Lenzerheide Bike Check: Die Boliden der Schweizer Downhill-Fahrer | Ride MTB

Lenzerheide Bike Check: Die Boliden der Schweizer Downhill-Fahrer

Weltcups sind nicht nur wegen der Renn-Action spannend. Immer wieder interessant ist auch das Material der Profis. Heute zeigt einen Teil der Schweizer Abfahrtsgarde mit welchen Bikes sie zur heutigen Qualifikation und hoffentlich auch morgen im Hauptrennen antreten.

Nick Beer – Radon Magura Factory Team

Den Start macht Nick Beer vom Radon Magura Factory Team. Sein Arbeitsgerät ist das Radon «Swoop» in der Grösse L mit 200 Millimetern Federweg an Heck und Front. Das Bike hebt sich etwas von den Serien-Bikes ab. So fährt Nick – wie auch seine Team-Kollegen – die Dorado-Upsidedown-Gabeln von Manitou. Ebenfalls nicht der Serie entspricht die Team-Lackierung. Zudem fährt der schnelle Berner den neuen Pro Taper 780 Aluminium-Lenker von Answer. Dieser kommt mit 31.4 Millimeter Klemmdurchmesser und hat den Vorteil gegenüber den neuen 35 Millimeter Klemmungen, dass er mehr Vibrationen dämpft.

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Carina Cappellari – Radon Magura Factory Team 

Beers Team-Kollegin Carina Cappellari hat für den Weltcup in Lenzerheide einen neuen Rahmen bekommen – Ladylike in pink. «Ein richtiges Candy-Bike», nennt es Cappellari lachend. Sie fährt ihr Swoop in der Grösse S und sieht den Vorteil in der Wendigkeit. Wie das ganze Team fährt sie Maguras MT7-Bremsanker in der leuchtgelben Race-Line-Ausführung. Den Kontakt zum Boden hält Carina mit Magic-Mary-Reifen mit der weichen Vert-Star-Gummimischung von Schwalbe, in der Dimension 27.5x2.35. Im Vergleich zu Nick Beer der die Reifen mit Downhill-Karkasse fährt, setzt Cappellari auf Reifen mit der leichteren Super-Gravity-Karkasse.

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Maxime Chapuis – Team «WeRide WeRespect»

Der Romand Maxime Chapuis ist amtierender Schweizermeister und für das Team «WeRide WeRespect» unterwegs. Sein Bike ist ein V10 Carbon von Santa Cruz. Maxime fährt nahezu ein Bike ab Stange. Tatsächlich gibt es dieses so kaufen, doch verfügt sein V10 ebenfalls über Dinge, wie nicht aus dem Santa-Cruz-Katalog erhältlich sind. Zum Beispiel wurde an der Boxxer-Gabel von Rock Shox Hand angelegt. Zuständig dafür ist die Berner Fahrwerks-Tuning-Firma «Akira». Kaum auffällig, dafür aber umso spezieller sind die Axxios-Technology-Aufkleber. Diese sind so konzipiert, dass sie Vibrationen in Rahmen, Dämpfer und vielen weiteren reduzieren. Das bewirkt, dass der Fahrer weniger ermüdet und seine Kraft für eine schnellere Fahrt einsetzen kann.

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Emilie Siegenthaler – Pivot Cycles Factory Downhill Team

Emilie Siegenthaler ist seit Jahren die schnellste Schweizer Abfahrerin. Seit 2015 fährt sie für das Pivot Cycles Factory Downhill Team in dem sie sich sichtlich wohl fühlt. Ihr Arbeitsgerät – das Phoenix DH Carbon – gehört sicher zu den speziellsten und leichtesten Bikes im Zirkus. Es kratzt gerade an der 15-Kilogramm-Grenze. Der von Suspension-Guru Dave Weagle entworfene Hinterbau liefert gut 20 Zentimeter Federweg. Mittlerweile öfters zu sehen, aber immer noch in der Unterzahl, sind Dämpfer mit Luftfederung. Emilie fährt komplett Luftgefedert mit Produkten aus dem Hause Fox. Ihr schickes Phoenix entspricht fast komplett dem, wie man es auch kaufen kann.

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Basil und Myles Weber – Team Project

Die Brüder Basil und Myles Weber sind für das Team Project, auf Devinci Bikes unterwegs. Ihre Wilson-Carbon-Downhillbikes sind so definitiv nicht erhältlich. Der Rahmen wurde mit speziell angefertigten Stickersets farblich total verändert. Während die Rock-Shox-Federelemente der Serie entsprechen, fahren die beiden Notubes-Flow-EX-Felgen mit Onza-Reifen. Das Cockpit stammt aus dem Hause Joystick, der Sattel ist von 66Sick. Ebenfalls von den Serien-Bikes abweichend fahren Basil und Myles Bremsen des Britischen Herstellers Hope.

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Lea Rutz – Team Gravity Union

Lea Rutz fährt für das Schweizer Team «Gravity Union» und setzt seit zwei Jahren auf Norco Bikes. Ihr Aurum C 7.1, in der Grösse S, verfügt über 200 Millimeter Federweg und entspricht nahezu dem Serien-Bike. Abweichungen gibt es zum Beispiel beim Cockpit. Hier fährt Lea einen Spike-Lenker von Spank, runtergekürzt auf 760 Millimeter. Speziell an diesem ist sein Vibrocore-Schaumkern der Vibrationen verringern soll. Bei den Reifen setzt Lea auf Schweizer Gummis von Onza.

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Lutz Weber – Team Swiss Downhill Syndicate

Nicht mit Basil und Myles verwandt und trotzdem ein Weber. Lutz Weber war letztes Jahr beim Weltcup-Rennen in Lenzerheide der schnellste Schweizer. Er startet für das Swiss Downhill Syndicate das mit NS Bikes fährt. Der «Fuzz» Rahmen, normalerweise orange oder schwarz, ist für das Team weiss lackiert. Wie seine Team-Kollegen sind Lutz’ Federgabel und Dämpfer von Fast-Suspension überarbeitet worden und haben mit den Serienprodukten kaum mehr was gemeinsam. Im Weltcup-Zirkus noch selten zu sehen, sind Reifen von Vee TireCo.

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