Janez Grašič gehörte in den 90er Jahren zum Kern der Schweizer Downhill-Gemeinde, prägte aber auch die slowenische Downhill-Szene nachhaltig. Obwohl in der Schweiz geboren und aufgewachsen, vertrat er an zahlreichen Europa- und Weltmeisterschaften das Heimatland seiner Eltern. Vier Mal gewann er den slowenischen Meistertitel im Downhill, was bis dato auch jüngere, international etablierte Fahrer wie Miran Vauh oder Jure Žabjek nicht toppen konnten. Das Rennglück war ihm dennoch nicht immer hold. Dann aber stand die Show im Vordergrund. Er liebte Sprünge und beeindruckte seine Fans mit seinem spektakulären Style – sein Spitzname «Grashow» kam nicht von ungefähr.

Auch nach seiner Rennfahrerkarriere lebte der Oltener den Mountainbike-Sport aus ganzem Herzen. Er baute Biketrails in Slowenien, in der Schweiz sowie in der Toskana und konstruierte sogar seine eigenen Fahrräder. Zusammen mit Alex Hauri brachte Grašič im Jahr 2015 die Luxus-E-Bike-Marke Jaal Cycles auf den Markt, die aber nie richtig zum Fliegen kam. Zuletzt zeigte sich die charismatische Frohnatur im Jahr 2017 in der breiten Öffentlichkeit. Im Rahmen der SRF Sommer Challenge fuhr er die Plaine-Morte-Tour in seiner eigenen Version, ganz ohne Bahntransport und über ausgesetzte Suonen-Pfade. Danach wurde es ruhiger um ihn. Seine Leidenschaft pflegte Grašič weiterhin mit engen Freunden aus der Bike-Szene.

Vor zwei Monaten brach Janez Grašič jedoch unverhofft während einer Bike-Tour in der Toskana zusammen. Auf die Schockdiagnose Lungenkrebs wurde der 53-Jährige in der Schweiz behandelt, leider aber zu spät. Am 12. Dezember, rund einen Monat vor seinem 54. Geburtstag, verliert er den Kampf gegen die Krankheit.