Big Names im Migros-Veloladen Bike World: Weshalb ist Flyer am Start? | Ride MTB

Big Names im Migros-Veloladen Bike World: Weshalb ist Flyer am Start?

Bislang war die Migros und das Velo eine Liaison, die auf günstige Bikes ausgerichtet war. 2017 gibts vom orangen Riesen drei grosse Shops mit Top-Brands – und durch diese Marktveränderung gehen in der Schweizer Bike-Branche die Emotionen hoch. Flyer-Verkaufsleiter Christian Müller erklärt im Interview, welche Vorteile der Migros-Verkaufskanal bietet.

Rund 450 Velos, Shop-Grössen mit über 1000 Quadratmetern, professionelle Beratung und Werkstatt: Mit solchen Leistungsdaten startet Migros in den Ring im Schweizer Velomarkt, wenn es darum geht hochwertige Räder zu verkaufen. In Volketswil, Muri bei Bern und Winterthur gehen im Jahr 2017 die ersten drei Shops an den Start, in den nächsten Jahren sollen weitere Standorte folgen. Mit an Bord beim neuen Shop-Format Bike World sind nahmhafte Hersteller, dabei ist auch Flyer. Flyer-Verkaufsleiter Christian Müller erklärt, weshalb man sich beim bernischen E-Bike-Pionier entschieden hat, bei Bike World dabei zu sein.

Radio Energy und Radio SRF haben die Migros-Expansion in den Velohandel thematisiert. Dabei hat Peter Sommer, Präsident des Schweizer Zweiradgewerbes, darauf hingewiesen, dass diese Migros-Shops den kleineren Betrieben die Verkäufe, respektive die Stückzahlen wegnehmen. Wie sehen Sie das?
Grundsätzlich entwickelt sich der Velomarkt in der Schweiz positiv und insbesondere beim E-Bike ist ein weiteres Wachstum zu erwarten. Das E-Bike hat Zukunft und der Eintritt der Migros in diesen Markt mit Bike World bewerten wir vor diesem Hintergrund als positiv. Für uns als Schweizer Hersteller ist es wichtig, mit neuen Partnern zusammen zu arbeiten, die in der sich verändernden Handelslandschaft entstehen. Flyer wird auch in Zukunft mit guten und progressiven stationären Fachhändlern zusammenarbeiten, die sich nicht nur dem neuen Konsumverhalten anpassen, sondern Trends setzen und sich profilieren. Die Spielregeln sind dabei für alle Partner im Fachhandel die gleichen: Wer früh ordert, erhält den besten Preis und hat die Sicherheit. Die Mengenstaffeln sind für alle unsere Händler transparent.

Sommer sagt weiter: «Die kleineren Betriebe können nicht mehr nachordern, da Migros schon alles zusammengekauft hat». Wie sehen Sie das?
Auch Händler mit grösseren Stückzahlen müssen rechtzeitig eine Vororder machen, um sich die gewünschten Modelle zu sichern. In der Nachorder gilt das Prinzip `first comes first serves` , auch hier werden grössere Händler nicht bevorzugt.

Weiter befürchtet Sommer, dass der Fachhandel durch den Markteintritt von Migros massiv Marktanteil verlieren könne und für viele Betriebe sieht er künftig schwarz. Teilen Sie diese Einschätzung?
Der Fachhandel muss sich heute noch professioneller aufstellen, um mit dem Gesamtmarkt mithalten zu können. Denn die Kundenbedürfnisse verändern sich, es entstehen neue Wege und Möglichkeiten, Kunden zu gewinnen und zu binden, die Digitalisierung ist nur ein Beispiel. Darauf muss sich der Handel aktiv einstellen. Wir sind überzeugt, dass jeder Händler, der sich klar positioniert und einen professionellen Kundenservice sowie Beratung leistet, eine gute Chance hat. vor allem im noch stark wachsenden E-Bike Markt. Einem Markt, welcher zweistellig wächst und allen Marktteilnehmern eine reelle und gute Chance bietet. Schwieriger wird es erst dann, wenn der Markt nicht mehr so stark wächst wie heute.

Auch HSG-Professor Christoph Lechner kommt im SRF-Beitrag zu Wort und sagt: Von der Einkaufspolitik habe der Fachhändler gegen die Migros keine Chance, die Migros sei am viel grösseren Hebel, um Reduktionen im Einkauf zu erhalten. Was sagen Sie zu dieser Thematik?
Die Mengenstaffeln sind für alle Händler gleich und bekannt. Die grossen Händler haben allerdings den Vorteil, dass sie eigene Sondermodelle beziehen können, das ist erst ab bestimmten Mindestmengen möglich.

Apropos Preise: Wie gestalten sich die Verkaufspreise im Migros Shop Bike World? Sind die Preise dieselben wie für den Fachhandel – oder gelten bei diesem Big Player andere Regeln?
Unsere Endkundenpreise sind Empfehlungen, jeder Händler macht letztlich den Preis selbst und entscheidet über Rabatte.


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