26, 27.5 und 29": Nervig - oder die Chance zu mehr Fahrspass? | Ride MTB

26, 27.5 und 29": Nervig - oder die Chance zu mehr Fahrspass?

Es ist ein Segen – und ein Fluch zugleich: Die Bikebranche hat innert weniger Jahre 26 Zoll ins Grab geschickt, angesagt sind heute 27.5 und 29 Zoll. Diese Vielfalt bringt Kompatibilitätsprobleme mit sich, stellt aber auch eine Chance dar: Am selben Bike kann man mit verschieden grossen Laufrädern hervorragend unterschiedliche Fahreigenschaften herausholen. Genau das wird Ride auch tun.

Man kann sich ob den «disruptiven» Machenschaften der Bike-Industrie mit unterschiedlichen Achsbreiten und Laufradgrössen enervieren – oder aber darüber hinweg sehen, und das Beste daraus machen. Nämlich mit den Laufradgrössen 26, 27.5 und 29 Zoll zu spielen. Was hier mit Spielen gemeint ist?

Drei Laufradgrössen: Nervig - oder die Chance zu mehr Fahrspass?

An einem Mountainbike sind zu 99.9% vorne und hinten identisch grosse Laufräder montiert. Äusserst seltene Ausnahmen gibt es bei Herstellern wie Flyer oder Liteville, zur Blütezeit von 26 Zoll waren bei radikalen Fahrern mit Hang zum Steilhang hinten 24 Zoll Räder beliebt. Beim Blick über den Gartenzaun wird aber schnell klar: Ein grosses Laufrad vorne und ein kleines Laufrad hinten bringt Vorteile, bei den Motocrossern hat man das schon lange kapiert.

Für einen Laufradtest mit 26, 27.5 und 29 Zoll wird Ride keinen Motocrosser einsetzen, sondern ein E-Mountainbike. Das Testvehikel ist ein Cannondale Moterra AM1, das auf 27.5“-Plus-Bereifung setzt. Hier sollen am Hinterrad mit 26 und 27.5 Zoll und am Vorderrad mit 27.5 und 29 Zoll die Laufradgrössen zeigen, was in ihnen steckt. Das Laufradmaterial stammt von DT Swiss.

Selten, aber funktioniert perfekt: Vorne gross, hinten klein

In einem zweiten Teil gibt es zu lesen, welche Laufradkombos für welchen Einsatzzweck ideal sind. Nicht zu letzt fühlt dieser Test dieser Frage auf den Zahn: Welche Laufradkombination macht am meisten Spass?

Soviel sei schon mal vorab verraten: Mit 29 Zoll vorne und 26 Zoll ist selbst das furchterregendst steile Terrain nur noch pure Freude. Mit der Kombo 29/26 Zoll meistert man bergab fahrend fahrtechnische Herausforderung, die bisher nur mit Absteigen (oder OTB/über den Lenker Fliegen) zu bewältigen waren.

Die Laufräder im Test:

  • Hinterrad 26“: Nabe DT Swiss 240s, Einbaumasse 12mm,157mm / Speichen DT Swiss Competition 2.0/1.8mm / Nippel DT Swiss Prolock Squorx Brass / Felge FR570 (Maulweite 27.5mm, äussere Breite 33mm), 32 Speichen, 3-fach gekreuzt
  • Hinterrad 27.5“: Nabe DT Swiss 240s, Einbaumasse 12mm,157mm / Speichen DT Swiss Competition 2.0/1.8mm / Nippel DT Swiss Prolock Squorx Brass / Felge HX581 (Maulweite 35mm, äussere Breite 40mm), 32 Speichen, 3-fach gekreuzt
  • Vorderrad 27.5“: Systemlaufrad DT Swiss HX 1501 Spline One 35, Einbaumasse 15mm/Boost (Maulweite 35mm, äussere Breite 40mm), 28 Speichen, 3-fach gekreuzt
  • Vorderrad 29“: Systemlaufrad DT Swiss HX 1501 Spline One 30, 15mm/Boost (Maulweite 30mm, äussere Breite 35mm), 28 Speichen, 3-fach gekreuzt

Die Hinterräder hat DT Swiss aufgrund der vom Testbike vorgegebenen und seltenen Einbaubreite von 157mm individuell eingespeicht. Die Vorderräder sind aus der aktuellen Hybrid-Serie von DT Swiss, die auf die Belastungen am E-Mountainbike ausgelegt sind. Eine Kontrolle der Laufräder vor Testbeginn zeigt einen hervorragenden Rundlauf, respektive geringste Abweichungen beim Höhen- und Seitenschlag und eine ideale, hohe Speichenspannung.


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