Schon wieder Gold: Neff dominiert in Cairns das Frauenrennen | Ride MTB

Schon wieder Gold: Neff dominiert in Cairns das Frauenrennen

Jolanda Neff meldet sich ganz oben auf dem Podest zurück – und das ausgerechnet an den Weltmeisterschaften. Sie gewinnt mit unglaublichen 2.23 Minuten Vorspung auf Annie Last und mit über drei Minuten Vorsprung auf Pauline Ferrand Prevot. Corina Ganteinbein wird hinter Neff ausgezeichnete Achte.

Jolanda Neff erwischt in Cairns den gewohnt guten Start und verursacht sofort Druck auf die Konkurrenz. Die Britin Annie Last übernimmt kurz die Spitze und beschleunigt, doch die Lenzerheide-Siegerin merkt gleich, dass Neff ohne Mühe am Hinterrad bleibt. Neff geht vorbei und in Runde zwei kann auch Last dem eleganten und kraftvollen Tritt der St. Gallerin nicht mehr Paroli bieten.

Die Kross-Fahrerin zieht vorne ihre Kreise und als Pauline Ferrand Prevot, die eine Aufholjagd startet und teilweise schneller unterwegs ist als Neff, per Defekt an der Technischen Zone anhalten muss, gibt es ohnehin nichts mehr, was die Fahrt aus einem Guss aufhalten kann.

Jolanda Neff holt sich nach drei U23-Titeln zum ersten Mal das Regenbogen-Jersey in der Elite. Und das nach einer ersten Saisonhälfte, in der sie viel Kritik einstecken musste. Das Studium, das sie vor einem Jahr begonnen hat, lässt nicht die gewohnten Ergebnisse zu. Und bei den Europameisterschaften nimmt sie sich selbst durch einen Trainingssturz die Chancen.

Die Folgen sind in Cairns zwar immer noch nicht ganz ausgeheilt, doch davon ist an diesem Tag in der trockenen Hitze in Queensland nichts zu spüren.
«Ich habe keine Worte, ich bin einfach nur glücklich», sagt sie mit bewegter Stimme. «Wir hatten einen perfekten Plan. Es war wichtig am Anfang an der Spitze zu sein, das hat super geklappt und ich musste nur noch vorne bleiben», erklärt Neff.

Nach all den Schwierigkeiten in dieser Saison, ausgelöst durch das im Herbst begonnene Studium, sei sie inzwischen geübt «im Hürdenlauf», sagt Neff. «Es ist einfach grossartig, dass ich zum Saisonende meine Topform finden konnte. Ich weiss, die letzten beiden Jahre hat es bei den Höhepunkten nicht geklappt, aber es gab immer triftige Gründe dafür, die ich kannte. Ich wusste, dass ich schnell sein kann, wenn alles stimmt.»
 
Zweitbeste Schweizerin ist Corina Gantenbein. Sie fährt das Rennen ihres Lebens und macht Runde um Runde Plätze gut. Sie kommt von Position 25 und fährt vor allem in der zweiten Hälfte des Rennens tolle Rundenzeiten.

«Am Start kann ich mich noch verbessern», meint sie im Ziel lachend. Da haben die Krämpfe in den Beinen bereits wieder nachgelassen, die genau da einsetzen, als sie mit der Kanadierin Emily Batty um den siebten Rang zu sprinten hat. «Das war schade, aber ich bin mega happy mit meinem Rennen», sagt sie und ihr strahlendes Gesicht ist eigentlich Kommentar genug.

Linda Indergand ist zu Beginn an zweiter Position, doch in Runde zwei stürzt sie schwer aufs Gesicht, blutet dann aus der Nase und fährt nur noch weiter weil sie kein DNF hinter ihrem Namen stehen haben will. Sie kommt schliesslich mit einer Runde Rückstand als 40. in die Wertung.  
 

Komplette Rangliste Elite Damen:

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