Die Übernahme des Gelben Trikots mit dem Tagessieg durch Schurter und Stirnemann ist die wohl unspektakulärste Information von der fünften Etappe des Cape Epic. Die bedeutungsvollen Geschichten spielten sich in ihrem Rücken ab. Allen voran mit dem führenden Duo Manuel Fumic und Henrique Avancini. Bereits früh beklagten beide von ihnen einen Reifendefekt. Dabei verloren sie viel Zeit, verpassten den Anschluss an den davonbrausenden Scott-Schnellzug und mussten schliesslich auch die Gesamtführung an diese abtreten. Aber auch Christoph Sauser kam in Bedrängnis, der zusammen mit Jaroslav Kulhavy immer noch Möglichkeiten auf den Gesamtsieg hat. Sauser brach zwischenzeitlich leicht ein, was wiederum Schurter und Stirnemann zu einer Temposteigerung veranlassten. Sauser sah wohl schon seine Titelambitionen davon brausen, bis er sich später wieder auffangen und zur Aufholjagd ansetzen konnte. Gerade mal 17 Sekunden büssten die beiden schliesslich noch auf Schurter/Stirnemann ein, in der Gesamtwertung beträgt der Abstand 50 Sekunden.

Young Guns machen Tempo

Im (Wind-)Schatten von Schurter und Stirnemann ist aber noch eine andere Geschichte bemerkenswert, jene von Andri Frischknecht und Michiel van der Heijden. Die beiden «Young Guns» des Scott-Sram-Teams um Nino Schurter sind eigentlich noch zu jung, um an solch grossen Rundfahrten in Erscheinung zu treten. Das kümmert die beiden aber bedenklich wenig, und nach dem Tagessieg am Vortag fahren die beiden in der fünften Etappe gleich hinter den beiden neuen Leadern auf Rang zwei ins Ziel. In der Gesamtwertung liegen sie auf Platz sechs.
 

Klare Sache mit den Damen

In der Damenkategorie ist Ausgangslage etwas weniger spannend. Esther Süss und Jennie Stenerhag trennen nach dem zweiten Platz in der fünften Etappe über zwölf Minuten vom zweitplatzierten Duo mit Sabine Spitz und Roby de Groot. Diese gewinnen die fünfte Etappe im Sprint vor Süss/Stenerhag. Während in der Damenklasse erwartungsgemäss nicht die «Young Guns» den Ton angeben, fährt in einer anderen Klasse eine junge Frau wie von einem anderen Stern. Die Olympiasiegerin Jenny Rissveds, gerade eben der U23-Klasse entstiegen, gewinnt überlegen im Duo mit ihrem Teammanager Thomas Frischknecht alle bisherigen Etappen. In der Gesamtwertung liegen sie nun mit über 42 Minuten an der Spitze.

Das Cape Epic 2017 dauert nochmals zwei Tage und endet am Sonntag nach sieben Etappen.

Alle Ergebnisse: www.cape-epic.com/riders/the-2017-race/results