Auftakt für die Radrennbahn «Velodrome Suisse» in Grenchen
Die Stadt Grenchen stand am 08. November ganz im Zeichen des Radsports - im Parktheater wurde das Projekt «Velodrome Suisse» der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Grenchner Sportstättenzone - in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz von Velofabrikant BMC - soll eine Multifunktionshalle mit einer eingebauten 250 Meter-Radrennbahn gebaut werden.
Nicht nur Radsport im Velodrome
«Wir schreiben heute ein Kapitel in der Schweizer Sportgeschichte. Mit dem Projekt Velodrome Suisse bieten wir eine neue Infrastruktur, um den heimischen Radsportnachwuchs zu fördern. Hier soll ein neues Leistungszentrum entstehen, eine Medaillenschmiede für die Zukunft», erklärte Initiator Andy Rihs. Nach dem Vorbild von Nationen wie Australien oder England sollen Talente über den Bahnradsport an die Spitze im Strassensport herangeführt werden. Als ideal bezeichnet wird die zentrale Lage von Grenchen. Bisher gab es mit den Bahnen in Aigle und Genf sowie auf der offenen Rennbahn in Oerlikon nur wenige Trainingsmöglichkeiten.
«Wir wollen auch Welt- und Europameisterschaften in Grenchen durchführen und wer weiss, vielleicht wird hier sogar einmal ein Stundenweltrekord aufgestellt.», blickte Andy Rihs voraus. Doch nicht nur Radrennfahrer, auch zahlreiche andere Sportarten sollen mit dem Hallenbau von neuen Trainingsmöglichkeiten profitieren. Ebenso für Grossveranstaltungen oder Messen biete sich das Velodrome Suisse an. «Für uns ist dieses Projekt ein Imagefaktor mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. Neue Arbeitsplätze werden geschaffen, die Mehrfachnutzung spricht für sich.», erklärte der Stadtpräsident von Grenchen, Boris Banga.
Stark profitieren von der geplanten Radpsportstätte soll der Swiss Cycling-Verband. «Das Velodrome Suisse ist für den Radsport Gold wert», betonte Melchior Ehrler, Präsident von Swiss Cycling. «Wir haben die Absicht, das Büro von Swiss Cycling nach Grenchen zu verlegen.», so Ehrler. Begeistert zeigte sich auch Olympiasieger Fabian Cancellara: «Das Velodrome ist ein grossartige Bereicherung für den Nachwuchs. Bisher hatte die Schweiz hier eine Lücke, die nun geschlossen ist.» Viel Lob gab es hier auch von Weltmeisterin Karin Thürig, Six-Days-Weltrekordhalter Bruno Risi, Tour de Suisse- Organisator Rolf Huser und Richard Chassot, Veranstalter der Tour de Romandie. «Wir brauchen solche Initiativen, um konkurrenzfähig zu bleiben», so Gian Gilli, Chef Spitzensport Swiss Olympic.
Die Finanzierung des Velodrome Suisse erfolgt über eine privatrechtliche Stiftung. Als Präsident der Stiftung stellt sich Andy Rihs zur Verfügung. Die Stiftungsräte sind Boris Banga (Stadtpräsident Grenchen), Melchior Ehrler (Präsident Swiss Cycling), Mike Hürlimann (BMC Trading AG) und Dr. Urs Kaiser (Studer Kaiser Rechtsanwälte und Notare).
Erster Spatenstich im Februar 2012
«Die Kostenobergrenze liegt bei 15 Millionen Franken.», betonte Andy Rihs, der selbst zwei Millionen davon finanziert. Zwei weitere Millionen soll die Stadt Grenchen beisteuern. Die restlichen elf Millionen sollen über Fundraising, Gönner und Sponsoren abgedeckt werden. Das Baugesuch wird demnächst eingereicht. «Im Idealfall erfolgt der Baubeginn spätestens im Februar 2012, die Inbetriebnahme im Januar 2013.» wie Projektleiter Beat Zbinden erklärte.
An der Sportstrasse 51 in Grenchen ist ein Informations-Pavillon installiert, in dem Interessierte auf Voranmeldung Modelle des Gebäudes, Pläne und Ideenskizzen einsehen können. Weitere Informationen vermittelt: