«Bis im Jahr 2025 verkaufe ich keine E-Mountainbikes» | Ride MTB

«Bis im Jahr 2025 verkaufe ich keine E-Mountainbikes»

Multichannel, Deflation, E-Commerce und Carbon Drive: Wer hier als Fachhändler nur Bahnhof versteht, war am 6. und 7. Januar 2016 nicht in Luzern. Dort stieg die Weiterbildungsveranstaltung der Schweizer Bike-Branche - und dann holen sich die Fachhändler das Rüstzeug, um sich fürs Tagesgeschäft und für die Zukunft zu wappnen.

seminar

Unkompliziert und umfassend
Der Infotech-Veranstalter Velosuisse – der Branchverband der Schweizer Velolieferanten - zeigte sich zufrieden, denn es konnte während den zwei Tagen (6. und 7. Januar 2016) im Armee-Ausbildungszentrum in Luzern zu Jahresbeginn wieder «Full House» verzeichnet werden. Bereits zum 14. Mal steigt die Infotech, bei der sich die Fachhändler unkompliziert und umfassend auf die neue Saison einstimmen lassen. Wer den Anlass besucht, nimmt zahlreiche Inputs mit - rund um Fahrradtechnik bis hin zur Präsentation der passenden Betriebssoftware.

15. Januar 2015 wirkt nach
An der Infotech 2016 wirkte der Frankenschock vom 15. Januar 2015 nach: In mehreren Seminaren konnten Fachhändler erfahren, wie die hohen Schweizer Preise entstehen oder wie eine Geldmenge sinkt oder steigt. So gab sich die Veranstaltung so intellektuell wie noch nie: Ökonomen und Betriebswirtschafter gaben detailliertes Wissen an die Bike-Dealer weiter.

Intellektuellere Referate
Hatte man vorab noch nie etwas von Volkswirtschaftlehre gehört, war man ganz schön gefordert, um den Ausführunge folgen zu können. Für volle Ränge und offene Ohren sorgte auch das Seminar der Markforschunsfirma GFK, die im Auftrag der Velosuisse den Schweizer Velofachhandel in dessen Struktur untersuchte. Hier gab es Zahlen, die so noch nie ermittelt wurden (Wie viele Fahradgeschäfte gibt es in der Schweiz? Welche Umsätze generieren diese? Welche Fahrradtypen erzeugen welche Marktanteile?).

 

Arena

Ein hochkarätiges Podium sorgt für eine angeregte und durchaus unterhaltsame Diskussion

Starke und polare Meinungen
Wie gewohnt markierte die Podiumsdiskussion «Arena» einen Höhepunkt des Branchstelldicheins. Mit den Podiumsteilnehmern (Abb. oben: v.l.n.r.) Katharina Conradin (Geschäftsleiterin Mountain Wilderness), René Albisser (Geschäftsführer Bike-Shop Trail Rider), Bruno Hirschi (Entwickler/Koordinator Schweiz Mobil), Thomas Giger (Herausgeber Ride Magazin/Leiter Swiss Sports Publishing) und Christophe Unternährer (Verkaufsleiter Flyer/Biketec) war für starke Meinungen gesorgt. Die Diskussion hat Marius Graber (Journalist bei «Velojournal» und «Cyclinfo», Mitarbeiter Bike-Shop «Velociped») souverän geleitet.

 

pralle Range

Zum Bersten voll: Der Plenarsaal während der Podiumsdiskussion

Keine E-Mountainbikes bis 2025
Für klare Positionen sorgten Katharina Conradin («Es gibt kein Menschenrecht auf Viertausender»), René Albisser («Bis 2025 verkaufe ich keine Mountainbikes mit Motor») und Thomas Giger («Langsame E-Mountainbikes sind asozial»). Es wurde debattiert, wie sehr E-Mountainbiker in sensible Bereiche der Alpen vorstossen – oder ob diese Piloten meist auf Forststrassen unterwegs sein werden. Eine Art Konsens war auch erreicht: Die Fachhändler sollen in die Pflicht genommen werden, um die E-Mountainbike-Kundschaft auf mögliche Schäden an der Natur oder die Störung des Wildes zu sensiblisieren.
Hier geht es zur kompletten Podiumsdiskussion:
http://www.ride.ch/site/index.php/10799-emotionale-infotech-podiumsdiskussion-rund-ums-e-mtb.html

Infotech 2016 – ein paar Fakten
Teilnehmende Händler / Gezählte Eintritte: 630 (2015: 625, 2014: 586, 2013: 599, 2012: 611)
Teilnehmende seitens Seminaranbieter/ Referenten: rund 350
Anzahl Seminare: rund 70
(Angaben Bernhard Loosli, Velosuisse Event GmbH)

 

infotech 2017

Die Infotech 2017 findet am 4. und 5. Januar 2017 im AAL in Luzern statt.

www.velosuisse-event.ch