Marc Stutzmann gewinnt die Jubiläums-Eiger-Bike-Challenge | Ride MTB

Marc Stutzmann gewinnt die Jubiläums-Eiger-Bike-Challenge

Marc Stutzmann nutzt die Gunst der Stunde und feiert an der Eiger Bike Challege seinen bisher bedeutendsten Triumph als Marathonbiker. Zweiter wird Garmin-Bike-Marathon-Classics-Leader Adrien Chenaux vor Hansueli Stauffer. Vorjahressieger Urs Huber muss wegen eines Rahmenbruchs aufgeben. Bei den Frauen siegt bereits zum fünften Mal überlegen Esther Süss vor Schweizermeisterin Ariane Lüthi und Garmin-Leaderin Cone Hug.

Die 20-Jahre-Jubiläumsausgabe der Eiger Bike Challenge war an Dramatik kaum zu überbieten.  Urs Huber, mit bisher fünf Triumphen der erfolgreichste Eiger-Bike-Elitefahrer,  erleidet an der Spitze fahrend auf der Abfahrt vom «Feld» wegen eines Fahrfehlers einen Rahmenbruch. Der Schweizermeister erwischt mit dem Hinterrad eine tiefe Fahrrinne. Er versucht diese während der Fahrt wieder zu verlassen. Dabei hebelt das Hinterrad derart heftig im Rahmen, dass eine Sattelstrebe bricht. Mit gebrochenem Rahmen fährt Huber noch weiter bis in die Steigung zur Grossen Scheidegg, muss das Rennen dort jedoch aufgeben, denn das Hinterrad streift bei jedem Pedaltritt am Rahmen.
 
Damit ist das Rennen neu lanciert. Die beiden Berner Hansueli Stauffer und Marc Stutzmann, die im Vorjahr bereits Podiumplätze erreicht hatten, übernehmen die Führung. Doch Stauffer büsst für seinen Effort. Mit Magenproblemen muss er Stutzmann an der Kleinen Scheidegg ziehen lassen. Auch Garmin-Bike-Marathon-Classics-Leader Adrien Chenaux vermag noch an Stauffer vorbeizuziehen und erreicht hinter Stutzmann den zweiten Platz. Stauffer erreicht das Ziel als Dritter.
 
«Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet. Mein Ziel war es, wieder aufs Podest zu fahren», äusserte  sich Stutzmann nach seinem bisher bedeutendsten Marathon-Erfolg überrascht. Die Konkurrenz sei stark gewesen. Er sei das Rennen deshalb eher defensiv angegangen. Auch Adrien Chenaux hat nicht mit dem zweiten Platz gerechnet, zumal er bereits nach der zweiten Steigung zum First mit fast zwei Minuten auf die Spitzengruppe zurücklag. Doch in den Steigungen war der Romand der Stärkste und kämpfte sich Platz um Platz zurück. «Der zweite Platz vor Stauffer gibt mir Hoffnung, das Gesamtklassement gewinnen zu können», sagte Chenaux. Er schaue nun aber von Rennen zu Rennen. Sehr enttäuscht war Hansueli Stauffer, der sich den Sieg vorgenommen hatte. «Ich fühlte mich eigentlich super. Dass mir der Magen im Finale einen derartigen Streich spielen würde, hat mich auf dem linken Bein erwischt», sagte Stauffer niedergeschlagen im Ziel.
 
Bei den Frauen machte Esther Süss vom Start weg klar, wer heute die Chefin im Peloton der Frauen ist. Auf dem Weg zum Feld nach 25 von 88 km wies die Aargauerin bereits einen Vorsprung von mehr als zehn Minuten auf ihre ersten Verfolgerinnen Ariane Lüthi und Cornelia Hug auf. Bis ins Ziel wuchs diese Marge auf mehr als 19 Minuten an. Schweizermeisterin Lüthi und Hug fuhren in der Folge ihre eigenen, einsamen Rennen. Süss kommentiert ihren fünften Sieg in Grindelwald so: «Ich wollte eigentlich gar nicht von Beginn weg Vollgas fahren. Doch ich erwischte eine gute Gruppe. Als ich vom Vorsprung erfuhr,  zog ich meinen Rhythmus durch, denn ich wusste, dass Lüthi gegen Rennende eher schneller wird.» Eigentlich müsse sie ja niemandem mehr etwas beweisen. Doch dann packe sie jeweils das Rennfieber, so Süss.
 
Lüthi sagte: «Klar wollte ich heute gewinnen. Doch Esther ist heute in einer eigenen Liga gefahren. Letztes Jahr war das Rennen wesentlich enger. Heute war es ein Zeitfahren.» Keinen guten Tag erwischte Cone Hug: «Es wäre mein Plan gewesen, anzugreifen, nachdem ich letztes Jahr Esthers Hinterrad in der ersten Steigung halten konnte. Doch es kam anders. Sie legte ein unheimliches Tempo vor. Ich spürte schon früh, dass meine Beine nicht recht wollen.»
 
Resultate
Herren (88 km): 1. Marc Stutzmann (Rüfenacht, BE) 4:31:14. 2. Adrien Chenaux (Fribourg) 2:58. 3. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 5:30. 4. Konny Looser (Hinwil, ZH) 9:52. 5. Jérémy Huguenin (Neuchâtel) 9:58. 6. Olivier Zurbrügg (Wilderswil) 10:35. 7. Andreas Moser (Madiswil) 13:15. 8. Arnaud Rapillard (Saillon) 13:33. 9. Anthony Grand (St. Légier-Chiésaz) 20:09. 10. Andy Klay (Movelier) 20:10.
 
Frauen (88 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 5:24:08. 2. Ariane Lüthi (Thun) 19:19. 3. Cornelia Hug (Unterlangenegg) 27:57. 4. Verena Huber (Bad Peterstal) 32:31. 5. Ilona Chavaillaz (Sommentier) 34:09. 6. Andrea Ming (Neerach) 36:29.
 
Herren (55 km): 1. Remo Fischer (Oberhallau) 2:50:17. 2. Fadri Baradun (Samedan) 0:43. 3. Mario Wernli (Erlinsbach, SO) 3:33. 4. Stefan Spielmann (Lostorf) 3:39. 5. Kevin Georges (Evolene) 4:17. 6. Micha Klötzli (Tramelan) 6:05. 7. Sascha Deplazes (Sedrun) 6:56. 8. Sascha Wälti (Mühledorf, BE) 7:23. 9. Pascal Kiser (Giswil) 10:03. 10. Luis Grilo (Saas im Prättigau) 12:13.
 
Frauen (55 km): 1. Michèle Wittlin (Liestal) 3:19:46. 2. Arina Riatsch (Sent) 2:00. 3. Alessia Nay (Zizers) 16:30. 4. Marinette Martin (Les Moulins) 31:27. 5. Alexandra Lehmann (Oey) 32:05. 
 


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