor dem Ziel und fiel damit aus der Entscheidung. Myriam Nicole ging als Letzte auf die Strecke und zeigte eine angriffige Fahrt, ging auf der ersten Streckenhälfte kurz zu Boden. Sie war sehr schnell wieder auf dem Bike und fuhr den Rest des Kurses tadellos, wenngleich nicht so schnell, wie beispielsweise Balanche. Kontinuierlich schmolz ihr Rückstand auf die Führende, im Ziel waren es schliesslich noch 25 Hundertstelselunden die ihr zum Sieg fehlten. Camille Balanche liefert als Dritte den Beweis, dass sie zur Weltspitze gehört und verteidigte die Führung im Gesamt-Weltcup. Emilie Siegenthaler wurde Elfte.

Bei den Männern setzte sich der 36 der Qualifikation, Max Hartenstein (GER), an die Spitze. Besonders im oberen Streckenteil, oberhalb des Waldes, wurde es für jeden weiteren Fahrer noch schwieriger, eine schnelle Linie zu halten und die Bremsen offen zu lassen. Der Fahrt von Thibaut Dabprela (FRA) sah man allerdings nicht an, dass es irgendwo Probleme mit dem Grip gab. Der 20-jährige Franzose schoss über den Track, nahm Hartenstein zweieinhalb Sekunden ab und konnte es sich danach auf dem Hot Seat so richtig gemütlich machen. Fahrer um Fahrer scheiterte an seiner Zeit, nicht zum ersten Mal wurde die Strecke immer schwieriger und je besser einer in der Qualifikation war, desto rutschiger wurden die Wurzeln und Off-Camber-Abschnitte. Weltmeister Reece Wilson überstand einen spektkaulären Abflug uvnerletzt, und war genau so chancenlos wie Regenkünstler Danny Hart. Als dann auch der Qualifikationsschnellste Loic Bruni schon wenige Sekunden nach dem Start fast quer durch die Luft flog, war klar, dass der Daprela seinen seinen ersten Weltcupsieg holen würde und der Deutsche Hartenstein den ersten Podestplatz für sein Land seit Jahrzehnten. Dritter wurde Baptiste Pierron (FRA), der ältere Bruder das Gesamt-Weltcupsiegers Amaury Pierron. Bester Schweizer war Yannick Bähler auf Paltz 44.

Resultate Frauen

Resultate Männer