Cape Epic 2019: Neue Konstellationen – dieselben Favoriten | Ride MTB

Cape Epic 2019: Neue Konstellationen – dieselben Favoriten

Am kommenden Sonntag reihen sich bereits zum 16. Mal einige der weltbesten Mountainbiker an der Startlinie des Cape Epic auf. Das Etappenrennen in Südafrika hatte in den vergangenen Jahren immer für Spannung und überraschende Wendungen im Rennverlauf gesorgt. Unter den Siegern gab es allerdings wenig Überraschungen – der Gesamtsieg ging immer an ein favorisiertes Team. So auch dieses Jahr?

Vorjahressieger Jaroslav Kulhavy tritt am 17. März wieder zur Titelverteidigung an, nicht aber sein letztjähriger Partner Howard Grotts. Des US-Amerikaners Vorbereitung wurde im Februar von einer hartnäckigen Krankheit über den Haufen geworfen. So entschied er selbst, seinen Platz an einen formstarken Fahrer weiterzugeben. Dies ist kein Geringerer als Sam Gaze – dem ersten neuseeländischen Gewinner eines Weltcup-Laufs.
 
Gaze verfügt zwar über keine Epic-Erfahrung aber die hatte auch Grotts nicht. Zudem bringt Kulhavy über ausreichend Erfahrung mit, um das Rennen auch mit Gaze zu gewinnen. Es wäre der vierte Gesamtsieg des Tschechen.
 

Keine geritzte Sache

Den Sieg, das wollen nicht nur Kulhavy und Gaze. Drei weitere Paarungen wollen nach acht Renntagen ebenfalls zuoberst auf dem Podest stehen. Nino Schurter und Andri Frischknecht verfügen beide über das Zeug zum Gesamtsieg. Die beiden Scott-Athleten dürften nach ihrem Ausscheiden mit ihren Partnern im letzten Jahr auch mehr als nur ein Bisschen hungrig auf die Revanche sein.
 
Drei Mal waren sie im Rennen, drei Mal hat es am Ende nicht gereicht: Manuel Fumic (GER) und sein brasilianischer Team-Kollege Henrique Avancini gehen gut vorbereitet ihre vierte Epic-Teilnahme an. Nach zwei vierten und einem dritten Platz ist ihnen der Gesamtsieg durchaus zuzutrauen. Und nachdem sich das Blatt oft gegen sie gewendet hat, könnte dieses Mal ein anderes Team von einer Wendung betroffen sein.
 
Eine Wendung in der Team-Geschichte von Canyon, das Team stellte seinen Betrieb nach letzter Saison ein, brachte eine neue Spitzenpaarung hervor. Der Österreicher Alban Lakata war nicht lange arbeitslos und kam bei Bulls unter Vertrag. Dass er am Cape-Epic zusammen mit Karl Platt die Speerspitze der Bulls-Armada bildet, ist nicht überraschend. Ihr Erfahrungsschatz ist immens, und so ist auch für diese Paarung ein Sieg möglich. Für Lakata wäre es zudem der erste Cape-Epic-Gesamtsieg.
 
Hinter den Topfavoriten treten rund eine Hand voll weitere Teams an, die für Spitzenplätze auf einzelnen Etappen wie auch im Gesamtklassement gut sind. Dazu gehören auch einige Schweizer: Nicola Rohrbach geht zusammen mit Konny Looser auf die «Grosswildjagd», Urs Huber fährt mit Bulls-Team-Kollege Simon Stiebjahn (GER) und Lars Forster tritt bei seiner Epic-Premiere zusammen mit dem Südafrikaner Gert Heyns in die Pedale.
 
Nicht zu vergessen: Christoph Sauser ist auch wieder am Start. Vorbereitet mit zahlreichen Skitouren, führt der frischgebackene Kaffeeröster das junge, dänische Talent Simon Andreassen in die Kunst des Cape-Epic-Fahrens ein.
 

Langvad zum Fünften oder Lüthi zum Vierten?

Bei den Frauen sind unter den favorisierten Teams nur neue Paarungen zu finden. Annika Langvad gewann im Jahr 2018 das Cape Epic zum vierten Mal und erstmals mit Kate Courtney. Die Kalifornierin verzichtet nach ihrem Team-Wechsel aber auf das Etappenrennen, stattdessen kommt an Langvads Seite Anna Van der Breggen (NED) zu ihrer Premiere.
 
Van der Wer? Die Holländerin mag im Mountainbike-Sport in der weiten Welt noch nicht bekannt sein, umso mehr aber im Strassenrennsport. Van der Breggen ist amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin. Zwar nicht im Weltcup, aber an anderen internationalen Mountainbike-Rennen hatte sie bereits einige Erfolge feiern können. Ihre physischen Fähigkeiten gepaart mit der Erfahrung Langvads, macht das niederländisch-dänische Duo zu dem höchst Gehandelten.
 
Gegen einen Sieg der beiden hat die Schweizerin Ariane Lüthi, die erstmals mit ihrer Kross-Team-Kollegin Maja Wloszczowska fährt. Letztere braucht man nicht vorzustellen. Auch wenn die Polin das Cape Epic zum ersten Mal fährt, als eine der weltbesten Cross-Country- und Marathon-Fahrerinnen, dürfte sie diese achttägige Prüfung ebenfalls gut meistern. Das erklärte Ziel der beiden – der Sieg. Für Lüthi wäre es der Vierte.
 

Spitz’ fehlendes Karriere-Puzzleteil

Drei Mal hatte Sabine Spitz am Cape Epic teilgenommen, drei Mal wurde nichts aus dem Gesamtsieg. Es ist ein Puzzleteil in Spitz’ Karriere, das ihr noch fehlt. Dieses wollte die frühere Cross-Country-Weltmeisterin und Olympiasiegern zusammen mit Robyn De Groot holen, doch die Südafrikanerin verletzte sich und musste eine längere Rennpause einlegen.
 
Eine starke Partnerin zu finden stellte sich für Spitz als schwierig heraus. Doch in ihrer Landsfrau Nadine Rieder fand sie noch rechtzeitig eine passende Partnerin. Rieder muss auf die Erfahrung von Spitz zählen, um ganz vorne mitfahren zu können.
 

Ein Prolog, sieben Etappen

Das Cape Epic startet am Sonntag, 17. März mit dem Prolog in Kapstadt. Wie üblich starten die Teams einzeln im Zeitfahrmodus in das Rennen. Das Etappenrennen führt mit der ersten Etappe vom Küstenort Hermanus ins Landesinnere. Sieben Etappen, über 600 Kilometer und 16'000 Höhenmeter später erreichen die Teilnehmer das Ziel auf dem Val de Vie Weingut in Paarl.
 
www.cape-epic.com