Deutschland tut sich nach wie vor schwer damit, Mountainbiker auf bestehenden schmalen Wegen fahren zu lassen. Lieber baut man für sie eigene Trails. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg, im Nordwesten des Bundeslandes Hessen gelegen, will nun unter dem Namen Greentrails mit der ganz grossen Kelle anrichten. 14 Gemeinden erhalten jeweils ihr eigenes Trailcenter. 200 Kilometer Bike-Strecken sollen so bis 2026 entstehen.
 
Die 14 Trailcenter werden über weitere 200 Kilometer bestehende Wege miteinander verbunden. Das ist also ein Signalisierungsprojekt. 400 Kilometer verbundene Wege und Trails sind mehr, als Deutschlands Vorzeigeprojekt in Freiburg aufzuweisen hat. Wobei dort ein Verein und damit die Biker selber alles realisiert haben. Die Greentrails sind ein Projekt der öffentlichen Hand.

20 Millionen Euro für Anfänger-Trails

Definitiv von einer anderen Dimension ist die Finanzierung: 20 Millionen Euro steuert die EU über ihr Förderprogramm für ländliche Entwicklung bei. Die Region erhofft sich gemäss Medienberichten auch eine touristische Wirkung. Die Trails sind also nicht nur für die lokale Bevölkerung gedacht.
 
Gedacht sind sie zudem für alle, vom Anfänger bis zur Expertin. Dementsprechend sollen sie gebaut werden. Zuständig dafür, dass es auch so herauskommt, ist Trailbau-Koriphäe Diddie Schneider. Der Deutsche baut seit den Neunzigern Strecken auf der ganzen Welt. Ihm gesellt sich Thomas Schlecking zur Seite sowie das Planungsbüro Bioline.
 
Die Auslegung auf die breite Masse verspricht versierten Trailbikern nicht unbedingt Spektakel in Serpentinenform. Aber wenn Diddie Schneider als Designer amtet, könnte es dennoch interessant werden. Eigentlich hätte der Bau schon 2022 beginnen sollen. Projekt-Website sind aber noch keine der 14 Trailcenter im Bau. 2026 sollen die Greentrails komplett sein.