Der Fullface-Helm für Rennrad- und Cross-Country-Fahrer | Ride MTB

Der Fullface-Helm für Rennrad- und Cross-Country-Fahrer

Man stelle sich vor, Nino Schurter geht am ersten Weltcup mit einem Integralhelm an den Start oder Peter Sagan spurtet beim Klassiker Mailand - San Remo mit einem «Downhill-Helm» um den Sieg. Klingt unvorstellbar, ist aber nach dem französischen Designer Jean-Baptiste Petricoul der nächste, logische Schritt, wie er mit seinem Helm-Konzept «Ventoux» zeigt.

Er schaut doch etwas radsportfremd aus, erinnert der Jahreszeit entsprechend eher an einen Skihelm – dem nächsten Slalomhelm von Ramon Zenhäusern und Co. In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen Fahrradhelm. Der Ventoux verbinde das Beste aus beiden Welten – der des Halbschalen- und der des Downhill-Helms. Die Zielgruppe: von Kindern bis Radprofis.
 
Die Idee entstammt dem französischen Designer Jean-Baptiste Petricoul, des in Marseille ansässigen Design- und Innovationsbüro «Studio Accent». Petricoul stellte sich die Frage, wie man den Schutz von Radfahrern, unter Berücksichtigung verschiedenster Bedürfnisse, verbessern kann. Der Ventoux-Hybrid-Helm wurde entwickelt, um einen noch besseren Schutz in einer leichten und kompakten Form zu bieten. Der Helm soll sich jedem Fahrradtypen anpassen, vom Profi über den Fahrradpendler bis hin zu Kindern die das Radfahren erlernen.
 
Das Herzstück des Aerodynamischen Helms von Ventoux ist eine mehrschichtige Konstruktion und ein leichter, abnehmbarer Kinnschutz. Wie bei einigen modernen Enduro-Integralhelmen kann dieser ebenfalls an vier Punkten in der Polycarbonatschale befestigt werden.
 
Petricouls Design basiert auf einem steifen Kinnbügel aus einer Kohlefaser-Verbundkonstruktion. Das Design ist viel offener als bei herkömmlichen Integralhelmen. Dadurch ergibt sich eine bessere Belüftung, ein grösseres Sichtfeld sowie die Möglichkeit selbst mit aufgesetztem Helm problemlos zu essen oder zu trinken. Im Weiteren verfügt der Ventoux-Hybrid-Helm über ein ausgeklügeltes Ventilationssystem sowie eine anklippbare Scheibe.
 
Von zentraler Bedeutung ist die Innenschale des Ventoux, die sich beim Aufprall ähnlich wie ein MIPS-Liner verschiebt, damit sich der niedrige Kinnschutz im Falle eines Aufpralls nach oben drehen kann. So soll Kiefer, Jochbein und Nase in jeder Position geschützt bleiben und die Rotation könnte auch Nackenverletzungen hemmen.
Der Helm wiegt mit fast 370 Gramm etwas viel für einen Rennfahrer. Trotzdem liegt sein Gewicht aber im Bereich der gängigen Halbschalen-Trail-Helme, also gleich schwer wie der Montaro-Mips-Helm von Giro.
 
Auch wenn es Stand heute undenkbar ist, dass Profis im Cross Country oder auf der Strasse jemals mit einem solchen Helm an den Start gehen, interessant ist dieses Helm-Projekt allemal. Nicht zuletzt deswegen, weil sein Schöpfer über den hohen Tellerrad der Radsportindustrie gedacht hat. Er hat dem Ventoux seine persönliche Formsprache verpasst, anstatt ihm einen bekannten «Bike-Stempel» aufzudrücken.

www.studio-accent.com
 
 
 


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