Canyon kann auch E-Mountainbike - und wie | Ride MTB

Canyon kann auch E-Mountainbike - und wie

Ein E-Mountainbike auf die Beine zu stellen, ist für Hersteller eine Herausforderung, da in vielen Bereich Neuland zu betreten ist. Bei Canyon – hier auch unter purecycling bekannt - hat man demnach lange die Finger vom E-MTB gelassen. Doch jetzt betritt der Versender mit dem «Spectral:ON» spektakulär die Bühne der motorisierten Mountainbikes und zeigt interessante, eigenständige Detaillösungen.

150 Millimeter Hub, Shimano E8000-Antrieb, eine interessante Rahmenform: Das sind quasi die langweiligen Eckdaten zum Canyon «Spectral:ON». Beim genaueren Hinschauen wird es schnell viel interessanter: Vorne arbeitet am ersten E-Mountainbike der Koblenzer ein 29er Laufrad und ein 2,5er Reifen auf einer 30 mm Felge, während hinten ein 27,5er Laufrad mit einem breiteren 2,8er Reifen auf einer 35 mm Felge montiert ist. Diese Kombination bringt gemäss Canyon die maximale Präzision in den Kurven und jede Menge Grip beim Klettern. Ausser bei der Grösse XS arbeitet das «Spectral:ON» mit einem 27.5er Vorder- wie Hinterrad.

Für ein agiles Fahrverhalten sorgt der Steps E8000-Antrieb mit seiner kompakten Bauweise, die mit 430 Millimeter für eine kurze Kettenstrebe sorgt. Dem Mini-Trend zu extrem kurzen Kurbeln am E-MTB folgt Canyon nicht, doch die mit 165 Millimeter etwas kürzeren Kurbeln sind in allen Modellen verbaut und sorgen dafür, Pedalaufsetzer zu verhindern, wenn es besonders steil ist. Bei den Bremsen und Laufrädern lässt man bei Canyon auch nichts anbrennen: Bei allen Modellen sind löblicherweise Vierkolbenmodelle verbaut. Bei den Laufrädern sind DT Swiss Modelle aus der Hybrid-Reihe verbaut, die exakt auch die vielen Kilometer und höheren Fahrradgewichte beim E-Mountainbike abgestimmt sind.

Beim Akku setzt Canyon auf eine Teilintegration. Der konventionelle Akku-Pack ist deutlich kompakter in seinen Ausmassen als das vollintegrierte Pendant und ist im Handling einfach: Die Batterie ist schnell und einfach zu entnehmen und sorgt durch seine abgesenkte Position im Unterrohr für einen tiefen Schwerpunkt.

Durst muss man auf dem «Spectral:ON» nicht leiden: Selbst in der Rahmengrösse XS hat ein eigens entwickelter Flaschenhalter Platz. Auch eine Entwicklung aus eigenem Haus ist der Sattel, dieser zeigt am Heck eine Wölbung nach oben – und soll so den Piloten beim E-Schub bergauf besseren Halt bieten. Weitere Detailarbeit steckt in der Motorschutzplatte: Diese bietet einen integrierten Tacco, und schützt damit das Kettenblatt.

Auch an Bord ist eine Geometrieverstellung, die technisch pragmatisch gelöst ist . Es ist lediglich eine 6 Millimeter-Inbusschraube am Dämpferumlenkhebel zu lösen und anschliessend die Dämpferposition anzupassen. Durch die Verstellung ändern sich der Lenk- und Sitzwinkelum circa ein Grad, dazu bewegt sich das Tretlager um circa 10 Millimeter höher respektive tiefer.

In der abfahrtsfreundlichen Position steht so ein flacherer Lenkwinkel von 66,8 Grad und ein tiefes Tretlager parat, alternativ steht mit 67,6 Grad und einem höherem Tretlager eine pedalierfreundliche Geo zur Verfügung.

Zu haben ist das «Spectral:ON» ab sofort in vier Herren- und zwei Damenversionen.

www.canyon.com

www.purecycling.ch