Frisch ist es noch in Airolo, als wir aus dem Zug gestiegen sind. Die Sonne scheint noch nicht ganz bis in den Talboden, deshalb beschliessen in einem der «Bike Friendly» Hotels hier im Dorf Halt zu machen, um da noch die letzten Vorbereitungen zu treffen und mit einem aromatischen Kaffee und der üblichen Schoggi zu versorgen.

So, jetzt aber raus an die frische Bergluft. Wir satteln unsere E-Mountainbikes und fahren Richtung Seilbahn. Diese wäre eine gute Variante, um rasch nach Pesciüm hoch zu kommen, aber mit dem «E-» lohnt es sich auf diese zu verzichten und stattdessen die 600 Höhenmeter im Sattel zu geniessen. Im Aufstieg Richtung Nante kommt auch die Sonne hinzu und uns öffnet sich der Blick auf die historische «Tremola» auf der gegenüberliegenden Talseite.

Ab Nante folgen wir der «Airolo Bike» Route, die wir aber nach 200 Höhenmeter wieder verlassen, um weiter Richtung Mittelstation hoch zu fahren. Wir kommen zeitgleich mit einer Gondel da an und sind erstaunt wie viele «gravity» Biker diese «ausspuckt». Kein Wunder, die Bergbahnbetreiberin hat in den letzten zwei Jahren viel in dieses Segment investiert und zwei bis drei tolle Trails an den Hang gezaubert.

Nach einer kurzen Pause geht’s für uns weiter auf der geplanten Route Nr. 390 Richtung Bedrettotal. Mit gutem Tempo kommen wir auf der historischen «Strada degli Alpi» voran und staunen immer wieder Richtung Gotthardpass rüber. Im «Bosco di Ossasco» sind wir dann so richtig froh über die Unterstützung, die der Motor uns bietet, denn da führt uns eine steile Rampe hinauf zur «Alpe di Cristallina». Beim Bachübergang kurz vor der Alp liegt wie üblich zu dieser Jahreszeit noch Schnee. Etwas weiter erreichen wir dann «Stabiello Grande», wo wir beim Kreuz oben beschliessen unser Picknick, die Aussicht zu geniessen. Wir staunen ab den vielen Leuten, die auf dieser Höhe in den «Alpi» arbeiten und täglich dafür sorgen, dass man im Tal unten leckeren Alp Käse und sonstige Produkte geniessen kann.

Nach kurzem Dösen schwingen wir uns wieder auf die E-Bikes und haben gleich zu kämpfen: Nach der Alp geht’s einen ruppigen Trail hinauf, bis zum höchsten Punkt der heutigen Tour auf ca. 1'900 m.ü.M. Beim idyllischen kleinen See haben wir es dann geschafft. Nach ein paar Schnappschüssen lassen wir die Sattelstütze runter und dann geht’s auf einer Kiesstrasse zügig Richtung Talboden. Einmal unten angekommen, bleiben wir, um den Trail-Antail der Tour etwas zu steigern, auf der rechten Talseite und geniessen das «flowige» Auf und Ab dem Waldrand entlang.

Bald sind wir wieder bei der Talstation der Seilbahn an und gönnen uns dort inmitten der Gravity-Szene einen kühlen Drink. Schön war der Tag: Wir konnten viel Energie und Sonne tanken, genau das was wir uns gewünscht haben. Wir rollen mit anderen Bikern gemütlich zurück zum Bahnhof und freuen uns riesig darauf, dass es nun von hier aus wieder direkte Züge nach Zürich und Basel gibt!

Weitere Informationen: www.bellinzonaevalli.ch