Bei Cannondale steht das Carbon unter Strom | Ride MTB

Bei Cannondale steht das Carbon unter Strom

Die E-Mountainbikes waren bei Cannondale bislang ausschliesslich aus einem Material: Aluminium. Das ändert sich nun - die neuen Modelle Moterra und Habit Neo rollen mit Carbon-Rahmen ins Gelände, und das exklusiv mit Bosch-Motoren und 220er-Bremsscheiben von Magura.

Beim Moterra der ersten Generation – im Jahr 2016 präsentiert – scheute der Alu-Pionier Cannondale keine Mühen für eine E-Fully-Plattform aus dem Leichtmetall. Eine eigens konstruierte Motoraufnahme ermöglichte es, den ehr geräumig bauenden damaligen Bosch-Motor etwas gekippt im Rahmen zu platzieren und so kurze Kettenstreben zu ermöglichen. Die Optik des aufwändig gefertigten Alu-Rahmens polarisierte indes stark, entweder man mochte es, oder dem Design war für den Betrachter eher gar nichts abzugewinnen.

Mit der neuen Generation der E-Fullies schlägt Cannondale nicht nur optisch neue Wege ein: Das Moterra rollt mit 160 Millimetern Hub als E-Enduro ins Gelände, das Habit Neo agiert als Trail-Elektro-Fully mit vorne 140 und hinten 130 Millimetern Hub, beide sind hinten und vorne mit 29er-Laufrädern ausgestattet. An beiden Boliden ist für den Hauptrahmen Carbon das Rahmenmaterial der Wahl – und auch das einzige. Denn der Alurahmenpionier baut im E-Fully-Bereich für das Modelljahr 2020 keine E-Fullies aus Alu. Auch einen exklusiven Weg schlägt Cannondale mit dem Einsatz des neuen Bosch Performance CX Motors ein – passé sind die Zeiten, dass es aus diesem Haus auch E-Mountainbikes mit Aggregaten von Shimano gab. Ebenso exklusiv ist der Einsatz einer neuen Bremsscheibe von Magura. Diese misst 220 Millimeter und soll durch den zweiteiligen Aufbau die Ausdehnung durch die Hitzeenwicklung kompensieren – und natürlich durch die schiere Grösse besondere Bremskraft abliefern können.

Auffallend sind auch die neuen Rahmenformen, die deutlich weniger polarisierend daher kommen. Die progressiv lange, tiefe und flache Geometrie von Moterra und Habit Neo gepaart mit den breiten Lenkern und kurzen Vorbauten soll ein souveränes, stabiles Handling garantieren, während die neu Motoraufnahme die Antriebseinheit für eine optimale Gewichtsverteilung und das überraschend agile Fahrverhalten tief und möglichst weit vorne positioniert. Cannondale hat sich mit dieser Motoraufnahme dazu entschieden, dem Akku eine möglichst tiefe Position zu ermöglichen, da dieser tiefe Schwerpunkt Vorteile beim Handling bietet. Als Minuspunkt dieser Bauweise könnte man geltend machen, dass die schlanke Gestalt des neuen Performance CX-Motors weniger zur Geltung kommt.

Besonders bei den neuen Elektro-Full Suspension von Cannondale ins Auge stechen könnte das Moterra SE: Dieses basiert auf dem Moterra, brilliert aber mit einer Doppelbrückengabel des Formats Rock Shox Boxxer mit 180 Millimetern Hub. Das schiebt den Boliden in Richtung E-Downhiller und sollte nicht nur im Bikepark, sondern auch vor der Eisdiele für Aufregung sorgen.

cannondale.com


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