Nathi's Snow Bike Festival Blog – Unkonventionelle Tipps die es in sich haben | Ride MTB

Nathi's Snow Bike Festival Blog – Unkonventionelle Tipps die es in sich haben

Zum dritten Mal findet das Snow Bike Festival statt, zum zweiten Mal in Gstaad im Berner Oberland. Nathalie Schneitter hatte sich zwei Jahre lang erfolgreich dagegen gewehrt, bereits im Januar bei Minustemperaturen in die Rennsaison einzusteigen. Dieses Jahr gibt das Cross-Country-Ass dem Abenteuer aber eine Chance und berichtet dabei täglich für uns, von diesem einzigartigen Bike-Event.

Bei Mountainbike-Rennen und -Touren bei tiefsten Minustemperaturen muss nicht nur das Bike, sondern auch der Pilot des zweirädrigen Gefährts für die extremen Bedingungen gerüstet sein. Ich persönlich erlebte diese Woche beim Snow Bike Festival schon viele Aha-Momente. Viel wird diskutiert, aber niemand hat wirklich viel Erfahrung. Deshalb vertraue ich gerne meinen eigenen Ideen, auch wenn diese manchmal auf grosse Augen stossen.
 

Goggles – oder wie schütze ich grossflächig die Augen

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Im Winter sind wir Radfahrer grundsätzlich von Kopf bis Fuss in viele Schichten modernster Funktionsbekleidung eingepackt. Was da gerne mal vergessen geht, ist das Gesicht. Ja, man muss atmen können und zwar so gut wie möglich. Gleichzeitig ist das Gesicht aber dem Fahrtwind ausgesetzt. Der Wind pfeift einem um die Ohren und bringt trotz Brille die Augen in den Abfahrten so zum Tränen, dass man kaum noch sieht wo es langgeht. Deshalb habe ich mich entschieden, einfach meine Goggle anzuziehen. Eine Skibrille tut es aber meistens auch. Wichtig ist vor allem, dass man ein Brillenglas drin hat, welches mit dem Licht-Schatten-Wechsel gut umgehen kann. Und voilà – vorbei sind die tränenden Augen und das Sichtfeld ist kristallklar.
 

Warme Füsse, weils mit kalten nicht lustig ist

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Nebst tränenden Augen sind vor allem kalte Füsse eine der grossen Unannehmlichkeiten beim Radeln im Winter. Spezielle Winterradschuhe sind da natürlich eine Lösung, die Füsse mit Wärmecreme einschmieren eine andere. Funktionierte bei mir diese Woche prima. Und ich habe mich umgehört: Dies ist wirklich der Pro-Tipp Nummer eins hier.
 
Gut bewährt hat sich bei mir auch das Essen von vielen Gewürzen. Zimt, Ingwer, Pfeffer und Chili wärmen von Innen. Im übertragenen Sinne kann man sich vorstellen, dass diese Gewürze zusammen mit der sportlichen Betätigung den menschlichen Ofen einheizen und die Kleidung diese Wärme dann nur noch isolieren muss. Ein Tipp aus Omas Trick-Kiste, der aber auch heute noch weltklasse funktioniert. Wer mehr über Gewürze und ihre Funktionsweise wissen will, findet viele nützliche Infos auf der Website vom Gewürz-Guru Dr. Feil: www.dr-feil.com
 

Batterien laden – nein, nicht die vom E-Bike

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Gleichzeitig gilt es aber auch, dem Ofen nach dem Einheizen weiterhin brennbare Ware nachzuschieben. Konkret heisst das, in regelmässigen Abständen ein paar Kohlenhydrate einzuwerfen. Dies hilft nicht nur gegen den drohenden Hungerast, sondern eben auch dabei warm zu bleiben. Der menschliche Körper ein ziemlich ausgeklügeltes System. In dieser Kälte muss er mehr heizen, verbrennt daher mehr und kommt deshalb aber auch schneller an seine Grenzen. Aus diesen Gründen muss er im Winter regelmässiger bei Laune gehalten werden, als bei der hochsommerlichen Ausfahrt.
 
Dass man trotz tiefen Temperaturen regelmässig trinken muss, versteht sich glaub von selbst. Zwar verspüren die meisten Menschen das Durstgefühl in der Kälte nicht so sehr wie in der Hitze. Aber unser Körper funktioniert ohne Flüssigkeit nun mal nicht, das gilt für alle Jahreszeiten. Deshalb das Getränk am besten auf dem Körper tragen, damit es nicht gefriert, oder sich einfach einen Thermo-Bidon zulegen. Meiner ist zehn Jahre alt und funktioniert noch immer einwandfrei.
 

Eliminator Action

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Der im gestrigen Blog beschriebene Reifenwechsel, hat bei der Etappe heute übrigens Wunder bewirkt. Nebst dem klitzekleinen mentalen Kick, den eine solche Änderung immer mit sich bringt, war der verringerte Rollwiederstand tatsächlich deutlich spürbar. Ein Zuwachs an Fitness von einem Tag zum andern ist gänzlich ausgeschlossen. Deshalb muss der neu aufgezogene Reifen der Grund gewesen sein, dass ich bei der Etappe am Morgen bis zur Ziellinie um einen Podiumsplatz mitfahren konnte und beim Nacht-Eliminator als Zweite sogar vom Treppchen winken konnte.
 

Podium Duties

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Am Sonntag wartet die letzte Etappe auf uns und ich freue mich schon, euch im Blog von Morgen mehr Details über die Freundschaften unter den Rennfahrerinnen erzählen zu können.
 

Über unsere Gast-Bloggerin

Nathalie Schneitter startete ihre internationale Mountainbike-Karriere im Jahr 2004 mit dem Gewinn des Cross-Country-Weltmeistertitels bei den Juniorinnen. Seither ist sie Vollgas auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs. In Jahr 2008 qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele in Peking und 2010 platzierte sie einen Heimsieg beim Cross-Country-Weltcup in Champéry.
Seit Herbst 2016 ist sie neu im Organisationsteam der Bike Days in Solothurn und des Urban Bike Festival in Zürich tätig.
Vollgas gibt Nathalie auch neben der Rennstrecke: Sie lacht viel, ist bisschen verrückt (O-Ton Nathalie) und tanzt in jeder möglichen Situation. Seit 2015 ist sie für das Team «Rose Vaujany fueled by UltraSports» unterwegs.

www.snowbikefestival.com


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