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Faszination E-MTB-Racing

Bosch Performance Line CX Race

2019 wurde die erste UCI E-XCO-Weltmeisterschaft durchgeführt, ein Meilenstein der professionellen Cross-Country-Rennen für E-MTBs. Im Jahr danach lancierte die EWS-Enduro-Serie dessen Pendant mit der EWS-E. Doch was ist der Reiz an E-Racing? Joris Ryf, der amtierende E-XCO-Schweizermeister, ist dieser Faszination erlegen.

Nach einigen erfolgreichen Jahren als klassischer Cross-Country-Racer stand Joris Ryf 2019 zum ersten Mal an der Startlinie eines E-MTB-Rennens. Was reizt einen jungen Athleten an dieser neuen Sportart?

Joris, wie bist du auf’s E-MTB gekommen?
Vor vier Jahren bin ich auf das Thema E-MTB aufmerksam geworden. Davor hat mich das E-Thema als Cross-Country-Rennfahrer wenig interessiert. Damals hat mich eine Kollegin, die für meinen aktuellen Sponsor Bergstrom gefahren ist, animiert, das auszuprobieren. Es hat mir ordentlich Spass gemacht und ich habe mir erstmals über das Thema E-Racing Gedanken gemacht.

Was fasziniert dich am E-MTB-Sport?
Die fahrtechnische Herausforderung ist um einiges höher als im traditionellen Cross-Country-Sport. Alles geschieht schneller. Durch den erhöhten Speed muss schneller entschieden werden, man denkt und rea-giert schneller als beim klassischen Biken. Zudem fasziniert mich der materialtechnische Aspekt. Mit der passenden Software und ihren Einstellungsmöglichkeiten kann viel verändert und optimiert werden. Um einiges mehr als im Cross Country, wo sich das meiste um die richtige Reifenwahl und das Fahrwerks-Setup dreht. E-MTB ist vielseitiger, aber auch komplexer.

Was waren die Beweggründe, diese Disziplin als Wettkampfsport auszuüben?
Nach all den Jahren als Cross-Country-Rennfahrer wollte ich etwas Neues ausprobieren. Eine neue Her-ausforderung in einer sich rasant entwickelnden Disziplin. Ich wusste aber nicht so recht, wie ich das E-MTB-Racing einordnen soll. So habe ich 2019 dieses neue Rennformat aufmerksam verfolgt. Da waren viele ältere Ex-Rennfahrer am Start und ich dachte: «Hey, das wäre doch was für die junge Generation von aktiven Athleten.» Der damalige E-XCO-Weltmeister Alan Hatherly ist nur gerade ein Jahr älter als ich, so dachte ich: Probiere das mal aus.

Und wie war dein erstes E-MTB-Rennen?
Das war in der Corona-Zeit, als kaum MTB-Wettkämpfe durchgeführt wurden. Es war der E-MTB World Cup in Monaco im März 2020. Ich ging ganz naiv dahin und wurde gleich Dritter. Dennoch war ich mit meiner Leistung nicht zufrieden. Ich musste mir eingestehen, dass wenn ich Erfolg haben will, ich das Ganze professioneller angehen muss. Das hat meine Neugierde geweckt.

Was ist die grösste Herausforderung bei E-MTB-Rennen?
Ein Punkt ist sicher die Reifenwahl. Es gilt, bei jeder Strecke abzuwägen, was mehr Vorteile bringt: ein leichteres Gewicht oder robustere Pneus mit mehr Profil und mehr Grip. Zudem ist die Renntaktik sehr wichtig, denn am Ende fahren alle wegen der 25-km/h-Grenze gleich schnell. Ist man beim Start nicht von Beginn weg vorne, braucht man extrem viel Kraft, um aufzuholen und über die 25 km/h zu treten. 

In meinem zweiten Jahr als E-Racer wurde ich aufgrund meiner guten Resultate von Bosch gesponsert. Dank deren Ingenieure konnte ich vieles am Bike optimieren und habe einiges dazugelernt. Auch habe ich ab da gezielt für das E-MTB-Racing trainiert.

Bist du nach einem E-MTB-Wettkampf anders oder ähnlich erschöpft wie nach einem klassischen Rennen?
Anders, denn der Oberkörper wird mehr belastet. Zudem sind diese Wettkämpfe härter als klassische Rennen. Ein E-XCO-Anlass der UCI startet mit dem Qualifikationslauf am Samstagmorgen, abends folgt der erste Lauf und am Sonntag der zweite.

Trainierst du für den E-MTB-Wettkampf gleich wie für klassische CC-Rennen?
Ich trainiere gezielt mehr auf E-MTB. Das heisst mit höherer Kadenz und längerem Intervall mithilfe des integrierten Powermeters des E-Bike.

Was ist bezüglich Material im E-MTB Racing anders?
Die Vorgaben der UCI geben allen Teilnehmern dieselbe Grundlage bezüglich Motorenstärke. Wir Bosch-Athleten haben alle die gleiche Software und die gleichen Motoren. Das gibt eine faire Grundlage, sofern die Veranstalter einen guten Bikecheck sicherstellen. Nur so kann Tuning und somit Missbrauch verhin-dert werden.

MTB-Racer sind in Sachen Bike sehr heikel, da muss jedes Teil und jede Einstellung perfekt passen. Was ist dir an deinem E-MTB wichtig?
Für mich ist die Reifenwahl am zentralsten. Das ist abhängig vom Terrain. Oft optimiere ich diese nach der Quali und passe sie der Strecke oder den Wetterbedingungen an.

Hast du an deinem bisherigen E-MTBs etwas vermisst?
Wenn man mit hoher Kadenz in einem grossem Gang aus der Kurve raus beschleunigte, hat oft die Unter-stützung gefehlt. Es dauerte jeweils einen Zacken zu lang, bis diese eingesetzt hat. Bei den Rennen fahre ich meist im Turbomodus und da war oft der «Extended Boost» ein bisschen zu kurz.

Seit einiger Zeit nutzt du den neuen «Bosch Performance Line CX Race»-Antrieb. Was bringt er dir für Vorteile?
Am meisten hilft mir sicher der verlängerte «Extended Boost». So können grosse Stufen und lange Wurzel- oder Steinfelder besser gemeistert werden. Ein weiterer Punkt ist, dass die Unterstützung nun eine grössere Bandbreite der Kadenz abdeckt. Früher war bei 120 Umdrehungen pro Minute Schluss. Zudem ist der neue Motor 150 Gramm leichter, im Racing zählt jedes Gramm. Der CX Race unterstützt bis zu 400 Prozent der eigenen Pedalkraft. So kann ich schneller beschleunigen und länger auf Höchstgeschwindigkeit treten.

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