Die Biker der Ostschweiz erheben sich | Ride MTB

Die Biker der Ostschweiz erheben sich

Nicht nur der Mountainbikesport boomt, sondern auch Organisationen, die für Trails lobbyieren. In der Ostschweiz haben sich verschiedene lokale Gruppen und Vereine zu Biketrails Ostschweiz zusammengeschlossen, um sich für «zielgruppengerechte Mountainbike-Trails» einzusetzen.

Die Ostschweiz gilt nicht gerade als Mountainbike-Mekka – das Relief und die Landschaft dazu hätte sie durchaus. Während einzelne Regionen wie das Toggenburg oder Appenzell Innerhoden den Mountainbikesport bewusst klein halten, tun sich andere ganz einfach schwer damit, dass Biker gerne mehr als Forststrassen fahren. Da der Sport auch in der Ostschweiz boomt, wird es für Trail Aficionados zusehends eng. Um weiterhin Singletrails fahren zu können, müssen die Mountainbikenden also etwas unternehmen.

Verschiedene Organisationen setzen sich im Osten der Schweiz dafür ein, dass Trailbikende ihrem Sport legal nachgehen können: beispielsweise MTB Rheintal, Wäglibiker Flawil, Verein FunPark-SG, der Veloclub St. Gallen und #Wägmacher Sarganserland. Diese haben sich nun zusammengeschlossen, um nicht nur in ihren Gemeinden für ihre Anliegen zu weibeln, sondern in den ganzen Kantonen St. Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden für ihre Sache zu kämpfen. Dies tun sie unter dem Dach der St. Galler Sektion von Swiss Cycling, welche als Trägerin von Biketrails Ostschweiz fungiert.

Vorsitzender der Arbeitsgruppe Biketrails Ostschweiz ist Philip Mayer. Er setzte sich schon vor 20 Jahren in der IG Mountainbike für seinen Sport ein und begleitete deren Integration in Swiss Cycling. Er brachte sich ein, als der Kanton St. Gallen Waldentwicklungspläne aufsetzte und trug so zum Langzeitprojekt Waldegg-Trail am Stadtrand bei (dessen letzter Abschnitt im Frühling 2022 tatsächlich fertig gestellt sein soll). «Die wiederholte negative Berichterstattung über Mountainbiker in unserer Region brachte mich und andere Leute, die schon früher aktiv waren, zur Überzeugung, dass wir eine gemeinsame Stimme auf regionaler Ebene brauchen», erzählt er.

Was bringen all die Organisationen?

Die Frage, die sich bei jeder weiteren Mountainbike-Lobbyorganisation stellt, ist, ob dieses Organisieren und Vernetzen wirklich etwas bringt. Konkrete Projekte und Lösungen werden fast immer von lokalen Gruppen auf den Weg gebracht. Dem stimmt Philipp Mayer zu, das sei auch nicht der Zweck von Biketrails Ostschweiz. «Wenn Kantone aber Mountainbike-Konzepte erarbeiten, dann wollen wir sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Bikenden gehört werden und wir bringen unser Wissen ein, wenn dies gewünscht wird.» Er verweist auf seinen Heimatkanton St. Gallen, der die Bikernetzwerk AG beauftragt hat, eine Bedarfsanalyse Mountainbike zu erarbeiten. «Wenn solches Wissen vorliegt, dann braucht es Druck, damit auch etwas geschieht. Diesen zu erzeugen ist dann unsere Aufgabe», verdeutlicht er.

Mountainbike-Infrastruktur solle so selbstverständlich werden wie Fussballplätze und Wanderwege, hält die Medienmitteilung von Biketrails Ostschweiz fest. Das ruft nicht nur gute Assoziationen wach. An verschiedenen Orten in der Schweiz wurden in den letzten Jahren Bike-Strecken gebaut und darauf rundherum Fahrverbote verhängt. «Dieser Gefahr sind wir uns sehr bewusst und werden dafür kämpfen, dass genau das nicht passiert», betont Mayer. Das Communiqué der Arbeitsgruppe statuiert zu diesem Thema: «Die Zauberformel heisst Koexistenz auf gemeinsam genutzten Wegen.»

biketrailsostschweiz.ch
 


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